- Reynard Motorsport
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Reynard Motorsport ist der ehemals weltgrößte Hersteller von Rennwagen. Ursprünglich in Bicester und später in Reynard Park, Brackley, England ansässig, stellte die Firma Fahrzeuge für die Rennsportklassen Formel Ford, Formel Opel, Formel 3, Formel 3000 und die Champ-Car-Serie her.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde die Firma 1973 von Adrian Reynard als Sabre Automotive Ltd.. Während Reynard selbst, der Ende der 1970er erfolgreich in der Formel Ford fuhr, für die Entwicklung der Fahrzeuge zuständig war, übernahm sein Fahrer-Kollege Rick Gorne den geschäftlichen Teil der Firma. Gorne war einer der Ersten, der den Verkauf von Rennwagen als kommerzielles Unternehmen anging.
Nach Erfolgen in den Nachwuchsformeln stieg Reynard 1994 in die Champ-Car-Serie ein. Reynard Motorsport machte sich einen Namen als Hersteller von Fahrzeugen, die ihre ersten Rennen in neuen Serien gewannen. Sowohl in der Formel 3 (1985 mit Andy Wallace), als auch in der Formel 3000 (1988 mit Johnny Herbert) und bei den Champ Cars (1994 mit Michael Andretti) gelang ein Sieg im Debüt-Rennen. Reynard verdrängte die konkurrierenden Hersteller March, Lola und Ralt aus der Formel 3000 sowie March und Lola aus der Champ-Car-Serie. Lola konnte sich später wieder in beiden Serien etablieren. Dallara und Ralt verdrängten Reynard 1992 wieder aus der Formel 3. Der Versuch Ralt aufzukaufen scheiterte. Zwischen 1982 und 1989 verkaufte Reynard 661 Chassis für die Formel Ford, zwischen 1985 und 1993 360 für die Formel 3 und zwischen 1988 und 1995 220 für die Formel 3000.
1989 startete Reynard ein eigenes Formel-1-Projekt, das 1992 debütieren sollte. Es wurden Ingenieure wie Rory Byrne von Benetton angeworben. Allerdings konnte Reynard das Projekt aus finanziellen Gründen nicht zum Abschluss bringen und verkaufte das Werk in Enstone an Benetton und die Entwicklungsdaten an Ligier. Fahrzeugkomponenten, vor allem aus der Formel 3000, gingen an das Team Pacific Racing. Ab 1999 war Reynard an der Entwicklung der ersten Formel-1-Wagen von B.A.R. beteiligt.
Der Einsatz in der Champ-Car-Serie war sehr profitabel und Reynard Motorsport kaufte die Firmen Gemini Transmissions und Riley & Scott auf und eröffnete ein Entwicklungszentrum in Indianapolis, das Auto Research Center, mit dem Adrian Reynard bis heute verbunden ist.
Reynard Motorsport war auch an der Entwicklung von Rennwagen wie dem Panoz Esperante, dem Dodge Stratus Tourenwagen, dem Dodge Viper GTS-R GT-Wagen und einem nie in Rennen eingesetzten, von einer Gasturbine angetriebenen Prototypen für Chrysler beteiligt.
In den 1990ern war Reynard neben den Motorsport-Einsätzen für Richard Bransons Fluglinie Virgin Atlantic als Hersteller von Flugzeugsitzen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff tätig.
Bankrott
Nach einem missglückten Börsengang an der NYSE und den finanziellen Belastungen aus dem Kauf von Riley & Scott ging Reynard Motorsport 2001 bankrott. B.A.R. übernahm das Werk in Brackley, International Racing Management die Formel-Nippon- und die Sportwagen-Sparte und die Rechte am Champ-Car-Wagen gingen an Team Australia. Heute ist das ehemalige Werk die operative Basis von Mercedes GP.
Auszeichnungen
Reynard Motorsport wurde 1990 und 1996 für seine wirtschaftlichen Erfolge mit dem Queen's Awards for Export Achievement ausgezeichnet.
Literatur
- Mike Lawrence: The Reynard Story: From Formula Ford to Indycar Champions. Patrick Stephens Ltd, 1997, ISBN 1852605766.
Weblinks
- Offizielle Website von Adrain Reynard (englisch)
- Auto Research Center (englisch)
- Riley & Scott (englisch)
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