Radebeuler Maschinenfabrik August Koebig

Radebeuler Maschinenfabrik August Koebig

Die Radebeuler Maschinenfabrik August Koebig war eine „Fabrik zur Herstellung von Papierverarbeitungsmaschinen. Sie ist eine Vorläuferfirma der Koenig & Bauer AG Werk Radebeul.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1890 wurde das Unternehmen in Dresden von August Ferdinand Koebig (* 11. März 1855; † 22. November 1944) als „Fabrik zur Herstellung von Papierverarbeitungsmaschinen“ gegründet [1]. 1894 zog die Firma mit 16 Mitarbeitern auf das Radebeuler Industriegelände an der heutigen Meißner Straße 17. Es wurden Maschinen zur Papierverarbeitung und -veredelung, Anilin- und Tiefdruckmaschinen, Spezialanlagen für die Film-, Gummiindustrie und Textilveredlung sowie Belichtungsmaschinen und Entwicklungsanlagen [2] für die Fotoindustrie hergestellt. 1939 arbeiteten hier 290 Mitarbeiter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik demontiert und als VEB RAMASCH wieder ins Leben gerufen. 1961 zog die Firma in ein neues Fabrikgebäude in die Friedrich-List-Straße 2 um. Es wurden Maschinen für die Papierveredlung und Lackierung hergestellt. 1967 [3] bzw. 1968 [4] wurde RAMASCH dann in das Druckmaschinenwerk Planeta, heute Teil von Koenig & Bauer, integriert.

Werksgebäude

Firmengebäude von Koebig an der Meißner Straße, 2008 nach einem Brand
(links oben die Autobahn)
Firmengebäude von Koebig an der Meißner Straße, Fabrikhallen, 2008

Die Bauerlaubnis für den zweigeschossigen, rechten Kopfbau als Wohn- und Kontorgebäude wurde im Oktober 1895 erteilt. Zur Straße zeigt er einen Mittelrisaliten, der mit einem Giebel überhöht ist, um ein flaches Walmdach zu verdecken. Die dahinter liegenden, flachen, zweigeschossigen Produktionshallen wurden 1900 erbaut.

Links an der Straße entstand 1910 durch das Baugeschäft F. W. Eisold ein weiteres Gebäude mit einem Mansarddach sowie einem Zwerchhaus. Beide Putzbauten an der Meißner Straße haben Bruchsteinsockel und Fensterrahmungen in Sandstein. Die Überfangbögen der Fenster und die Lisenen sind in Ziegelsteinen gemauert.

Die seit 1995 leerstehenden, unter Denkmalschutz stehenden [5] Gebäude sind in schlechtem Zustand, die beiden Wohn- und Verwaltungsbauten an der Meißner Straße sind nach einem Brand abgängig.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 
  • Friedrich Engel, Gerhard Kuper, Frank Bell, Joachim Polzer (Hrsg.): Zeitschichten. Magnetbandtechnik als Kulturträger. Erfinder-Biographien und Erfindungen. Chronologie der Magnetbandtechnik und ihr Einsatz in der Hörfunk-, Musik-, Film- und Videoproduktion. Polzer Media Group, Potsdam 2007, ISBN 3-934535-27-5.
  • Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 40 Jahre Radebeuler Maschinenfabrik Aug. Koebig. – in: Papier-Zeitung 55.1930, S. 2696.
  2. Werbeprospekt der Firma Koebig von circa 1939
  3. KBA-Geschichte-Homepage
  4. Stadtlexikon Radebeul, 2006, S. 159, ISBN 3-938460-05-9.
  5. Denkmalliste Radebeul
51.09444444444413.696388888889

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