Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten

Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten
Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD)
Geschäftsführer: Denis Huschka
Gründungsjahr: 2004
Ort: Berlin
Anschrift: Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
Website: www.ratswd.de

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) ist ein unabhängiges Gremium von empirisch arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie von Vertreterinnen und Vertretern der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen zur Datenerhebung. Wesentliches Anliegen des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten ist es, die Dateninfrastruktur in Deutschland für die empirisch arbeitenden Sozial- und Wirtschaftswissenschaften beratend zu gestalten. Es geht nicht nur darum, den Zugang zu und die Qualität von Mikrodaten nachhaltig zu verbessern. Es geht zunehmend auch um die gemeinsame Gestaltung der dauerhaften Datenerhebungen in den amtlichen Bereichen (so der Amtlichen Statistik, Sozialversicherungen, Ressortforschung) und nicht-amtlichen Bereichen (in Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen, z.B. der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz/WGL). Die zentrale Voraussetzung für die Aufgaben des Rates ist die Gestaltung eines konstruktiven Dialogs zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten.

Im November 2004 wurde der RatSWD auf Empfehlung der „Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik“ (KVI) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berufen. Der RatSWD wird mit Mitteln des BMBF in seiner Arbeit unterstützt.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

In den verschiedensten Einrichtungen, wie z. B. in den Statistischen Ämtern der Länder und des Bundes und bei den Sozialversicherungsträgern, werden mit hohem Aufwand Daten über das Leben und Arbeiten in Deutschland erhoben und aufbereitet.

Es ist die Aufgabe des RatSWD, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass all diese Daten künftig besser ausgewertet und praktisch genutzt werden können. Dabei geht es insbesondere darum, einen geregelten Zugang zu ermöglichen und die Qualität der Mikrodaten nachhaltig zu sichern. Darüber hinaus sollen neue Datenquellen für wissenschaftliche Zwecke erschlossen werden. Denn erst die umfassende Nutzung von Datenbeständen aus unterschiedlichen Quellen ermöglicht verlässliche Aussagen über Status und Veränderungen der Gesellschaft.

Aktivitäten

Der RatSWD initiiert den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Datenproduktion und bietet Foren für den Austausch von Erwartungen, Problemen und Vorschlägen. Folgende Aufgaben sind dabei wesentlich:

  • Beratung des für die Forschung zuständigen Bundesministeriums und der Landesregierungen bei der Weiterentwicklung der wissenschaftsgetragenen Dateninfrastruktur
  • Aktive Beobachtung internationaler Entwicklungen der Forschungspolitik im Hinblick auf Datenzugang, Datenaufbereitung und Datenweitergabe, um Empfehlungen für Deutschland abzuleiten
  • Verbesserung des Datenzugangs durch Empfehlungen zur Einrichtung von Forschungsdaten- und Datenservicezentren und deren Evaluation
  • Beratung von Wissenschaftsinstitutionen und -organisationen beim Ausbau einer dauerhaften Infrastruktur für die datengestützte Forschung und Lehre
  • Initiierung und Unterstützung von Projekten zur Verbesserung der Dateninfrastruktur
  • Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern zur Verbesserung ihrer methodischen Kompetenz
  • Vorbereitung und Durchführung der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten, die Datenproduzenten und Datennutzer zusammenführt
  • Organisation von Tagungen und Seminaren zur Verstärkung des themenorientierten Informationsaustauschs

Auf Vorschlag des RatSWD vom BMBF geförderte Forschungsdaten- und Datenservicezentren

Mitglieder

Dem RatSWD gehören je acht (bis 2010: sechs) Vertreterinnen und Vertreter der Datenproduktion und der empirischen Sozial- und Wirtschaftsforschung an. Die Repräsentanten der wichtigsten datenproduzierenden Einrichtungen werden unmittelbar bestellt. Die wissenschaftlichen Mitglieder werden auf der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten gewählt. Der RatSWD befindet sich mittlerweile in seiner 4. Berufungsperiode (2011 - 2013).

Vertreterinnen und Vertreter der empirischen Sozial- und Wirtschaftsforschung im RatSWD:

Vertreterinnen und Vertreter der Datenproduktion im RatSWD:

Ehemalige Mitglieder des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD):

Jutta Allmendinger, Roderich Egeler, Johann Hahlen, Frank Kalter, Eckhard Klieme, Steffen M. Kühnel, Heiner Meulemann, Joachim Möller, Peter Ph. Mohler, Sibylle von Oppeln-Bronikowski, Walter Radermacher, Hans Rattinger, Uwe G. Rehfeld, Ulrich Rendtel, Regina T. Riphahn, Hilmar Schneider, Heike Solga, Petra Stanat, Bettina Westle

Gründungsausschuss des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD):

  • Bernd Fitzenberger, Universität Mannheim
  • Johann Hahlen, Präsident Statistisches Bundesamt
  • Richard Hauser, Universität Frankfurt
  • Eckart Hohmann, Präsident Hessisches Statistisches Landesamt
  • Wolfgang Jagodzinski, Universität Köln und Direktor der GESIS
  • Gerhard Kleinhenz, Universität Passau und Direktor des IAB
  • Hans-Jürgen Krupp, Universität Frankfurt - stellvertretender Vorsitzender
  • Karl Ulrich Mayer, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung - Vorsitzender bis Januar 2003
  • Walter Müller, Universität Mannheim
  • Hans Rattinger, Universität Bamberg
  • Uwe G. Rehfeld, Deutsche Rentenversicherung Bund
  • Gert G. Wagner, Technische Universität Berlin und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) - Vorsitzender von Januar 2003 bis Oktober 2004
  • Joachim Wagner, Universität Lüneburg

Literatur

  • Empfehlungen der KVI (Kommission für die Verbesserung der Statistischen Infrastruktur), Baden-Baden 2001: Nomos Verlag. Kurzfassung: [1] / englische Kurzfassung: [2]
  • German Data Forum (ed.): Building on Progress: Expanding the Research Infrastructure for the Social, Economic and Behavioral Sciences, Opladen & Farmington Hills, MI 2011: Budrich UniPress. Kurzfassung: Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (Hrsg.): Auf Erfolgen aufbauend: Zur Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur für die Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften, Opladen & Farmington Hills, MI 2011: Budrich UniPress.

Weblinks

Forschungsdaten- und Datenservicezentren:

Datenproduzenten und Servicezentren:

52.51222222222213.3887

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