- Mercedes Grand Prix
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Mercedes Name Mercedes GP Petronas Unternehmen Mercedes-Benz Grand Prix Ltd.[1] Unternehmenssitz Brackley (GB)
Stuttgart (D)Teamchef Ross Brawn Techn. Direktor Bob Bell Saison 2011 Fahrer (7) Michael Schumacher
(8) Nico RosbergTestfahrer n/a Chassis Mercedes MGP W02 Motor Mercedes-Benz 2.4 V8 Reifen Pirelli WM-Position Statistik Erster Grand Prix Frankreich 1954 Gefahrene Rennen 38 Konstrukteurs-WM – Fahrer-WM 2 (1954, 1955) Rennsiege 9 Pole Positions 8 Schnellste Runden 9 Position 2010 4. (214 Punkte) Punkte 405,14 (Stand: Großer Preis von Kanada, 13. Juni 2011) Als Mercedes Grand Prix ist seit der Saison 2010 der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz wieder mit einem eigenen Werksteam in der Formel 1 vertreten. Es ging aus dem im Jahr 2009 erstmals angetretenen britischen Team Brawn GP hervor.
Die Marke Mercedes-Benz war bereits 1954 und 1955 mit einem eigenen Rennstall in der Formel 1 vertreten und hatte mit dem Argentinier Juan Manuel Fangio zwei Weltmeistertitel errungen. Mehr zu den Anfangsjahren siehe Artikel Mercedes-Benz (Motorsport).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die 1950er Jahre
Am 4. Juli 1954 stieg Mercedes-Benz mit dem W 196 in die Formel 1 ein und erzielte mit den Fahrern Juan Manuel Fangio und Karl Kling einen Doppelsieg beim Großen Preis von Frankreich. Fangio gewann 1954 auch die Großen Preise von Deutschland, der Schweiz und von Italien; Karl Kling siegte beim AVUS-Rennen. 1955 wurde Fangio Erster in Argentinien, Belgien, Holland und Italien; Stirling Moss gewann den GP von England.
Mercedes-Benz dominierte die Grand-Prix- und Sportwagenrennen bis zum Ende der Saison 1955, als sich der Konzern, wie zu Beginn geplant, mit allen Teams aus dem Motorsport zurückzog. Der verheerende Unfall in Le Mans 1955, als der Mercedes-Benz 300 SLR von Pierre Levegh unverschuldet mit dem Austin-Healey von Lance Macklin kollidierte und dabei über 80 Zuschauer getötet wurden – daraufhin wurden einige Rennen abgesagt –, trug mit zum Rückzug bei.
Die Stammfahrer von 1954/55 waren Juan Manuel Fangio, Hans Herrmann, Karl Kling, Hermann Lang, Stirling Moss, Piero Taruffi und André Simon als Ersatzmann. Die Rennleitung hatten Alfred Neubauer und Alexander von Korff inne.
Tyrrell – BAR – Honda – Brawn
Das heutige Mercedes-GP-Team geht auf den in den 1950er Jahren gegründeten Rennstall Tyrrell Racing Organisation zurück, der ab 1968 in der Formel 1 antrat und insbesondere mit Jackie Stewart als Fahrer bis zur Saison 1973 sehr erfolgreich war.
1997 wurde das Team von British American Tobacco aufgekauft und trat ab 1999 unter dem Namen British American Racing (BAR) wenig erfolgreich mit Supertec-Motoren an. Ab der Saison 2000 startete das Team mit Honda-Motoren. In der Saison 2004 war BAR mit elf Podestplatzierungen, dem Vize-Titel in der Konstrukteurswertung und dem dritten Platz in der Fahrerwertung für Jenson Button sehr erfolgreich.
Ende 2005 wurde das Team vollständig von Honda übernommen und von 2006 bis 2008 unter dem Namen Honda Racing F1 weitergeführt. Im letzten Jahr wurde das Team von Ross Brawn geführt.
Nachdem Honda Ende 2008 bekannt gab, aus der Formel 1 komplett auszusteigen, kaufte Ross Brawn das Team auf und nahm 2009 als Brawn GP mit Mercedes-Motoren an der Formel-1-Weltmeisterschaft teil. Brawn GP gewann auf Anhieb die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft.
Mercedes Grand Prix ab 2010
Am 16. November 2009 gab die Daimler AG bekannt, dass sie 45,1 Prozent der Teamanteile von Brawn GP übernehme. Weitere 30 Prozent wurden vom Daimler-Großaktionär Aabar übernommen, 24,9 Prozent verbleiben bei Ross Brawn und vier weiteren Eigentümern. Der Rennstall änderte seinen Namen auf Mercedes Grand Prix und tritt seitdem als Mercedes-Werksteam unter deutscher Flagge an. Offizieller Sitz des Teams ist die Daimler-Zentrale in Stuttgart, das Team operiert aber wie sein Vorgänger Brawn GP aus dem englischen Brackley. Ross Brawn bleibt Teamchef, Norbert Haug sitzt seitdem als Motorsportdirektor von Mercedes-Benz am Kommandostand.[2]. Es ist das erste Mal seit 1955, dass die Marke Mercedes-Benz nicht nur als Motorenlieferant in der Formel 1 vertreten ist.
Zunächst wurde für ein Jahr der deutsche Nico Rosberg verpflichtet, der bisher für Williams fuhr.[3] Im Dezember 2009 wurde der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher als zweiter Fahrer bekanntgegeben, der nach dreijähriger Pause in die Formel 1 zurückkehrte. Seine Verpflichtung läuft vorerst bis zur Saison 2012.[4] Die Vorjahrespiloten Jenson Button und Rubens Barrichello verließen das Team in Richtung McLaren beziehungsweise Williams.
Im Zuge dieser Änderungen beendet Mercedes-Benz die Partnerschaft mit der britischen McLaren Group, an der die Daimler AG derzeit 40 Prozent der Anteile hält. Diese sollen bis 2011 zurückverkauft werden. Die weitere Belieferung mit Motoren ist bis 2015 möglich.[5] Am 21. Dezember 2009 wurde Petronas als neuer Hauptsponsor des Teams bekannt gegeben.[6] Das Team tritt damit offiziell unter dem Namen Mercedes GP Petronas Formula One Team an.[7]
Mitte 2010 verließ der bisherige Testfahrer Nick Heidfeld das Team.[8] Im Februar 2011 wurde bekannt, dass Daimler und Aaber die restlichen 24,9 Prozent der Anteile übernehmen wollen.[9]
Zahlen und Daten
Statistik in der Formel 1
Stand: Großer Preis von Abu Dhabi, 13. November 2011
Saison Teamname Chassis Motor Reifen GP Siege Zweiter Dritter Poles schn. Rennrunden Punkte WM-Rang 1954 Daimler Benz AG W196 Mercedes-Benz 2.5 L8 Continental 6 4 1 2 4 4 60,14 –1 1955 Daimler Benz AG W196 Mercedes-Benz 2.5 L8 Continental 6 5 4 1 4 5 79 –1 2010 Mercedes GP Petronas MGP W01 Mercedes-Benz 2.4 V8 Bridgestone 19 – – 3 – – 214 4. 2011 Mercedes GP Petronas MGP W02 Mercedes-Benz 2.4 V8 Pirelli 18 – – – – – 159 4. Gesamt 49 9 5 6 8 9 512,14 1Die Konstrukteursweltmeisterschaft wurde erst 1958 eingeführt.
Alle Fahrer von Mercedes-Benz in der Formel 1
Stand: Großer Preis von Abu Dhabi, 13. November 2011
Name Jahre Grand Prix Punkte Siege Zweiter Dritter Poles schn. Rennrunden beste WM-Pos. Nico Rosberg 2010– 37 225 – – 3 – – 7. (2010) Michael Schumacher 2010– 37 148 – – – – – 9. (2010) Juan Manuel Fangio 1954, 1955 12 81,14 8 1 1 7 5 1. (1954, 1955) Karl Kling 1954, 1955 11 17 – 1 1 – 1 5. (1954) Stirling Moss 1955 6 23 1 2 – 1 2 2. (1955) Hans Herrmann 1954, 1955 6 9 – – 1 – 1 7. (1954) Piero Taruffi 1955 2 9 – 1 – – – 6. (1955) André Simon 1955 1 – – – – – – 60. (1955) Hermann Lang 1954 1 – – – – – – 57. (1954) Ergebnisse in der Formel 1
Saison Chassis Fahrer Nr.[# 1] 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Punkte Rang 1954 W 196 — — J. Fangio – 1 4 1 1 1 3 K. Kling – 2 7 4 DNF DNF 5 H. Herrmann – DNF DNF 3 4 DNF H. Lang – DNF 1955 W 196 — — J. Fangio – 1 DNF 1 1 2 1 H. Herrmann – 4 DNQ K. Kling – 4 DNF DNF 3 DNF S. Moss – 4 9 2 2 1 DNF A. Simon – DNF P. Taruffi – 4 2 2010 MGP W01 214 4. M. Schumacher 3 6 10 DNF 10 4 12 4 11 15 9 9 11 7 9 13 6 4 7 DNF N. Rosberg 4 5 5 3 3 13 7 5 6 10 3 8 DNF 6 5 5 17* DNF 6 4 2011 MGP W02 159 4. M. Schumacher 7 DNF 9 8 12 6 DNF 4 17 9 8 DNF 5 5 DNF 6 DNF 5 7 N. Rosberg 8 DNF 12 5 5 7 11 11 7 6 7 9 6 DNF 7 10 8 6 6 - ↑ Erst ab der Formel-1-Saison 1974 gab es feste Startnummern. Zuvor variierten die Nummern von Rennen zu Rennen.
LegendeFarbe Abkürzung Bedeutung Gold — Sieg Silber — 2. Platz Bronze — 3. Platz Grün — Platzierung in den Punkten Blau — Klassifiziert außerhalb der Punkteränge Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish) NC nicht klassifiziert (not classified) Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify) DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) Weiß DNS nicht am Start (did not start) Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only) TD Freitags-Testfahrer (test driver) ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice) INJ verletzt oder krank (injured) EX ausgeschlossen (excluded) DNA nicht erschienen (did not arrive) † verstorben keine WM-Teilnahme sonstige P/fett Pole-Position SR/kursiv Schnellste Rennrunde * nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet Übersicht des aktuellen Personals
Aufgabenbereich Name Stammfahrer Michael Schumacher Nico Rosberg Teamchef Ross Brawn Geschäftsführer Nick Fry[10] Teammanager Ron Meadows Technischer Direktor Bob Bell Chefingenieur Steve Clark Chefdesigner Loïc Bigois Chefaerodynamiker John Owen Leiter Fahrzeugdynamik Jock Clear Chefrenningenieur Andrew Shovlin Renningenieur Schumacher Peter Bonnington Renningenieur Rosberg Tony Ross Motorsportdirektor Mercedes-Benz Norbert Haug Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus dem britischen Handelsregister
- ↑ „Das steckt hinter dem neuen Mercedes-Werksteam“ (Motorsport-Total.com am 16. November 2009)
- ↑ „Offiziell: Mercedes steigt beim Weltmeisterteam ein!“ (Motorsport-Total.com am 16. November 2009)
- ↑ „Rücktritt vom Rücktritt: ‚Schumi‘ ist zurück!“ (Motorsport-Total.com am 23. Dezember 2009)
- ↑ „Daimler AG und McLaren Group ändern die Form ihrer Zusammenarbeit“ (Presseerklärung der Daimler AG vom 16. November 2009)
- ↑ „Petronas macht bei Mercedes mit“ ( Kicker Online am 21. Dezember 2009)
- ↑ „February debut, Petronas backing for Mercedes“ (Formula1.com am 21. Dezember 2009)
- ↑ „Offiziell: Mercedes lässt Heidfeld zu Pirelli wechseln“ (Motorsport-Total.com am 17. August 2010)
- ↑ auto-motor-und-sport.de: Mercedes übernimmt F1-Team zu 100 Prozent, abgerufen am 2. Februar 2011
- ↑ „Mercedes strukturiert Teamvorstand um“ (Motorsport-Total.com am 16. Februar 2010)
Weblinks
Commons: Mercedes Grand Prix – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienTeams und Fahrer der Formel-1-Saison 2011Red Bull McLaren Ferrari Mercedes Renault Williams Force India Sauber Toro Rosso Lotus HRT Virgin 1 Vettel
2 Webber3 Hamilton
4 Button5 Alonso
6 Massa7 Schumacher
8 RosbergSenna 9
10 Petrow11 Barrichello
12 Maldonado14 Sutil
15 di Resta16 Kobayashi
17 Pérez18 Buemi
19 Alguersuari20 Kovalainen
21 Trulli22 Ricciardo
23 Liuzzi24 Glock
25 D’Ambrosioehemalige Fahrer Chandhok (Lotus, #21), Heidfeld (Renault, #9), Karthikeyan (HRT, #22), de la Rosa (Sauber, #17)
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