Richard Moeller

Richard Moeller

Richard (Wilhelm Ludwig) Moeller (* 31. März 1890 in Rostock; † 16. Dezember 1945 im Speziallager Fünfeichen (Neubrandenburg)) war ein deutscher Pädagoge, Verwaltungsbeamter und Politiker (DDP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Richard Moeller wurde am 31. März 1890 als Sohn eines Rechtsanwaltes in eine Rostocker Juristenfamilie geboren. Nach dem Abitur 1907 an der Großen Stadtschule zu Rostock nahm er ein Studium der Geschichte und Germanistik an den Universitäten in München, Berlin und Rostock auf, das er 1912 mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen beendete. Anschließend absolvierte er den Vorbereitungsdienst am Gymnasium in Rostock sowie an den Realgymnasien in Schwerin und Malchin. 1913 promovierte er im Fach Geschichte zum Dr. phil. (Dissertation: Forschungen zur Geschichte von Kaisertum und Papsttum im Beginn des 14. Jahrhunderts).

Moeller trat als Studienrat in den Höheren Schuldienst ein und war seit 1914 als Oberlehrer am Lyzeum in Rostock tätig. Von 1915 bis 1917 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil (Heeresdienst). Während der Zeit der Weimarer Republik war er neben seiner Lehrtätigkeit Mitglied der Historischen Kommission für Mecklenburg.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Moeller 1933 aus dem Schuldienst entlassen. Danach verdingte er sich bis 1941 als Privatgelehrter und Schriftsteller. Von 1942 bis 1945 arbeitete er als Lehrer am Gymnasium in Neubrandenburg. Nach dem Kriegsende wurde Moeller zum Ministerialdirektor der Abteilung Kultur und Volksbildung in der Landesverwaltung Schwerin ernannt. Als solcher war er auch Kurator der Universität Rostock. Im Herbst 1945 verhaftete ihn die Sowjetische Militäradministration und internierte ihn im Speziallager NKWD Nr. 9 Fünfeichen. Richard Moeller starb am 16. Dezember 1945 an den Folgen der Lagerhaft.

Richard Moeller war mit Dorothea Jesse verheiratet.

Politik

Moeller beteiligte sich nach der Novemberrevolution an der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) in Mecklenburg und wurde 1920 zu deren Vorsitzenden gewählt. Von 1921 bis 1933 war er Abgeordneter des Mecklenburg-Schwerinschen Landtages, zuletzt als Mitglied der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft der Mitte (BAM). Vom 8. Juli 1926 bis zum 9. Juli 1929 amtierte er als Staatsminister der Justiz sowie als Staatsminister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten in der von Ministerpräsident Paul Schröder geführten Regierung des Freistaates Mecklenburg-Schwerin.

Siehe auch

Literatur

  • Helge Bei der Wieden: Die mecklenburgischen Regierungen und Minister 1918-1952, S. 50/51, Köln, Wien 1978, ISBN 3-4120-5578-6
  • Richard Möller, Lebenserinnerungen, hrsg. von Bernd Kasten (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Mecklenburg, Reihe C, Bd. 9), Rostock 2010, ISBN 978-3-7950-3748-2

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Moeller GmbH — Moeller Unternehmensform GmbH Gründung 1899 Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Morley — Rack mit einer Speicherprogrammierbaren Steuerung Eine Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS, engl. Programmable Logic Controller, PLC) ist eine Baugruppe, die zur Steuerung oder Regelung einer Maschine oder Anlage eingesetzt wird. In der Regel… …   Deutsch Wikipedia

  • Klöckner-Moeller — Moeller Unternehmensform GmbH Gründung 1899 Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

  • HC Moeller Pardubice — Größte Erfolge Tschechischer Meister 2005 Tschechoslowakischer Meister 1973, 1987, 1989 Vereinsinfos …   Deutsch Wikipedia

  • Jorgen Moeller — (Jörgen Möller, Jørgen Møller) (1873 – 1944) was a Danish chess master. Möller was twice a Nordic Champion, winning at Copenhagen 1899 (2nd Nord ch) and at Göteborg 1901 (3rd Nord ch). [ [http://dsu9604.dsu.dk/nmny/100gb/gb nm100.htm foraer ] ] …   Wikipedia

  • Oliver G. Richard — Oliver G. Rick Richard, III is an American businessman. He is currently the president of Empire of the Seed, a Louisianan consulting firm, and chairman of CleanFuel USA. He achieved national prominence for his work in the changing northeast… …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mo–Moj — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Möller (Familienname) — Möller oder Moeller ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Möller ist eine Form von „Müller“ und gehört damit zum häufigsten Familiennamen Deutschlands. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • Große Stadtschule (Rostock) — Die Große Stadtschule Rostock war ein humanistisches Gymnasium, das in Rostock von 1580 bis vorerst 2005 bestanden hat, mit einer Unterbrechung in der DDR Zeit. Es ist heute im Rostocker Innerstädtischen Gymnasium am Goetheplatz nach Fusion mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Pour le Mérite (Militärorden) — Die Liste führt Träger der Militärklasse des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1813 wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie in Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”