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Rodderberg Höhe 195,3 m Lage Rheinland-Pfalz / Nordrhein-Westfalen Gebirge Rheinisches Schiefergebirge Geographische Lage 50° 38′ 33″ N, 7° 11′ 54″ O50.64257.1983333333333195.3Koordinaten: 50° 38′ 33″ N, 7° 11′ 54″ O Typ erloschener Vulkan Gestein u.a. Leucit-Nephelinit Alter des Gesteins 800.000 Jahre Besonderheiten Naturschutzgebiet Der Rodderberg ist ein erloschener Vulkan im Osten der Gemeinde Wachtberg bei Bonn-Mehlem. Das Gestein hat ein Alter von ca. 800.000 Jahren, die letzte Eruption wird auf 250–300.000 Jahre datiert. Der über 50 Meter tiefe kreisrunde Sprengtrichter mit einem Durchmesser von ca. 800 Metern ist noch heute als Bodensenke sichtbar. In einer ehemaligen Tuffgrube kann man einen Gang aus dem basaltähnlichen Leucit-Nephelinit betrachten.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Der Rodderberg liegt direkt oberhalb vom nördlichen Ausgang des Mittelrheintals. Zusammen mit dem fast direkt gegenüberliegenden Drachenfels verengt er das Rheintal. Diese Engstelle bildet die Südgrenze der Kölner Bucht, während sich südlich dieser Engstelle die kleine Talverbreiterung von Oberwinter (linksrheinisch) und Bad Honnef und Rheinbreitbach (rechtsrheinisch) anschließt. Unterhalb des Rodderbergs, an dessen Hang sich der Rolandsbogen befindet, ein romantisch gelegener Ruinenrest der ehemaligen Höhenburg Rolandseck, liegen zwei Inseln im Rhein: Nonnenwerth und Grafenwerth.
Erreichbar ist der Berg über Bonn-Mehlem. Auf dem Weg dorthin befindet sich der „Heinrichsblick“, einer der besten und bekanntesten Aussichtspunkte auf das Siebengebirge.
Naturschutzgebiet
Der Rodderberg wurde bereits 1927 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Das Gebiet umfasst den nordrhein-westfälischen Bereich des Rodderberges östlich der Ortschaft Niederbachem auf dem Gebiet der Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis und südlich des Ortsteils Mehlem auf dem Gebiet der Bundesstadt Bonn. Der südöstliche Bereich des Rodderberges befindet sich auf dem Gebiet des Landes Rheinland-Pfalz in dem zu Remagen gehörenden Stadtteil Rolandswerth und ist dort ebenfalls als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Geologie
In dem abflußlosen Krater lagerten sich über Jahrtausende Sedimente und Stäube ab und füllten ihn auf.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden wiederholt Bohrungen und geowissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Im Jahr 2011 beginnt eine neue Serie von Bohrungen. Erstmals soll eine Bohrung bis zum Grund des offenbar über 100m tiefen Kraters vordringen.[1]
Broichhof und Reitsport
In dem Krater liegt der Broichhof, der ehemals eine Wasserburg in dem zu dieser Zeit sumpfigen Kratergrund war. Die ehemalige zweiteilige Wasserburg wurde im Mittelalter aufgegeben, aber 1635 von dem Kölner Stift St. Gereon wiederaufgebaut. Das Herrenhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde aus Rodderberg-Lava errichtet. Seit 1811 befindet sich der Broichhof im Eigentum der Familie Schaefer, die dort hauptsächlich Landwirtschaft betrieb.
1965 pachtete Dirk Schneider die Reitanlage und gründete die Reitschule Rodderberg. Der 1969 gegründete Reit- und Jagdclub Rodderberg e. V. fördert insbesondere das Vielseitigkeitsreiten. Die Reitschule ist seit 1985 Landesstützpunkt der rheinischen Vielseitigkeitsreiterei, der Verein richtet seitdem regelmäßig größere Turniere aus.[2] 1998 wurde die Rodderberg-Park-Turniersport GmbH als Ausrichter von nationalen und internationalen Turnieren gegründet, um den Verein als Veranstalter zu unterstützen. 2001 fand im Rodderberg Park erstmals ein CCIO*** in Deutschland statt.[3]
Literatur
- H. Blanchard: Neue Erkenntnisse zur Eruptions- und Landschaftsgeschichte des Rodderbergs bei Bonn. Unpublizierte Diplomarbeit, Universität Bonn, 2000.
- W. Meyer, J. Stets: Das Rheintal zwischen Bingen und Bonn. Gebrüder Borntraeger, Berlin/Stuttgart 1996, ISBN 3-443-15069-1. (Sammlung Geologischer Führer, Band 89)
- H.-U. Schmincke: Vulkanismus. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14102-4.
Weblinks
Commons: Rodderberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Rodderberg, aus Sicht der Geologie Uni-Bonn
- Natura2000-Eintrag „Rodderberg“
- Verordnung der Preußischen Regierung zu Koblenz über das Naturschutzgebiet Rodderberg vom 31. Dezember 1927
- Karte der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz
- Burg und Gut Broichhof Webseite
Einzelnachweise
- ↑ Die Internetpräsenz des jüngsten Forschungsvorhabens Rodderberg auf den Seiten der LIAG
- ↑ Reitschule Rodderberg. Abgerufen am 20. Februar 2011.
- ↑ RODDERBERG-Park-Turniersport GmbH. Abgerufen am 20. Februar 2011.
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