- Quecksilber(II)-amidchlorid
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Strukturformel Allgemeines Name Quecksilber(II)-amidchlorid Andere Namen - Hydrargyrum praecipitatum album
- weißes Quecksilberpräcipitat (veraltet)
Summenformel Hg(NH2)Cl CAS-Nummer 10124-48-8 Kurzbeschreibung geruchloses weißes Pulver[1]
Eigenschaften Molare Masse 252,07 g·mol–1 Aggregatzustand fest
Dichte 5,4 g·cm–3[1]
Schmelzpunkt Zers.[1]
Löslichkeit unlöslich in kaltem Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 300-310-330-373-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 260-264-273-280-284-301+310 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 26/27/28-33-50/53 S: (1/2)-45-13-28-60-61 LD50 86 mg/kg (Maus, oral)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Quecksilber(II)-amidchlorid ist ein chemische Verbindung des Quecksilbers.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Quecksilber(II)-amidchlorid entsteht bei der Reaktion von Kalomel bei Zugabe einer Ammoniaklösung, wobei sich auch fein verteiltes Quecksilber bildet.
Eigenschaften
Quecksilber(II)-amidchlorid ist ein lichtempfindliches geruchloses weißes Pulver, welches in kaltem Wasser und Alkohol unlöslich ist und in Säuren und heißen Lösungen von Ammoniaksalzen löslich ist und durch kochendes Wasser zersetzt wird.[4]
Verwendung
Quecksilber(II)-amidchlorid wird verwendet:
- als Suchsubstanz zum Nachweis von Quecksilber-Kontaktallergien in der Epikutantestung[5]
- als Salbe bei Haut- und Augenkrankheiten[6]
- früher in der Zahnmedizin (Amalgam)[6]
- als Konservierungsmittel in Impfstoffen (Thiomersal, Natriumtimerfonat)[6]
- als Holz- und Saatgutbehandlungsmittel[6]
- in speziellen Industriebereichen (Batterieherstellung, Fotoindustrie etc.)[6]
- zur Depigmentierung von Sommersprossen[7]
Sicherheitshinweise
Quecksilberamidchlorid wurde früher in einigen Arzneimitteln verwendet. Es kann eine Gruppenallergie zu Quecksilber und dessen anorganischen und organischen Verbindungen auslösen. Quecksilberhaltige Wirkstoffe sollten deshalb aus toxikologischen Gründen nicht angewendet werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Sicherheitsdatenblatt (sciencelab)
- ↑ a b Datenblatt Mercury(II) amidochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011.
- ↑ Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Anorganische Quecksilberverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Quecksilberchloride (Meyers Konversations-Lexikon, 1888)
- ↑ Umweltmedizinische Leitlinie: Quecksilber (Uni Düsseldorf)
- ↑ a b c d e Beurteilung der Auswirkung von Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit im Rahmen der BK 5101 (BGW)
- ↑ "Hydrargyrum praecipitatum album" (Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.)
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Quecksilberverbindung
- Amid
- Chlorid
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