Reinhard Göhner

Reinhard Göhner

Reinhard Göhner (* 16. Januar 1953 in Bünde, Ostwestfalen) ist ein deutscher Arbeitgeberfunktionär.

Er ist seit 1996 Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und war von 1991 bis 1993 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und von 1993 bis 1994 beim Bundesminister für Wirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1972 an der Friedrich-List-Schule in Herford absolvierte Göhner ein Studium der Rechtswissenschaft, der Soziologie und der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld, welches er 1977 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. 1979 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. an der Universität Bielefeld mit der Arbeit „Demokratische Willensbildung in privatrechtlichen Interessenverbänden“. Nach Ableistung des Referendariats legte er 1981 auch das zweite juristische Staatsexamen ab. Seit 1981 ist Göhner als Rechtsanwalt tätig und seit 1988 auch Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Reinhard Göhner ist verheiratet und hat vier Kinder.

Partei

Schon als Schüler trat Göhner in die CDU und die Junge Union ein. Von 1978 bis 1986 war er Landesvorsitzender der Jungen Union in Westfalen-Lippe.

Von 1992 bis 1996 gehörte Göhner dem Bundesvorstand der CDU an und war von 1991 bis 1994 Vorsitzender der Grundsatzprogramm-Kommission der CDU.

Abgeordneter

Göhner gehörte von 1979 bis 1990 dem Kreistag des Kreises Herford an.

1983 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1986 bis 1990 Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Von 1994 bis 1998 war Göhner Justitiar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Reinhard Göhner ist stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen.

Göhner legte am 6. Juli 2007 sein Bundestagsmandat nieder. Als Grund für seine Entscheidung nannte er die Übernahme des Aufsichtsratsvorsitzes der Paderborner Unternehmensberatung CentConsult, an der er selbst eine Beteiligung hält. Für ihn rückte Cajus Julius Caesar über die Landesliste NRW in den Bundestag nach.

Öffentliche Ämter

Am 24. Januar 1991 wurde Göhner als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Am 22. Januar 1993 wechselte er in gleicher Funktion zum Bundesminister für Wirtschaft. Nach der Bundestagswahl 1994 schied Göhner am 17. November 1994 aus der Regierung aus.

Weitere Tätigkeiten

Neben seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter war Göhner auch immer Geschäftsführer verschiedener Arbeitgeberverbände. So war er von 1982 bis 1990 Geschäftsführer des Fachverbandes der Serienmöbelbetriebe und von 1994 bis 1996 Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Polstermöbelindustrie, des Verbandes der Westfälischen Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung und des Fachverbandes der Serienmöbelbetriebe.

Seit dem 1. Oktober 1996 ist er Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Göhner selbst sah sich mit der Doppelfunktion als Abgeordneter und Verbandsfunktionär als Vorbild für andere. Er führe einen Verband, der die gesamte deutsche Arbeitgeberschaft vertrete, sagte er der Zeitung Die WELT im Hinblick darauf, dass die Koalition die Strafbestimmungen zur Abgeordneten-Bestechung deutlich verschärfen will.

In der Öffentlichkeit wurde gelegentlich Kritik an seiner Nebentätigkeit geäußert. So forderte ihn der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel zum Verzicht auf eines der Ämter auf: „Beim BDA hat man doch den unmöglichen Spagat gesehen, den Göhner bei Themen wie dem Anti-Diskriminierungsgesetz vollführen musste: Die CDU war dafür, der BDA dagegen und er bei der Abstimmung abgetaucht.“, sagte Henkel in einem Interview der Onlineausgabe des Magazins Stern, das am 25. Juli 2006 veröffentlicht wurde.

Einen „Spagat“ vermied Göhner, als er bei der Abstimmung über die Mehrwertsteuererhöhung im Deutschen Bundestag dieser einfach fern blieb und sich entschuldigen ließ. Es führte jedoch zu großer Verwirrung, da sich seine Stimmkarte dennoch in der Urne befand. Die Abstimmung wurde trotz dieser Unregelmäßigkeit dennoch nicht wiederholt.

Reinhard Göhner ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Beratungsgruppe CentConsult mit Sitz in Paderborn.

Eine wichtige medienpolitische Funktion erfüllt Reinhard Göhner als Vorsitzender des Programmausschusses Chefredaktion des ZDF.

Kabinett

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Göhner — ist der Nachname folgender Personen: Ernst Göhner (1900–1971), Schweizer Bauunternehmer Joachim Göhner, Opfer eines Entführungs und Mordfalles im Jahre 1958 Michael Göhner (* 1980), deutscher Triathlet. Reinhard Göhner (* 1953), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Kohl IV — Kabinett Kohl IV 18. Januar 1991 bis 17. November 1994 Amt Name Partei Parl. Staatssekretär bzw. Staatsminister Partei Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (* 1930) CDU Stellvertreter des Bundeskanzlers …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (16. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 16. Wahlperiode (2005–2009). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 2005 setzt sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Goh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • 16. Jänner — Der 16. Januar (in Österreich und Südtirol: 16. Jänner) ist der 16. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben noch 349 Tage (in Schaltjahren 350 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (15. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 15. Wahlperiode (2002–2005). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 2002 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (14. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 14. Wahlperiode (1998–2002). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1998 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Herforder Persönlichkeiten — In dieser Liste sind Personen des öffentlichen Lebens erfasst, die in Herford geboren sind, dort gewirkt haben oder zur Schule gegangen sind. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Insbesondere fehlen noch viele Ehrenbürger.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (10. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 10. Wahlperiode (1983–1987). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1983 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (11. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 11. Wahlperiode (1987–1990). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1987 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”