- Rudolf Kaiser (Flugzeugkonstrukteur)
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Rudolf Kaiser (* 10. September 1922 in Waldsachsen; † 11. September 1991 in Poppenhausen) war ein deutscher Segelflugzeugkonstrukteur.
Er war bereits als Junge begeistert vom Flugzeugbau. Auf dem Flugplatz Coburg-Brandensteinsebene begann er schon mit zwölf Jahren, Flugmodelle sowie einen Hängegleiter zu bauen. 1942 legte er erfolgreich die C-Prüfung für den Segelflug ab.
Beruflicher Werdegang
Nach Ende des Krieges studierte Kaiser Bauingenieurwesen. 1952 schloss er das Studium mit dem Diplom ab. Während seiner Studienzeit hat er keiner Akaflieg (Akademischer Fliegergruppe) angehört. Bezüglich der Konstruktion von Flugzeugen musste er sich alle Grundlagen als Autodidakt aneignen. Mit dem Fall des Verbots des Segelflugs 1951 konstruierte Kaiser sein erstes Segelflugzeug, die Ka 1. Der Bau erfolgte in seiner eigenen Wohnung. Dieses Flugzeug war zunächst nur für den rein privaten Gebrauch gedacht. Zur Jahreswende 1953/54 brachte Kaiser einen Stahlrohr-Rumpf zu der Ka 1 heraus, die Maschine erhielt die Bezeichnung Ka 3.
Von 1952 bis 1953 arbeitete Kaiser sowohl für die Firma Scheibe-Flugzeugbau GmbH, als auch für die Firma Schleicher. Bei Scheibe konstruierte er den Spatz, für Schleicher die doppelsitzige Leistungsmaschine Ka 2, die Rhönschwalbe und Ka 4 Rhönlerche II (Schulungs-Doppelsitzer). Nachdem er in den Jahren 1953 bis 1955 für Scheibe den Zugvogel (Ka 5) entwickelte, wechselte er 1955 zu Schleicher.
Konstruktionen
Bei Schleicher folgten die Konstruktion der Ka 6 Rhönsegler und K 10 und der Doppelsitzer K 7 Rhönadler. Sehr bekannt wurde der Schulungs-Einsitzer K 8, den Kaiser 1957 entwarf. Weniger verbreitet ist deren Nachfolger ASK 18, die ebenfalls noch in Gemischtbauweise entstand.
Mit der K 11 entstand der erste Klein-Motorsegler, dem noch die K 12, die ASK 14 und ASK 16 folgten.
Ein weiterer verbreiteter Schulungsdoppelsitzer ist die ASK 13. Nachdem mit Gerhard Waibel der Kunststoffbau Einzug in den Segelflugzeugbau hielt, konstruierte Kaiser 1975 als deren Nachfolger sein erstes GFK-Flugzeug, die ASK 21. Sie fand weite Verbreitung, so dass er dazu passend noch einen Schulungs-Einsitzer ASK 23 konstruierte, der 1983 eingeflogen werden konnte.
Die unterschiedliche Schreibweise von Ka bis zur Ka 6 und K ab der K 7 erklärt sich dadurch, dass der Flugzeugkonstrukteur Albert Kalkert Kaiser darauf hinwies, das Kürzel Ka schon während des Krieges für seine Konstruktionen bei der Gothaer Waggonfabrik, beispielsweise bei der Kalkert Ka 430 verwendet zu haben. Kaiser verwendete deshalb ab der K 7 das Kürzel K.
Die ASK 23 war seine letzte Konstruktion. Er erhielt 1958 in Leszno den OSTIV-Award für das beste Standardklassen-Segelflugzeug Schleicher Ka 6.
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