Quecksilber(II)-bromid

Quecksilber(II)-bromid
Strukturformel
Strukturformel von Quecksilber(II)-bromid
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-bromid
Andere Namen

Quecksilberdibromid

Summenformel HgBr2
CAS-Nummer 7789-47-1
PubChem 24612
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 360,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,11 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt

238,1 °C[2]

Siedepunkt

319 °C[2]

Dampfdruck

1,3 hPa (136,5 °C)[2]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (6 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300-310-330-373-410
EUH: keine EUH-Sätze
P: 273-​280-​302+352-​309-​310-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-33-50/53
S: (1/2)-13-28-36-45-60-61
MAK

0,1 mg·m−3 [2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

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Quecksilber(II)-bromid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bromide und Quecksilberhalogenide.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Quecksilberbromid kann direkt aus den Elementen in Gegenwart von Wasser[4] oder durch Reaktion von Quecksilber(I)-bromid mit Quecksilber[5] dargestellt werden:

\mathrm{Hg + Br_2 \longrightarrow HgBr_2}

Eigenschaften

Quecksilberbromid wird als Reagenz bei der Koenigs-Knorr-Methode verwendet, die zur synthetischen Herstellung von Glykosiden aus Monosaccharid-Derivaten dient.[6][7]

Es dient ebenfalls zum Nachweis von Arsen [8], das in der Probe erst durch Reaktion mit Wasserstoff[9] in Arsenwasserstoff umgewandelt wird und dann mit dem Quecksilberbromid reagiert:[10]

\mathrm{AsH_3 + HgBr_2 \longrightarrow As(HgBr_3) + HBr}

Das weiße Quecksilberbromid färbt sich gelb, braun oder schwarz falls Arsen in der Probe enthalten ist. [11].

Sicherheitshinweise

Quecksilberbromid ist sehr giftig und schädlich für die Umwelt. Es reagiert heftig, teils explosionsartig mit Kalium und Natrium.[2]

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Quecksilber(II)-bromid bei Merck, abgerufen am 10. August 2010.
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Quecksilber(II)-bromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29.12.2007 (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Anorganische Quecksilberverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  4. Methodicum Chimicum: Preparation of Transition Metal Derivatives, ISBN 0-124-60708-X
  5. Quecksilber. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 13, Altenburg 1861, S. 747–754 (Online bei zeno.org).
  6. Derek Horton: Advances in Carbohydrate Chemistry and Biochemistry. 2004, ISBN 0-120-07259-9.
  7. Robert V. Stick: Carbohydrates: The Sweet Molecules of Life. 2001, ISBN 0-126-70960-2.
  8. Ole Pederson: Pharmaceutical Chemical Analysis. 2006, ISBN 0-849-31978-1.
  9. Arsentest
  10. Nancy Odegaard, Alyce Sadongei: Old Poisons, New Problems. 2005, ISBN 0-759-10515-4.
  11. Timothy G. Townsend, Helena Solo-Gabriele: Environmental Impacts of Treated Wood. 2006, ISBN 0-849-36495-7.

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