Koenig & Bauer

Koenig & Bauer
Koenig & Bauer AG
KBA-Logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007193500
Gründung 1817
Sitz Würzburg, Deutschland
Mitarbeiter 6515 (2010)
Umsatz 1,179 Mrd. Euro (2010)[1]
Branche Druckmaschinen
Website www.kba.com

Die Koenig & Bauer AG (KBA) ist ein Hersteller von Druckmaschinen mit Sitz in Würzburg. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt und Weltmarktführer beim Druck im Bogenoffset-Großformat, bei Verpackungs-, Zeitungs- und Blechdruck sowie mit rund 90% Marktanteil Weltmarktführer im Banknotendruck.[2]

Das Unternehmen ist im SDAX gelistet.

Zur Produktpalette des Unternehmens gehören Druckmaschinen für

Inhaltsverzeichnis

Kennzahlen[3]

Jahr Umsatz in Mrd. Euro Veränderung zum Vorjahr in% Ergebnis in Mill Euro Mitarbeiter (einschl. Auszubildende)
2002 1,353 3,8 43,2 7539 (_)
2003 1,232 -8,9 -49,6 7266 (_)
2004 1,423 15,5 16,0 7370 (_)
2005 1,621 13,9 25,8 7882 (_)
2006 1,742 7,5 47,4 8269 (_)
2007 1,704 -2,2 63,2 8236 (_)
2008 1,532 -10,1 -87,1 8052 (_)
2009 1,050 -31,5 2,7 7327 (_)
2010 1.179 22,3 15,3 6515 (_)

Produkte

  • Rollenoffsetdruckmaschinen (vor allem Zeitungsdruck)
  • Bogenoffsetdruckmaschinen (z. B. Plakate und Verpackungen)
  • Wertpapierdruckmaschinen (Stahlstich) inklusive Hologrammpressen; KBA ist Weltmarktführer bei Gelddruckmaschinen.
  • Rollenwechsler
  • Falzwerke
  • PATRAS (PApier TRAnsport System)
  • Blechdruck
  • Verpackungskennzeichnungsysteme (KBA-Metronic)

Standorte

Koenig & Bauer AG Werk Würzburg

Es werden Zeitungsrotations- und Telefonbuchdruckmaschinen hergestellt. Zylinderfertigung für andere Werke, Fertigung von Gestellen auch für andere Werke durch die Gießerei. In dem Werk gibt es 2000 Mitarbeiter.

Geografische Lage: 49° 48′ 26″ N, 9° 52′ 45″ O49.807259.8792833333333Koordinaten: 49° 48′ 26″ N, 9° 52′ 45″ O

Koenig & Bauer AG Werk Trennfeld

Es werden Zeitungsrotations- und Akzidenzdruckmaschinen hergestellt, des Weiteren die Oberbauten, auch findet hier Teilweise die Vormontage der Druckzylinder statt. Mitte 2007 arbeiteten hier 300 Mitarbeiter. Im Herbst 2007 wurde bekanntgegeben, dass Publikations- und Dekortiefdruckmaschinen-Segment an den bisherigen Mitbewerber „Officine Meccaniche Giovanni Cerutti“ verkauft werden soll.

Geografische Lage: 49° 47′ 49,9″ N, 9° 36′ 37,8″ O49.79729.6105.

Koenig & Bauer AG Werk Frankenthal

Falzwerke und Akzidenz-Offsetrotationen werden gefertigt. Es sind 700 Mitarbeiter tätig.

Geografische Lage: 49° 32′ 4,6″ N, 8° 20′ 44,5″ O49.53468.3457

Koenig & Bauer AG Werk Radebeul

Koenig & Bauer AG Werk Radebeul, vom Jacobstein aus gesehen, 2008

Seit 1898 werden in Radebeul bei Dresden, damals unter den Namen Dresdner Schnellpressen-Fabrik und Radebeuler Maschinenfabrik August Koebig, Druckmaschinen gebaut. Das Werk ist für die Bogenoffsetmaschinen verantwortlich. Ein großer Teil des Umsatzes wird mit der RAPIDA-Maschinenbaureihe erzielt. (2010: 1375 Mitarbeiter)

Geografische Lage: 51° 6′ 30,6″ N, 13° 35′ 38,4″ O51.108513.594

Maschinenfabrik KBA Mödling AG

Die KBA Mödling ist spezialisiert auf die Herstellung von Wertpapierdruckmaschinen. Mit diesem Produkt sind sie Weltmarktführer. So werden laut eigenen Aussagen 90 % aller Banknoten weltweit auf deren Druckmaschinen hergestellt. An den beiden Standorten Maria Enzersdorf bei Mödling und Ternitz im südlichen Niederösterreich werden ca. 700 Mitarbeiter beschäftigt. Großer Wert wird auf die Ausbildung gelegt. So sind im Jahr 2006 ungefähr 60 Lehrlinge beschäftigt, die auch zum Teil im eigenen Lehrlingsheim untergebracht sind.

Geografische Lage: 48° 5′ 50,2″ N, 16° 17′ 27,9″ O48.09728333333316.291094444444

Im Werk Ternitz wurde erst 1997 ein neues Werk zur Verchromung von Druck-Zylindern errichtet.[4]

Geografische Lage: 47° 43′ 34,1″ N, 16° 3′ 32″ O47.72613888888916.0589

Geschichte in Österreich

Im Jahr 1848 gründete Koenigs Neffe Heinrich Löser eine Maschinenfabrik in Wien. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte das Unternehmen mehrmals den Namen, unter anderem hieß es zwischen 1890 und 1908 L.Kaiser's Söhne. In dieser Zeit übersiedelte das Unternehmen an die Gemeindegrenze zwischen Mödling und Maria Enzersdorf. Ab dem Jahr 1927 war die Firmenbezeichnung des Unternehmens Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer Aktiengesellschaft Mödling.

Das Werk war während des Zweiten Weltkriegs Deutsches Eigentum. So fiel es unter sowjetischer Besatzung in die Verwaltung der USIA-Betriebe. Erst 1955 konnte es unter der Leitung des damaligen Vorstandsvorsitzenden Ing. Alfred Schischek wieder privatisiert werden. Sein Sohn Wolfgang Schischek wurde sein Nachfolger. Im Jahr 1967 bekam die österreichische Niederlassung die Staatliche Auszeichnung und ist damit seither befugt, das Bundeswappen im Geschäftsverkehr führen. Im Jahr 1962 wurde die komplette Produktion von Simultan-Wertpapierdruckmaschinen aus Würzburg in Mödling übernommen und laufend weiterentwickelt.[5]

Geografische Lage: 48° 5′ 46,3″ N, 16° 17′ 26,5″ O48.096216.2907

Werke bis 2004

Geschichte

Firmengeschichte und beteiligte Personen

Am 9. August 1817 schlossen der Bauernsohn und gelernte Drucker Johann Friedrich Gottlob Koenig und der Techniker Andreas Friedrich Bauer einen Gesellschaftsvertrag und legten damit den Grundstein für die älteste Druckmaschinenfabrik der Welt. In dem Kloster Oberzell bei Würzburg wurde die erste Fabrik eingerichtet.

Ein Neffe Friedrich Gottlob Koenigs und dessen Schwager übernahm 1844 eine Augsburger Maschinenfabrik, die 1898 auf MAN überging.

Der Werksmeister Andreas Albert von Koenig und Bauer und der Müllerssohn Andreas Hamm (Glockengießer) gründeten 1861 in Frankenthal eine Pressenfabrik. Diese Pressenfabrik firmierte zu einer Schnellpressenfabrik, aus der die heutige Heidelberger Druckmaschinen AG hervorging.

Nachdem der 10-Jahres-Vertrag von Andreas Albert aufgelöst war, gründete dieser 1873 zusammen mit dem Kaufmann Wilhelm Molitor in neuen Werkstätten die Schnellpressenfabrik Albert & Cie. OHG (später Albert-Frankenthal).

Diese drei anderen großen Druckmaschinenhersteller haben ihre Wurzel also ebenfalls bei Koenig und Bauer.[6]

In den letzten Jahren wurden Druckspezialisten (vollständig) in den Konzern aufgenommen.

  • 1990 Albert-Frankenthal (Illustrations- und Akzidenzdruck) – seit dem der Name Koenig & Bauer-Albert, kurz „KBA“
  • 1994 PLANETA aus Radebeul (Großformatiger und Mittelformatiger Bogenoffset)
  • 2003 Bauer und Kunzi aus Ditzingen bei Stuttgart (Blechdruck)
  • 2004 Metronic aus Veitshöchheim (Bedrucken von CD/CDR/DVDs, Plastikkarten, innovative Kennzeichnungsgeräte)
  • 2005 Grafitec aus Dobruška (Kleinformatiger Bogenoffset)
  • 2006 LTG Mailander aus Stuttgart (Blechdruck)

Frühere Produkte

Die Tabelle vergleicht die Produktionskapazität der von Koenig und Bauer bis dato erfundenen Druckmaschinen mit der ihrer handbetriebenen Vorläufer:

Handbetriebene Pressen Dampfbetriebene Maschinen
Gutenberg-Presse
um 1600
Stanhope-Presse
um 1800
Koenig und Bauer
1812
Koenig und Bauer
1813
Koenig und Bauer
1814
Koenig und Bauer
1818
Drucke pro Stunde 240 [7] 480 [8] 800 [9] 1.100 [10] 2.000 [11] 2.400 [11]

Einzelnachweise

  1. KBA-Konzernberichte
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  3. KBA-Konzernberichte
  4. KBA Mödling kooperiert mit Kompetenzzentrum ECHEM, Pressetext vom 2. April 2000 abgerufen am 15. April 2009
  5. Maschinenfabrik KBA-MÖDLING Aktiengesellschaft 100 Jahre in Maria Enzersdorf auf der Seite von Maria Enzersdorf aus 2002 abgerufen am 15. April 2009
  6. Münchner Merkur, 10. Juni 2005.
  7. Wolf (1974), S. 67f.
  8. Bolza (1967), S. 80
  9. Bolza (1967), S. 83
  10. Bolza (1967), S. 87
  11. a b Bolza (1967), S. 88

Literatur

  • Bolza, Hans (1967): Friedrich Koenig und die Erfindung der Druckmaschine, in: Technikgeschichte, Bd. 34, Nr. 1, S. 79–89
  • Wolf, Hans-Jürgen (1974): Geschichte der Druckpressen, Interprint, Frankfurt/Main

Weblinks


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