Ruhr-Viadukt (Witten)

Ruhr-Viadukt (Witten)
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Ruhr-Viadukt in Witten
Ruhr-Viadukt in Witten
Blick von Westen auf den Viadukt, 2004
Nutzung Bahnstrecke Witten–Schwelm
Querung von Ruhr, Bundesstraße 226 number.svg
Ort Witten
Konstruktion Stahl- und Steinbogenbrücke,
Gesamtlänge 716 m
Breite 8,2 m
Anzahl der Öffnungen 17 Sandsteinbögen
3 Stahlbögen
Baukosten 22,7 Mio Mark
Baubeginn 1913
Fertigstellung 1916
Freigabe 4. Oktober 1926
Lage
Ruhr-Viadukt (Witten) (Nordrhein-Westfalen)
Ruhr-Viadukt (Witten)

Der Ruhr-Viadukt in Witten überspannt als Eisenbahn-Brücke die Ruhr in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Als ein „Viadukt wie aus dem Bilderbuch“[1] bezeichnet die Route der Industriekultur das Bauwerk. Die mit Natursteinen verkleidete Betonbogenbrücke überspannt auf einer Länge von 716 Metern mit 20 Bögen das Ruhrtal. Die Strecke verläuft über den Viadukt in einem Rechtsbogen mit einem Radius von minimal 500 Metern. Bei einer Breite von 8,2 Metern bedeckt das Bauwerk eine Fläche von 5.877 Quadratmetern. Der Bau des Viaduktes begann 1913 zeitgleich mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Witten nach Schwelm und konnte 1916 abgeschlossen werden. Durch den Ersten Weltkrieg und die anschließende Ruhrbesetzung verzögerte sich der weitere Streckenbau. Am 4. Oktober 1926 wurde zunächst der Abschnitt Witten Hbf - Wengern Ost eröffnet. Zunächst diente der Viadukt nur als Trasse für den Güterverkehr; ab 1934 überquerten ihn auch Personenzüge auf der endgültig fertiggestellten Bahnstrecke nach Schwelm, für die er ursprünglich gebaut wurde. Die Höhenlage des Bauwerkes über die Ruhr wird auch jetzt noch durch diese nicht mehr bestehende Strecke festgelegt, da eine einfache Anbindung des Wittener Hauptbahnhofes an die auf dem gegenüberliegenden Ruhrufer liegenden Ruhrtalbahn eine deutlich niedrigere Brücke erfordert hätte. Über eine später gebaute Streckenverbindung nach Wetter-Wengern wurde schließlich die Anbindung an die Ruhrtalbahn hergestellt. Die Baukosten betrugen etwa 22,7 Mio Mark (in heutiger Kaufkraft circa 60.150.000 ).

Die Brücke stieß vor ihrer Erbauung auf breiten Widerstand in der Bevölkerung, die sie als Landschaftsverschandelung ablehnte. Der Protest konnte die Brücke zwar nicht verhindern, erreichte aber, dass das Bauwerk mit Natursteinen verkleidet wurde. Die kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs drohende Sprengung wurde durch eingreifende Eisenbahner verhindert. Heute wird der Viadukt nur noch von Güterzügen zwischen Witten und Hagen befahren – die Eisenbahnstrecke nach Schwelm existiert seit 1980 nicht mehr. Gelegentlich verkehren jedoch auch Personenzüge über den Viadukt, wenn die Bahnstrecke zwischen Witten und Hagen (Teil der Stammstrecke der ehemaligen Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft) wegen Bauarbeiten gesperrt ist.

Der Ruhr-Viadukt endet auf der Wittener Nordseite mit drei Stahlbögen, was zu vielen Spekulationen führte. Nach neueren Erkenntnissen soll der Bau der Stahlbögen durch die Dortmunder Firma Aug. Klönne auf ein Kompensationsgeschäft zurückzuführen sein.[1]

Bilder

Einzelnachweise

  1. a b Ruhrviadukt Witten bei Route der Industriekultur (Abgerufen am 3. Januar 2011).

Weblinks

 Commons: Ruhrviadukt Witten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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