- Riesenhornisse
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Asiatische Riesenhornisse Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera) Familie: Faltenwespen (Vespidae) Unterfamilie: Echte Wespen (Vespinae) Gattung: Hornissen (Vespa) Art: Asiatische Riesenhornisse Wissenschaftlicher Name Vespa mandarinia Smith, 1852 Die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia Smith, 1852) ist eine in Südostasien vorkommende, äußerst aggressive Wespenart. Sie ist verbreitet im Süden des russischen Fernen Ostens (Region Primorje), Korea, Volksrepublik China, Taiwan (wo sie 虎头蜂, wörtlich übersetzt „Tigerkopfbiene“, genannt wird), Japan (wo sie スズメバチ / Ōsuzumebachi genannt wird), Indochina, Nepal, Indien, Sri Lanka und Thailand. Asiatische Riesenhornissen sind mit 27 bis 45 Millimetern (Königin bis 55 mm) Länge bis zu fünfmal größer als Westliche Honigbienen und besitzen einen über sechs Millimeter langen Stachel (engl. Quellen geben 0,25 Zoll an). Ein Stich der Riesenhornisse wird als äußerst schmerzhaft beschrieben. In Japan sterben im Jahr durchschnittlich 40 Menschen durch eine allergische Reaktion auf ihre Stiche.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung einer Kolonie
Zu Beginn der kälteren Jahreszeit sterben Hornissenkolonien ab – lediglich die Königinnen überleben in einem geschützten Winterquartier mit geeignetem Mikroklima. Im darauffolgenden Frühjahr fliegen sie aus, um einen Platz für ein neues Nest zu suchen. Vespa mandarinia nistet bevorzugt in unterirdischen Hohlräumen. Wenn gelegentlich oberirdische Nistplätze (Baumhöhlen oder ähnliches) bezogen werden, befinden sich diese selten mehr als 1–2 m über dem Boden.
Aus den Eiern der Königin bilden sich nach zirka einer Woche mehrere Larven. Mit ihren Mundwerkzeugen schaben die Larven an den Zellenwänden, um der Königin das Signal für die Nahrungssuche zu geben. Diese bringt geeignete Beutetiere, vorwiegend Insekten, die mit den scharfen Oberkieferzangen geköpft und zu einer weichen Futtermasse zerkaut werden, von der die Königin zur Deckung des für die Bruttätigkeit nötigen Eiweißbedarfs ebenfalls etwas frisst. In ähnlicher Weise versorgen die später schlüpfenden Arbeiterinnen die nachrückende Brut, ernähren sich selbst jedoch wie alle Wespenarbeiterinnen ausschließlich von pflanzlichen Zuckern und Pollen. Auf Grundlage zerkauter Beutetiere wachsen die Larven rasch heran und gehen in das Puppenstadium über. Im Herbst eines jeden Jahres schlüpfen auch männliche Tiere, die Drohnen, die kurze Zeit nach der Begattung der Jungköniginnen sterben.
Ernährung
Die geschlüpfte Hornissenarbeiterin wächst nicht mehr und benötigt selbst kaum Eiweiß, hat aber aufgrund ihres massigen Körpers und der energieaufwändigen Flugtätigkeit einen hohen Bedarf an Zuckern, der neben dem Fraß von Verdauungsstoffen der Beutetiere zunächst auch durch Blütenbesuche abgedeckt werden kann. Proteinquellen werden vor allem benötigt, um den Nachwuchs zu ernähren. Auffällig sind die kräftigen Wangen der Vespa mandarinia. Dahinter verbirgt sich eine gut ausgebildete Kaumuskulatur, die es der Hornisse ermöglicht, als Hauptbeute große bis mittelgroße Käfer zu jagen und anschließend für ihre Brut zu zerlegen. Mit fortschreitender Jahreszeit jedoch, in Japan meist ab Ende August, wenn solche Käfer immer spärlicher erbeutet werden und zur Versorgung der wachsenden Kolonie nicht mehr ausreichen, stellt sich die Vespa mandarinia auf neue Eiweißquellen ein. Da mit dem Anwachsen der Kolonie und dem Heranziehen der körperlich noch massigeren Geschlechtstier-Larven sowohl der Proteinbedarf, als auch Zuckerbedarf stark ansteigt, wendet sie sich nun bevorzugt Honigbienen zu, die neben ihrer proteinhaltigen Körpersubstanz, die an den Nachwuchs verfüttert wird, meist auch über gesammelten Nektar, Honig und Pollen verfügen und sich gleichzeitig zur Versorgung von Arbeiterinnen und Nachwuchs eignen. Diese Lebensweise macht die Riesenhornisse zu einem ernst zu nehmenden Feind der sehr viel kleineren Honigbienen. Aber auch Wespen- und andere Hornissenvölker sind potentielle Beutetiere, beispielsweise die kleineren Wespenarten Vespa affinis oder Vespa dybowskii.
Massenangriffe gegen Insektennester
Gegen Ende des japanischen Sommers kommt es zu koordinierten Massenangriffen. Zunächst unternehmen einzelne Riesenhornissen längere Suchflüge und markieren ein geeignetes Nest mit Duftstoffen, den Pheromonen. Die Rekrutierung von Nestgenossen ist bei Wespenarten selten und sonst eher von Bienen bekannt. Dem Pheromon folgend attackieren nun weitere Arbeiterinnen das Nest. Die Hornisse benutzt dazu ihre gut entwickelten Mundwerkzeuge und ist dabei selbst durch einen starken Chitinpanzer weitgehend vor den Wehrstacheln der Bienen geschützt. Die Verluste der angegriffenen Völker sind extrem hoch (durchschnittlich 40 Tiere in einer Minute) und können sogar die Auslöschung ganzer Populationen zur Folge haben. Überwältigte Nester werden oft ausgiebig geplündert und vandaliert. Das macht die asiatische Riesenhornisse bei den ansässigen Imkern recht unbeliebt.
Gegenwehr der Östlichen Honigbiene
Die Östliche Honigbiene (Apis cerana) hat – anders als die eingeführte Westliche Honigbiene (Apis mellifera) – eine wirksame Prävention gegen solche Angriffe entwickelt. Entdecken die Bienen eine Hornissenspäherin, so signalisieren sie mit einem Zittern ihres Hinterteils, dass eine Gegenmaßnahme eingeleitet werden soll. Mehrere hundert Bienen stürzen sich dann blitzartig auf die Hornisse und erzeugen eine Hitzekugel – einen ballförmigen Schwarm – um die Hornisse. Im Inneren des Gedränges wird durch Muskelzittern eine Temperatur von über 45 °C erzeugt. Bei dieser Hitze stirbt die Hornissenspäherin, während die Bienen durch einen anderen Stoffwechsel kurzzeitig Temperaturen bis zu 50 °C ertragen können.
Andere staatenbildende Hautflügler können sich nicht wirksam gegen die Riesenhornisse verteidigen.
Delikatesse
Junge, geröstete Riesenhornissen vor Ausbildung des Giftsackes gelten in Japan (nicht nur unter Bienenzüchtern, die sie erbittert bekämpfen) als Delikatesse.[1]
Quellen
- ↑ http://www.daserste.de/erlebniserde/beitrag_dyn~uid,gw0p7y90iq1nu8df~cm.asp ARD Sendung Erlebnis Erde – Der Mönch und die Riesenhornissen, vom 16. Juli 2007
Weblinks
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