- Aurel Wintner
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Aurel Friedrich Wintner (* 8. April 1903 in Budapest; † 15. Januar 1958 in Baltimore) war ein US-amerikanischer Mathematiker ungarischer Herkunft, der sich vor allem mit Analysis und Himmelsmechanik befasste.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Wintner zeigte auf der Schule in Budapest sowohl musische (es spielte sehr gut Violine, gab das aber zugunsten der Mathematik mit 17 Jahren völlig auf) als auch mathematische Begabung. Durch seinen Onkel Samuel Oppenheim (1857-1928), der Astronomie-Professor in Wien war, interessierte er sich außerdem für Astronomie. 1920 bis 1924 studierte er an der Universität in Budapest. Eine ganze Reihe mathematischer und astronomischer Veröffentlichungen in den Folgejahren verschafften ihm 1927 eine Einladung von Leon Lichtenstein in Leipzig (der selbst an der Anwendung der Variationsrechnung z.B. auf Gleichgewichtsfiguren von Himmelskörpern arbeitete), wo er Lichtenstein in der Herausgabe der Mathematischen Zeitschrift unterstützte und 1929 promovierte. Dort bewies er im Bemühen, die Arbeiten von George William Hill über die Theorie des Mondes, in der Hill unendliche Matrizen verwendete, streng zu begründen, viele grundlegende Sätze aus der Theorie der Hilberträume, während gleichzeitig John von Neumann, der dabei die Grundlagen der Quantenmechanik im Hinterkopf hatte, auf demselben Feld sehr aktiv war und die Ergebnisse Wintners in der Folge überschattete. 1929 bis 1930 besuchte er mit einem Stipendium Tullio Levi-Civita in Rom und den Astronomen Bengt Strömgren in Kopenhagen. 1930 heiratete er die Tochter seines Leipziger Lehrers Otto Hölder und nahm eine Professur an der Johns Hopkins University in Baltimore an, wo er 1941 eine volle Professur erhielt.
Sein Interesse für Astronomie (und sein Bemühen, die Himmelsmechanik auf feste mathematische Grundlagen zu stellen) führte nicht nur zu seiner Beschäftigung mit Hilbert-Räumen, sondern auch anderen Problemen der Analysis wie fastperiodischen Funktionen, Verteilungsfunktionen, Fourierreihen, Tauber Theoreme sowie mit analytischer Zahlentheorie, Wahrscheinlichkeitstheorie, Ergodentheorie, wobei es zur Zusammenarbeit mit George David Birkhoff und Norbert Wiener kam.
1944 wurde er Herausgeber des American Journal of Mathematics. Er war seit 1930 mit der Chemikerin Irmgard Hoelder verheiratet und hatte einen Sohn.
Werke
- Spektraltheorie der unendlichen Matrizen, 1929
- The Analytical Foundations of Celestial Mechanics, 1941
- The Fourier Transforms of Probability Distributions, 1947
Literatur
- Philip Hartman „Aurel Wintner“, Journal London Mathematical Society, Bd.37, 1962, S.483
Weblinks
- Aurel Wintner. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
- Wintner Zur Analysis im Hilbertschen Raume, Math.Zeitschrift 1928
- Wintner Dynamische Systeme und unitäre Matrizen, Math.Zeitschrift 1933
- Wintner Über die kleinen numerischen Divisoren in der allgemeinen Theorie der Störungen, Math.Zeitschrift 1930
- Wintner Diophantische Approximationen und hermitesche Matrizen 1, Math. Zeitschrift 1929
- Biographie
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