- Robert Mohr (Polizist)
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Robert Mohr (* 5. April 1897 in Bisterschied (Pfalz); † 5. Februar 1977 in Ludwigshafen) war ein deutscher Polizist. Er leitete die Sonderkommission, die für die Suche nach der Widerstandsgruppe Weiße Rose verantwortlich war.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Robert Mohr wurde 1897 in die Familie eines pfälzischen Maurermeisters hineingeboren. Er hatte fünf Brüder und drei Schwestern. Mohr absolvierte eine Lehre zum Schneider, übte diesen Beruf aber nie aus. Mohr nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Im Mai 1919 schied er aus dem Deutschen Heer aus. Im Oktober 1919 trat Mohr in die bayerische Gendarmerie ein. Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP mit der Mitglieds-Nr.: 3.271.936. Außerdem gehörte er dem Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, dem Reichsluftschutzbund, dem Reichskolonialbund und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt an. In den 1930er Jahren arbeitete er als Polizeileiter in Frankenthal (Pfalz). Ab 1938 war er bei der Gestapo in München.
Er verhörte vom 18. bis 20. Februar 1943 Sophie Scholl und brachte sie laut Vernehmungsprotokoll dazu, die Verteilung der Flugblätter der Weißen Rose zu gestehen. In einem Bericht von 1951 an Robert Scholl, den Vater von Sophie, sagt er, er habe versucht, das Leben Sophies zu retten. Sie sollte dazu aussagen, dass ihr Bruder Hans Scholl sie beeinflusst und sie politisch eine andere Meinung habe.[1]
Nach Abschluss der Ermittlungen gegen die Widerstandsgruppe wurde Mohr Chef der Gestapo-Stelle im besetzten elsässischen Mühlhausen. Etwa 1947 wurde er deswegen von den Franzosen interniert. Ab 1948 arbeitete er in der Kurverwaltung in Bad Dürkheim. Robert Mohr starb 1977 und musste sich nie für seine Gestapo-Tätigkeit vor Gericht verantworten.
Medien
Film
Literatur
- Inge Aicher-Scholl Die Weiße Rose. ISBN 3-596-11802-6 Mit Abdruck des Berichtes von Robert Mohr an Robert Scholl
Belege
Weblinks
- Kirsten Schulz: Robert Mohr. Kriminalobersekretär bei der Gestapo-Leitstelle in München. Ein Artikel publiziert von der Bundeszentrale für Politische Bildung, bei bpb.de vom 20. April 2005.
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