- Roman Jäger
-
Roman Jäger (* 24. Oktober 1909 in Weißenkirchen in der Wachau (Niederösterreich); verschollen seit dem 22. September 1944 bei Vydrau, Slowakei) war ein nationalsozialistischer Jurist und seit 1938 Mitglied des nationalsozialistischen Reichstags.
Jäger war Sohn einer Weinbauernfamilie und bezeichnete sich in seiner Vita 1938 als römisch-katholisch. Nach Besuch der Volksschule in Weißenkirchen und der Gymnasien in Seitenstetten und Krems an der Donau begann er in Wien das Studium Rechtswissenschaften. Er promovierte 1934. Sein weiterer beruflicher Werdegang wurde durch seine politischen Aktivitäten beeinträchtigt: Nach wenigen Monaten der Tätigkeit am Bezirksgericht von Spitz an der Donau wurde er „als des Vertrauens unwürdig“ entlassen und war danach im elterlichen Wirtschaftsbetrieb tätig.
Seit 1924 war er in der Nationalsozialistische Arbeiterjugend, einem Vorläufer der Hitlerjugend, tätig. Ab 1929 trat er als Parteiredner auf. Am 24. Juni 1931 trat er in die NSDAP ein. 1932 war er Funktionär im NSDStB. 1933 wurde ihm die jugenderzieherische Tätigkeit untersagt, die er als Gaujugendturnwart ausübte. Wegen seiner politischen Aktivitäten war Jäger vom August bis Oktober 1933 inhaftiert. Später war er Kreisleiter im Waldviertel und wegen seiner politischen Aktivitäten im Frühling 1936 flüchtig, inhaftiert und im Juli amnestiert. Ein späterer Eintrag im Reichstagshandbuch gibt für 1937 an, Jäger sei in diesem Jahr bereits Gauschulungsleiter und sogar Gauleiter gewesen. Im März 1938 wurde Jäger zum SA-Standartenführer ernannt. Abermals war er 1938 bis zur Amnestie flüchtig. Nach dem „Anschluss“ Österreichs war er für kurze Zeit Gauleiter von Niederdonau, später Landeshauptmann von Nieder-Österreich und Kreisführer des Reichsbundes für Leibesübungen. Seit 1938 gehörte Jäger dem Reichstag an.
Von Mai 1938 bis 22. September 1944 war er Gauschulungsleiter der NSDAP im Reichsgau Niederdonau. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist Jäger bei den Kämpfen um die Beskidenpässe im Osten der Slowakei im September 1944 als Leutnant der Wehrmacht umgekommen.
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6.
Weblinks
Kategorien:- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Reich 1933–1945)
- Landeshauptmann (Niederösterreich)
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- Österreicher
- Geboren 1909
- Gestorben im 20. Jahrhundert
- Mann
Wikimedia Foundation.