- Bahnstrecke Witten–Schwelm
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Witten–Schwelm Kursbuchstrecke (DB): 450.8 (Gevelsberg West–Schwelm) Streckennummer (DB): 2143 (Witten–Schwelm)
2144 (Witten Höhe–Wengern Ost)Streckenlänge: 4,6 bzw. 19,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: Witten–Wengern Ost und
Gevelsberg West–Schwelm:
15 kV 16,7 ~Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Zweigleisigkeit: Witten–Wengern Ost,
Gevelsberg West–SchwelmBundesland: Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1][2] LegendeHauptstrecke von Duisburg/Dortmund S-Bahn-Strecke von Dortmund 0,0 Witten Hbf Hauptstrecke nach Hagen 1,4 Ruhr-Viadukt (Witten) (716 m) 1,9 Ruhrtalbahn von Hattingen (Ruhr) 2,7 Witten-Höhe (zuletzt Hp) (ursprüngliche Strecke von 1926) 4,6 Wengern Ost Ruhrtalbahn nach Hagen 5,0 Wengern West 8,4 Albringhausen 11,2 Silscheder Tunnel (845 m) Bahnstrecke Schee–Silschede 12,0 Asbeck A 1 13,3 Klosterholztunnel (350 m) S-Bahn-Strecke von Hagen 15,5 Gevelsberg West (ehem. parallele Streckenführung) Schwelmer Tunnel (743 m) bzw.
Linderhauser Tunnel (945 m)ehem. Wuppertaler Nordbahn 18,2 Abzw Linderhausen Präsident-Hoefft-Tunnel (182/172 m) Hauptstrecke von Hagen 19,7 Schwelm Hauptstrecke nach Wuppertal Die Bahnstrecke Witten–Schwelm (auch Elbschetalbahn genannt) ist eine heute zum größten Teil stillgelegte und nur noch an Ihren beiden Endteilstrecken in Betrieb befindliche Eisenbahnstrecke im südöstlichen Ruhrgebiet.
Der 4,6 km lange, zweigleisige und heute elektrifizierte Abschnitt von Witten Hauptbahnhof bis Wengern Ost dient heute dem Güterverkehr.
Die 17 km lange und eingleisige Abschnitt von Witten-Höhe nach Schwelm sollte ein Teil einer Entlastungsstrecke aus dem Ruhrgebiet in Richtung Köln werden. Dazu sollte die Strecke von Schwelm aus nach Süden über Lennep nach Köln verlängert werden, wozu es aber durch die Ereignisse des Ersten Weltkrieges nicht mehr kam.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Arbeiten an der Strecke begannen bereits 1911, und obwohl sie letztendlich nur ein Stückwerk ihrer ursprünglichen Planung geblieben ist, zog sich die Fertigstellung hin bis 1934. So eröffnete die Deutsche Reichsbahn am 4. Oktober 1926 zunächst den Abschnitt vom Hbf über Witten-Höhe nach Wengern Ost mit Anschluss an die Ruhrtalbahn von Hattingen nach Hagen, dieser diente dann rund zehn Jahre lang ausschließlich dem Güterverkehr, um die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund zu entlasten.
Der wirtschaftliche Niedergang während und nach dem Krieg war der Grund für die lange Bauzeit am Hauptteil der Strecke, wobei die meisten Arbeiten bereits vor 1914 fertig gestellt waren. Die notwendigen Restarbeiten wurden erst zu Beginn der 1930er Jahre als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durchgeführt. Die Baukosten für die Strecke beliefen sich schließlich auf 50 Millionen Reichsmark.
In der Zeit von 1934 bis 1939 verkehrten auf der Strecke insgesamt 23 Personenzüge täglich, davon fünf Eilzüge. Hinzu kam ein nicht unerheblicher Güterverkehr.
Im Zweiten Weltkrieg nutzte man den Silscheder Tunnel und den Klosterholzer Tunnel unter den Tarnnamen „Buchfink“ und „Goldammer“ als U-Verlagerung für die Rüstung, in denen Zwangsarbeiter Waffen herstellen mussten.
Der Betrieb der Eisenbahn wurde nach 1945 wieder aufgenommen, der Verkehr nahm aber in der Nachkriegszeit kontinuierlich ab. Als Folge dieser Abnahme wurde auf dem mittleren Teil von Witten-Höhe über Wengern West und Albringhausen nach Gevelsberg West am 30. November 1979 der Personenverkehr eingestellt. Am 14. Januar 1980 wurde dieser Abschnitt für den Gesamtverkehr gesperrt und zum 1. Januar 1983 stillgelegt.
Streckenverlauf
Der Streckenverlauf war durch einige aufwändige Viadukte und Eisenbahntunnel gekennzeichnet, zu denen auch der Ruhr-Viadukt bei Witten gehörte. Weitere Viadukte finden sich in Wengern über der Elbsche und in Gevelsberg, zwei etwa 900 m lange Tunnel befinden sich bei Silschede und nördlich von Schwelm.
Aus eisenbahntechnischer Sicht war die Strecke optimal ausgeführt:
- Zweigleisiger Unterbau
- Geringe Steigungen
- Große Kurvenradien
- Große Querschnitte der Tunnel
- Verzicht auf niveaugleiche Straßenübergänge mit Bahnübergängen
zeigen eine Planung, die in europäischen Dimensionen dachte. Dennoch blieb die Strecke als Torso liegen.
Heutige Situation
Der nördliche Teil der Strecke dient heute wieder nur noch dem Güterverkehr, während der südliche Abschnitt durch den 945 m langen Linderhauser Tunnel von Gevelsberg nach Schwelm für die S-Bahn-Linie S 8 des VRR die Verbindung zwischen der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd und der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund schafft.
Planung
Es ist geplant, auf dem stillgelegten Teil der Strecke einen Radweg anzulegen. Die Strecke führt durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet mit je zwei Viadukten und Tunneln, von denen der 845 m lange Silscheder Tunnel eine außergewöhnliche Länge haben wird. Wegen dieser Bauten ist allerdings die Finanzierung des Projektes noch nicht geklärt, da beispielsweise die Beleuchtung der Tunnel erhebliche Kosten verursachen würde.
Die Strecke ist das noch auszubauende Teilstück des Von-Ruhr-zur-Ruhr-Radwegs.
Trivia
Beim Bau der Strecke musste das Haus abgerissen werden, in dem Henriette Davidis lange Zeit tätig war. Die Platte ihres Herdes, an dem sie viele ihrer Kochrezepte entwickelt hatte, mauerte man in eine kleinere Brücke ein. Die Brücke findet sich am Henriette-Davidis-Weg in Wengern.
Bildergalerie
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Als Gedenktafel verwendete Kochplatte Henriette Davidis
Weblinks
Commons: Bahnstrecke Witten-Schwelm – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2143: Witten Hbf ↔ Schwelm
- Beschreibung der Strecke 2144: Witten-Höhe ↔ Wengern Ost
weitere Belege:
- Die nationalsozialistischen Rüstungsproduktionsstätten in unterirdischen Räumen
- Bahntrassenradeln.de zum geplanten Radweg auf der Strecke
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 2143 auf www.eisenbahn-tunnelportale.de
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