- Reichsschutzstellung
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Als Südostwall oder Reichsschutzstellung[1] bezeichneten die Nationalsozialisten jene Stellungen des Deutschen Reiches, die sie gegen Ende des Zweiten Weltkrieges an der Ostgrenze der damaligen „Donau- und Alpenreichsgaue“ gegen die heranziehenden Sowjettruppen errichten ließen oder deren Errichtung sie zumindest planten.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Nachdem die Verteidigung in Ungarn immer schwieriger wurde, sollte ein Stellungssystem zwischen den weißen Karpaten und Zagreb errichtet werden. Die Stellungen bestanden aus jenen der A-Linie, die hauptsächlich auf ungarischem Gebiet und der B-Linie, die im heutigen Burgenland lagen. Die Stellungen bestanden meist aus Panzergräben - mit jeweils vier Metern Breite und Tiefe, die es mit Krampen und Schaufeln zu graben galt - und Granatwerferstellungen. Meist konnte nur mehr mit Holz gebaut werden, da der notwendige Beton schon fehlte.
Als Besetzung der Stellungen waren die Volkssturmbataillone gedacht, da es an den notwendigen Wehrmachtseinheiten fehlte. Dabei hatte der Wall keinerlei militärischen Effekt. Die rote Armee beendete im Februar 1945 die Schlacht um Budapest siegreich, konnte auch die deutsche Plattenseeoffensive abwehren und wurde bei ihrem Vormarsch nach Wien nicht gebremst.
Baubedingungen
Insgesamt waren 300.000 Menschen am Bau des Walles beteiligt. Neben Angehörigen der Hitlerjugend, sogenannten Ostarbeitern und der ortsansässigen Bevölkerung wurden 30.000 ungarische Juden ab November 1944 als Zwangsarbeiter zur Errichtung des Südostwalls verpflichtet. Unmenschliche Behandlung, Unterernährung und Seuchen führten zum Tod von 33.000 Arbeitern durch Krankheit, Erschöpfung oder Erschießung durch die Wachmannschaften. Arbeitsunfähig gewordene Menschen wurden oft gruppenweise erschossen. Für die Bevölkerung war das Zustecken von Nahrungsmitteln mit der Einstufung als Volksschädling und Zuchthausstrafen bedroht. Die Überlebenden mussten kurze Zeit später den Todesmarsch in das KZ Mauthausen antreten.
Allein im Bezirk Oberwart wurden Hunderte jüdische Zwangsarbeiter im Massaker von Rechnitz und im Massaker von Deutsch Schützen erschossen.
Einzelnachweise
- ↑ Artikel Reichsschutzstellung im Österreich-Lexikon von aeiou
Weblinks
47.28333333333316.2Koordinaten: 47° 17′ 0″ N, 16° 12′ 0″ O
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