Regularkanoniker vom Hl. Kreuz

Regularkanoniker vom Hl. Kreuz

Der Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz oder kurz Kreuzorden (Ordenskürzel: ORC) wurde 1131 in Coimbra (Portugal) gegründet. Es handelte sich um eine Gründung innerhalb der Augustiner-Chorherren, weshalb die Geschichtsschreibung die Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz oft als Augustiner-Chorherren von Coimbra bezeichnet. Bereits 1135 wurde die Neugründung von Papst Innozenz II. anerkannt. Der Orden spielte eine große Rolle bei der Reconquista Portugals, und als ihm aus Dank für seine Gebete von König Alfons I. königliche Privilegien verliehen wurden und im Jahr 1147 mit Abschluss der Reconquista das erste Haus des Ordens in Lissabon eröffnet wurde, stieg er zwischenzeitlich zum bedeutendsten Orden Portugals auf. Ein Gründungsmitglied, der Hl. Theotonius, war Berater König Alfons’ und das Kloster vom Hl. Kreuz, in dessen Kirche König Alfons I. und König Sancho I. bestattet sind gilt heute als eines der herausragenden Kulturgüter Portugals. Das Scriptorium des Klosters und die angegliederte Bibliothek, die zur Zeit der Säkularisation der Bibliothek von Porto zugeführt wurde, sind primäre Quellen der mittelalterlichen Geschichtsschreibung Portugals.

Bekanntestes Mitglied des Ordens war Antonius von Padua, der später Franziskaner wurde und dort, wohl auch aufgrund der theologischen Formation, die er bei den Regularkanonikern erhalten hatte, zu einem ihrer führenden Prediger wurde.

Spätestens mit der Errichtung einer eigenständigen Kongregation durch Paul IV. im Jahr 1556 müssen die Regularkanoniker vom Hl. Kreuz als von den Augustiner Chorherren vollständig unabhängiger Orden betrachtet werden. Anders als die Prämonstratenser mit vergleichbarer Geschichte blieb der Orden jedoch vor dem 20. Jahrhundert immer auf Portugal beschränkt.

Die Regierung Portugals verbot im Jahr 1834 im Zuge der Säkularisation sämtliche Orden, was von der Katholischen Kirche jedoch nie akzeptiert wurde. So fand der Orden mit dem Tod des letzten lebenden Mitglieds Joaquím da Boa Morte erst 1903 sein faktisches vorübergehendes Ende, wurde kirchenrechtlich jedoch nie aufgehoben.

Aufgrund dieser Situation konnte 1976 eine Gruppe von Priestern, die dem von Gabriele Bitterlich gegründeten „Werk der Heiligen Engel“ (Opus Angelorum) nahestanden, den Orden von neuem beleben, was 1979 durch den Apostolischen Stuhl durch das Dekret Perantiquus Ordo endgültig bestätigt wurde. Der Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz betreut im Auftrag des Heiligen Stuhles die Mitglieder und Vereinigungen des „Werkes der Heiligen Engel“ und leitet die Hochschule Institutum Sapientiae im brasilianischen Anápolis.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zählte der Orden 140 Mitglieder in zwölf Niederlassungen in Portugal, Deutschland, Österreich (darunter die Burg St. Petersberg), USA, Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Italien, Indien, Philippinen und Kasachstan.

Bekannte Mitglieder

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