- Requiem For A Dream
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Filmdaten Deutscher Titel: Requiem for a Dream Originaltitel: Requiem for a Dream Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 2000 Länge: 97 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Darren Aronofsky Drehbuch: Hubert Selby, Darren Aronofsky Produktion: Eric Watson, Palmer West Musik: Clint Mansell Kamera: Matthew Libatique Schnitt: Jay Rabinowitz Besetzung - Ellen Burstyn : Sara Goldfarb
- Jared Leto : Harry Goldfarb
- Jennifer Connelly : Marianne Silver
- Marlon Wayans : Tyrone C. Love
- Christopher McDonald : Tappy Tibbons
- Mark Margolis : Mr.Rabinowitz
- Sean Gullette : Arnold
- Keith David : Big Tim
- Ben Shenkman : Dr. Spencer
Requiem for a Dream ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Darren Aronofsky aus dem Jahre 2000, basierend auf einem Roman von Hubert Selby aus dem Jahre 1978. Selby zeichnete auch für das Drehbuch mitverantwortlich. In düsteren Farben und mit teils innovativen Techniken wird in dem visuell starken Film der soziale Niedergang vierer Drogensüchtiger erzählt. Die Musik von Clint Mansell unterstreicht die düstere Stimmung.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Sara Goldfarb ist eine ältere, verwitwete Frau, die allein und vereinsamt im heruntergekommenen Coney Island, Brooklyn (New York City) lebt. Ihre gesamte Freizeit besteht darin, sich eine Selbsterfüllungs-Show namens Tappy Tibbons Show im Fernsehen anzusehen. Harold bzw. Harry ist ihr drogensüchtiger Sohn, der immer wieder den Fernseher der Mutter beim Pfandleiher abgibt, um sich von diesem Geld seine Sucht zu finanzieren.
Eines Tages erhält die Mutter einen Anruf von einer Medienagentur; sie habe die Chance, im Fernsehen aufzutreten. Um sich schick zu machen, lässt sie sich Schlankheitspillen beziehungsweise Appetitzügler, welche Amphetamine enthalten, verschreiben. Die Tabletten helfen ihr zwar tatsächlich abzunehmen, so dass sie in ein von ihr geschätztes rotes Kleid passt. Doch erhöht sie selbstständig ihre Dosis und gerät so immer mehr in eine Traumwelt, in der sie Realität und Phantasie nicht mehr unterscheiden kann.
Harry und sein Freund Tyrone beginnen unterdessen zu dealen. Die Profite ermöglichen es, Harrys Mutter einen modernen Fernseher zu schenken. Sie selbst steigern sich in den Traum hinein, mit Drogenhandel das große Geld zu machen. Ein Dealer wird jedoch von einem Zivilpolizisten erschossen und Tyrone kommt in Untersuchungshaft. Die restlichen Quellen verschwinden, und ein großer Teil des Ersparten wird für die Kaution verwendet. Mechanisch wird der Kreislauf aus Musik, Party, Exzess und Paranoia gesteigert, bis sich Marion - zunächst auf Verlangen Harrys - prostituiert, Harry aufgrund einer Infektion seinen Arm amputiert bekommt und Tyrone durch einen Zwischenfall im Gefängnis landet. Die Mutter kommt, nachdem sie verwahrlost durch die Straßen gelaufen ist und andere Medikamente nicht angeschlagen haben, in eine geschlossenen Psychiatrie. Dort bekommt sie Behandlungen mit Elektroschocks, um die zerrüttelte Psyche nach ihrem Wahn zu reparieren. Sara träumt davon, dass sie umjubelt in ihrer geliebten Fernsehshow auftritt. Auch Harry taucht in dieser Show auf, diesmal mit Seitenscheitel und Anzug. Es kommt zu einer Umarmung, die Kamera blendet aus.
Auszeichnungen
- Oscarnominierung für Ellen Burstyn als Beste Hauptdarstellerin
- Golden Globe-Nominierung für Ellen Burstyn als Beste Darbietung einer Schauspielerin in einem Film
- Hauptpreis Goldene Ähre der Semana Internacional de Cine de Valladolid 2000
- Chlotrudis Awards 2001: 8 Nominierungen; Sieg in der Kategorie Bester Film
Insgesamt gewann der Film 20 internationale Filmpreise und wurde für weitere 33 Preise sowie einen Oscar nominiert.[1]
Besonderheiten
- Die minimalistische Filmmusik von Clint Mansell, durchzogen von Einspielungen des Kronos Quartets und Technobeats, hat es Dank ihrer hohen Einprägsamkeit und ihrer wichtigen dramaturgischen Funktion im Film zu gleich zwei Veröffentlichungen gebracht und wurde mehrfach in Trailern zu anderen Filmen verwendet (unter anderem in Der Herr der Ringe: Die zwei Türme, The Da Vinci Code – Sakrileg, Sunshine und Babylon A.D.).
- Das produzierende Studio Artisan Entertainment weigerte sich, den Film zu kürzen, woraufhin er von der MPAA in den USA keine Jugendfreigabe bekam.
- Die Hip-Hop-Montage ist eine Art Markenzeichen von Darren Aronofsky. Hierbei werden bezeichnende, sich wiederholende Bilder in kurzen, oft schneller werdenden Schnitten gezeigt und mit dazu passenden, oft überlauten Geräuschen verbunden. Einzeln betrachtet wirken sie nüchtern und sachlich, doch in rascher Abfolge hintereinander ergibt sich ein tranceähnlicher Eindruck. So finden sich in Requiem for a Dream etwa 2000 Schnitte - normal sind 600 bis 700. Verstärkt wird der Effekt oft durch ungewöhnliche Kameraperspektiven, wie die sogenannte Snorricam.
- Jared Leto freundete sich, nach eigenen Angaben, zur Vorbereitung auf seine Rolle mit echten New Yorker Junkies an.
- Der Film wurde kritisiert für seine, aufgrund der Buchvorlage aus dem Jahre 1978, nicht mehr aktuelle Sicht auf Drogensucht und insbesondere ihre Behandlung.
Kritiken
„Der Regisseur bedient sich ebenso extremer wie radikaler filmischer Mittel und steigert die Realistik der Story zu einem filmischen und emotionalen Delirium, das manchem Zuschauer manipulativ erscheinen mag, dessen Zugriff sich jedoch kaum jemand entziehen kann.“
– Lexikon des internationalen Films[2]
„Selten sieht man einen Film, in dem das Spiel der Mimen, die Musik, die Bilder, die Entwicklung der Geschichte eine derart homogene Einheit bilden. […] „Requiem for a dream” gehört zu den Meisterwerken der Filmkunst der letzten Jahre.“
– Ulrich Behrens: bei www.filmstarts.de[3]
„Umwerfendes Meisterwerk - Optisch, akustisch und schauspielerisch absolut grandios. […] Es gibt wohl nur wenige Filme, die eine so starke Wirkung auf den Zuschauer haben wie dieser. […] Manche Leute gehen soweit zu sagen, dass "Requiem for a Dream" der beste Film ist, den sie je gesehen haben, und dass sie ihn nie wieder sehen möchten.“
– David Hiltscher: bei www.filmspiegel.de[4]
Einzelnachweise
- ↑ Übersicht der Auszeichnungen und Nominierungen
- ↑ Katholisches Institut für Medieninformation und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.): Lexikon des internationalen Films. Kino, Fernsehen, Video, DVD. Frankfurt am Main.
- ↑ Ulrich Behrens: Requiem for a Dream. In: FILMSTARTS.de. FILMSTARTS.de GbR. Abgerufen am 30. August 2008.
- ↑ David Hiltscher: Requiem for a Dream. In: filmspiegel.de. filmspiegel.de. Abgerufen am 30. August 2008.
Weblinks
- Requiem for a Dream in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Requiem for a Dream auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Requiem for a Dream auf Metacritic.com (englisch)
- Rezension auf Filmzentrale.com
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