Rethar

Rethar

Rethar (auch Rather, Rothar, Ratar; † 6. März 1009) war Bischof von Paderborn.

Über Rethars Herkunft gibt es wenig gesicherte Belege. Bischof war er seit 983. Er soll nach späteren Berichten in Speyer geweiht worden sein. In seine Amtszeit fällt die durch einen Brand verursachte Vernichtung der älteren Paderborner Bischofsurkunden. Die Besitztitel der Paderborner Bischöfe wurden 1001 durch Kaiser Otto III. bestätigt. Im Thronstreit von 1002 huldigte er Heinrich II. Dessen Gemahlin Kunigunde wurde im selben Jahr durch Erzbischof Willigis von Mainz in Paderborn gekrönt. Der Kaiser bestätigte umgehend die Rechte des Bistums. Davon ausgenommen blieb allerdings wie anderswo auch das Bischofswahlrecht. Im Jahr 1005 nahm der Bischof an der Dortmunder Synode teil. Im Jahr 1007 war Rethar daran beteiligt, den Streit zwischen den Willigis von Mainz und Bischof Bernward von Hildesheim zu schlichten. Im selben Jahr gehörte er zu den Zeugen der Gründung von Bamberg. Nicht nachweisbar ist, dass Rethar bei den Italienzügen von Otto III. und Heinrich II. anwesend war. Möglicherweise hat er sich 992 an dem Krieg Otto III. gegen die Slawen an der Elbe beteiligt.

Rethar hat innerhalb seines Bistums den Kult um den Heiligen Liborius stark gefördert. Unterstützt hat er das Reichsstift Schildesche. Am Neubau des Paderborner Domes war er nach neueren Erkenntnissen stärker beteiligt, als die Vita Meinwerci aus dem 12. Jahrhundert angibt.

Eine im Jahr 1005 von Papst Johannes XVIII. ausgestellte Urkunde für Paderborn ist die älteste im Original überlieferte Papsturkunde außerhalb Italiens.

Begraben ist Rethar im Paderborner Dom.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Volkmar Bischof von Paderborn
9831009
Meinwerk

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meinwerk von Paderborn — Meinwerk (* um 975 vermutlich in Renkum (Niederlande); † 5. Juni 1036 in Paderborn) war Bischof von Paderborn. Meinwerk entstammte der zum sächsischen Hochadel zählenden Familie der Immedinger. Sein Vater war Graf Immad (oder auch Immed IV.),… …   Deutsch Wikipedia

  • Meinwerk — Der Selige Bischof Meinwerk in der frühesten Darstellung auf dem Tragaltar des Roger von Helmarshausen 1100 Erzbischöfliches Diözesanmuseum Paderborn Meinwerk (* um 975 vermutlich in Renkum (Niederlande); † 5. Juni 1036 in Paderborn) w …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Paderborn — Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe oder Erzbischöfe des (Erz )Bistums Paderborn seit 806: Inhaltsverzeichnis 1 Bischöfe 806–1321 2 Fürstbischöfe 1321–1802/03 3 Bischöfe 1802/03–1930 …   Deutsch Wikipedia

  • Bischöfe von Paderborn — Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe oder Erzbischöfe des (Erz )Bistums Paderborn seit 806: Inhaltsverzeichnis 1 Bischöfe 806–1321 2 Fürstbischöfe 1321–1802/03 3 Bischöfe 1802/03–1930 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ret — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe Paderborns — Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe oder Erzbischöfe des (Erz )Bistums Paderborn seit 806: Inhaltsverzeichnis 1 Bischöfe 806–1321 2 Fürstbischöfe 1321–1802/03 3 Bischöfe 1802/03–1930 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Paderborn — Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe oder Erzbischöfe des (Erz )Bistums Paderborn seit 806: Inhaltsverzeichnis 1 Bischöfe 806–1321 2 Fürstbischöfe 1321–1802/03 3 Bischöfe 1802/03–1930 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Paderborner Bischöfe — Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe oder Erzbischöfe des (Erz )Bistums Paderborn seit 806: Inhaltsverzeichnis 1 Bischöfe 806–1321 2 Fürstbischöfe 1321–1802/03 3 Bischöfe 1802/03–1930 …   Deutsch Wikipedia

  • Майнверк — нем. Meinwerk …   Википедия

  • 1009 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 10. Jahrhundert | 11. Jahrhundert | 12. Jahrhundert | ► ◄ | 970er | 980er | 990er | 1000er | 1010er | 1020er | 1030er | ► ◄◄ | ◄ | 1005 | 1006 | 1007 | …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”