- Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrates
-
Die UN-Resolution 1325 wurde am 31. Oktober 2000 einstimmig vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet. In ihr wurden erstmals Konfliktparteien dazu aufgerufen, die Rechte von Frauen zu schützen und Frauen gleichberechtigt in Friedensverhandlungen, Konfliktschlichtung und den Wiederaufbau mit einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die UN-Resolution 1325 wurde im Oktober 2000 von Netumbo Nandi-Ndaitwah, der damaligen Frauenministerin von Namibia angeregt[1]. Namibia hatte seinerzeit einen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Durch die Lobbyarbeit zahlreicher Frauenorganisationen und das Engagement von UNIFEM gelang es, die Resolution rasch und einstimmig zu verabschieden.
Inhalt
Unter anderem fordert die Resolution 1325:
- diejenigen zu verfolgen, die Kriegsverbrechen an Frauen begehen,
- Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten besonders zu schützen,
- mehr Frauen bei friedensschaffenden Missionen einzusetzen,
- Frauen verstärkt an Friedensverhandlungen, Mediation und Wiederaufbau zu beteiligen.
Umsetzung
Auf Initiative Kanadas entstand 2001 auf Ebene der Vereinten Nationen die Gruppe Friends of 1325 (Freundesgruppe der Resolution 1325), ein loser Zusammenschluss von Staaten, die sich für die Umsetzung der UN-Resolution besonders einsetzen[1].
Im Jahr 2005 forderte der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan die Mitgliedstaaten auf, nationale Aktionspläne zur Umsetzung der Resolution 1325 aufzustellen[2]. Im Oktober 2010 hatten 23 Staaten einen solchen Aktionsplan verabschiedet, nämlich
- Dänemark im Jahr 2005,
- Norwegen, das Vereinigte Königreich und Schweden im Jahr 2006,
- die Elfenbeinküste, die Schweiz, Österreich, Spanien und die Niederlande im Jahr 2007,
- Island, Finnland und Uganda im Jahr 2008,
- Liberia, Belgien, Portugal und Chile im Jahr 2009 sowie
- die Philippinen, Sierra Leone, Ruanda, die DR Kongo, Bosnien-Herzegowina, Nepal und Kanada im Jahr 2010[3].
Seitens vieler NGOs wird bemängelt, dass die Resolution 1325 bisher keine institutionelle Kraft entfalten konnte. Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, konstatierte am 25. September 2010 mit Blick auf das zehnjährige Jubiläum der Resolution, dass die „Erfolge der letzten zehn Jahre nicht den eigenen Erwartungen entsprochen“ hätten[4].
Weblinks
Wikisource: United Nations Security Council Resolution 1325 (englisch) – Quellen und Volltexte- Deutschsprachige Version der Resolution 1325 (frauensicherheitsrat.de; mit weiteren Materialien)
- UN-Resolution 1325 (Informationen und Materialien des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung)
- Englischsprachige Materialien zur UN-Resolution 1325 beim WILPF-Projekt PeaceWomen
- Simone Schmollack: Krieg bleibt Männersache (Artikel in der taz vom 8. Oktober 2010 zur Frauenbeteiligung beim Konfliktmanagement zehn Jahre nach Verabschiedung der Resolution)
- The Conceptual Framework: Security, Peace, Accountability and Rights von Sanam Naraghi Anderlini und Judy El-Bushra, mit Beiträgen von Sarah Maguire (PDF-Datei; 106 kB)
- visionews.net Beginn einer weltweiten Datenbasis für „Gute Beispiele“ der Umsetzung von UN-Resolution 1325, nutzbar für Nichtregierungsorganisationen, Frauenfriedensgruppen und alle Interessierte.
Quellennachweise
- ↑ a b Michele Landsberg: Resolution 1325 – Us It or Lose It, Ms Magazine, Sommer 2003
- ↑ Vgl. die Einführenden Worte von Gitti Hentschel zur Konferenz Krisen bewältigen, bewaffnete Konflikte beenden des Gunda-Werner-Instituts anlässlich des zehnten Jahrestags der Resolution
- ↑ National Action Plans (Auflistung und Download der nationalen Aktionspläne beim WILPF-Projekt PeaceWomen)
- ↑ Original: “Our achievements over the past decade have not met our own expectations.” Zitiert nach: Lyric Thompson: The politics of peace: SCR 1325 at 10 bei openDemocracy.net (Resolution 1325 ten years on)
Kategorien:- Resolution des UN-Sicherheitsrates
- UN-Resolution 2000
Wikimedia Foundation.