- Richard Lehmann (Industrieller)
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Richard Lehmann (* 22. April 1864 in Berlin; † 4. Juni 1943 in Theresienstadt) war ein deutscher Ingenieur und Industrieller.
Richard Lehmann, Sohn von Anton und Clara (geb. Liebermann), besuchte das Friedrichs-Gymnasium in Berlin. Danach lernte er in der Firma Anton & Alfred Lehmann AG, die von seinem Vater mitbegründet wurde. Darauf studierte Lehmann Chemie und Maschinenbau an der Universität Karlsruhe, besonders bei Prof. Engler. Dort wurde er Mitglied der Burschenschaft Germania (heute Teutonia).
Im Jahre 1886, nach Beendigung seiner Studien, reiste Lehmann nach England. Bis 1887 war er dort als Färbergeselle tätig. Durch Abendkurse vertiefte er seine Kenntnisse in der Färberei und Weberei. 1888 wurde Lehmann Abteilungsleiter bei der Fabrik seines Vaters. 1890 wurde er Direktor, und vier Jahre später Generaldirektor. 1891 trat er der Gesellschaft der Freunde bei.
Lehmann war Mitglied der Industrie- und Handelskammer Berlin seit ihrer Gründung. Diese verlieh ihm anlässlich ihres 25. Jubiläums die bronzene Medaille. Lehmann war erster Vorsitzender des Verbandes Deutscher Krimmer- und Wollplüsch-Fabrikanten e.V., Vorstandsmitglied der Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft und Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
Lehmann wurde als Jude während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt. Die Gestapo verschleppte ihn und seine Frau am 15. Dezember 1942 ins Jüdische Krankenhaus in Wedding. Am 2. Februar wurde das Ehepaar in das KZ Theresienstadt transportiert, wo Lehmann am 4. Juni starb.
Weblinks
- Berlin:street: Richard und Elsbeth Lehmann [1]
Literatur
- Deutscher Wirtschaftsverlag: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Band 2. Berlin, 1931.
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