- Weißenkirchen in der Wachau
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Weißenkirchen in der Wachau Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Krems-Land Kfz-Kennzeichen: KR Fläche: 23,28 km² Koordinaten: 48° 23′ N, 15° 28′ O48.38333333333315.466666666667224Koordinaten: 48° 23′ 0″ N, 15° 28′ 0″ O Höhe: 224 m ü. A. Einwohner: 1.448 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 62,2 Einw. pro km² Postleitzahl: 3610 Vorwahl: 02715 Gemeindekennziffer: 3 13 51 NUTS-Region AT124 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 32
3610 Weißenkirchen in der WachauWebsite: Politik Bürgermeister: Anton Bodenstein (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Weißenkirchen in der Wachau im Bezirk Krems-Land
Weißenkirchen in der Wachau gesehen von Süden(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Weißenkirchen in der Wachau ist eine Marktgemeinde mit 1448 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Weißenkirchen in der Wachau liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 23,28 Quadratkilometer. 63,06 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Joching, St. Michael, Wösendorf in der Wachau und Weißenkirchen in der Wachau.
Geschichte
Um 830 wird das linke Donauufer von erstmals als „Wahowa“ (Wachau) bezeichnet. Bereits 1258 wurde der Ort in einer Urkunde des Albero von Kuenring als Liechtenchyrchen bezeichnet. In karolingischer Zeit wird für das Kloster Niederaltaich in einer Urkunde aus dem Jahre 830 Weingartenbesitz in Weißenkirchen und Wösendorf angeführt. 1070 wird Weißenkirchen in einer Schenkungsurkunde an das Benediktinerkloster Weihenstephan erwähnt. Die Benediktinerabtei Michaelbeuern erhielt 1138 durch eine Schenkung der Gräfin Ita von Burghausen Weingärten in Weißenkirchen.
Im 12. bis 14. Jahrhundert finden sich spärliche Aufzeichnungen über Weißenkirchen. Das hat seine Ursache darin, dass größere Besitzungen des Klosters Tegernsee in Weißenkirchen meist unter der Bezeichnung „Distrikt Wachau“ erwähnt werden. Zu diesem Distrikt gehören die Orte St. Michael, Wösendorf, Joching und Weißenkirchen. Seit mindestens 1256 hat das von Hadmar von Kuenring gestiftete Kloster Zwettl (1137) Besitzungen (Weingärten) in Weißenkirchen und Wösendorf.
Leutold I. von Kuenring gründete 1289 das Clarissinnenkloster Dürnstein. In der Stiftungsurkunde werden Weingärten in Weißenkirchen erwähnt. 1325 erwirbt das Kloster Kremsmünster Weingartenbesitz in Weißenkirchen. 1414 gründete Hans von Neidegg das Paulinerkloster Unterranna und übertrug diesem Weingartenbesitz in Weißenkirchen.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1494 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1563 Einwohner, 1981 1601 und im Jahr 1971 1672 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Anton Bodenstein, Amtsleiter Christian Tauber. Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 4, FPÖ 2.(Stand 2010)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ort wird dominiert von der mächtigen gotischen Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert., die auch namensgebend ist und deren mächtiger Turm 1531 zum Schutz gegen die Türken erbaut wurde. Im Inneren mischen sich Spätgotik und Barock.
Sehenswert ist auch der prächtige aus der Renaissance stammende Teisenhoferhof (Fertigstellung 1542), der heute auch das Wachaumuseum, eine Außenstelle des NÖ. Landesmuseums, und das Weinbaumuseum beherbergt, sowie die an der Donau gelegenen drei Salzstadeln aus dem 17. Jahrhundert, die zu früheren Zeiten das nahegelegene nördliche Waldviertel mit dem „weißen Gold“ (=Salz) versorgt haben.
2 km stromaufwärts, in der Katastralgemeinde St. Michael, befindet sich die gleichnamige Wehrkirche aus der Zeit um 1500. Die Pfarre St. Michael ist noch 500 Jahre älter und gilt als älteste Pfarre der Wachau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 72, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 196. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 702. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 50,06 Prozent.
Rollfähre Weißenkirchen–St. Lorenzen
In Weißenkirchen quert eine Rollfähre die Donau, nach St. Lorenzen i.d. Wachau. Sie verkehrt nur in der Sommersaison.[1]
Weinbau
Weißenkirchen ist einer der wichtigsten und bedeutendsten Weinbauorte der Wachau nördlich der Donau. Angebaut werden hauptsächlich Grüner Veltliner und Riesling. Zu den besten und bekanntesten Rieslinglagen gehören die Rieden Achleiten, Klaus und Steinriegl. Die älteste der urkundlich erwähnten Rieden (aus dem 13. Jahrhundert) heißt Ritzling.
Tourismus
Mit über 14000 Touristen pro Jahr und rund 40.900 Nächtigungen[2] ist der Fremdenverkehr, wie auch in der gesamten Region Wachau, zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Weißenkirchens geworden. Zusammenschlüsse von touristischen Betrieben wie die ARGE 100% Wachau dienen der Stärkung der Region und des Ortes Weißenkirchen.
Hochwasserschutz
Nachdem Weißenkirchen, wie viele Orte im Jahr 2002 beim Donauhochwasser verheerende Schäden davontrug, wurde beschlossen einen Hochwasserschutz zu errichten. Dieser musste aber durch mit den Weltnaturerbevorschriften koordiniert werden. Aus diesem Grund wurde eine mobile Lösung auf einer Länge von über 3 km Länge errichtet. Dieser Schutz, der innerhalb von einigen Stunden aufgebaut werden kann, ist zum Errichtungszeitpunkt der größte in Österreich und soll den Ort vor einem Pegel von maximal elf Meter schützen. Fertiggestellt wurde er mit einem Kostenaufwand von 27 Millionen Euro im Februar 2010.[3]
Sonstiges
Bekannt ist Weißenkirchen auch durch den hier gedrehten Film Hofrat Geiger mit Waltraud Haas und Peter Weck.
Einzelnachweise
- ↑ Donaufähren Wachau, wachauerbahn.at (pdf)
- ↑ Tourismus in Weissenkirchen. Website von Weissenkirchen in der Wachau.
- ↑ Wachau: Hochwasserschutz um 27 Millionen auf ORF-NÖ vom 6. März 2010 abgerufen am 6. März 2010
Weblinks
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Commons: Weißenkirchen in der Wachau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Wikisource: Weissenkirchen in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
- Website der Gemeinde
- ARGE 100% Wachau aus Weißenkirchen
- Gemeindedaten von Weißenkirchen in der Wachau. In: Statistik Austria.
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