Ennepetalsperre

Ennepetalsperre
Ennepetalsperre
Breckerfeld - Ennepetalsperre 08 ies.jpg
Lage: Ennepe-Ruhr-Kreis
Zuflüsse: Ennepe
Größere Orte in der Nähe: Breckerfeld, Radevormwald, Schalksmühle
Ennepetalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Ennepetalsperre
Koordinaten 51° 14′ 28″ N, 7° 24′ 32″ O51.2411111111117.4088888888889Koordinaten: 51° 14′ 28″ N, 7° 24′ 32″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit: 1902 - 1904/1911-1919
Höhe über Talsohle: 45 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 51 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 316,15 m
Bauwerksvolumen: 110.000 m³dep1
Kronenlänge: 320 mdep1
Kronenbreite: 4,5 mdep1
Krümmungsradius: 250 mdep1
Kraftwerksleistung: 0,34 MWdep1
Daten zum Stausee
Höhe des Stauziels: 307,47 m ü. NN.
Wasseroberfläche bei Vollstau: 103 hadep1
Speicherraum: 12,6 Mio. m³dep1
Gesamtstauraum: 13,03 Mio. m³dep1
Einzugsgebiet: 48,2 km²dep1
Bemessungshochwasser: 77 m³/sdep1
Breckerfeld - Ennepetalsperre 13 ies.jpg
Blick von der Sperrmauer auf die Halbinsel

Die Ennepetalsperre liegt im südwestlichen Stadtgebiet von Breckerfeld im Ennepe-Ruhr-Kreis, ungefähr 5 km nordöstlich von Radevormwald und 7 km westlich von Schalksmühle. Sie wurde in den Jahren 1902-1904 erbaut und hat eine Wasseroberfläche von maximal 103 ha bei einem Stauinhalt von 12,6 Mio. m³. Die dem Ruhrverband gehörende Talsperre dient in erster Linie zur Trinkwassergewinnung aber auch der Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr und der Stromerzeugung.

Die nach Entwürfen von Prof. Otto Intze und Raddatz nach dem Intze-Prinzip erbaute Bruchsteinmauer hat eine Höhe von rund 51 m bei einer Kronenlänge von 320 m und einer Kronenbreite von 4,5 m. Die Staumauer wurde 1911 - 1912, schon kurz nach dem Bau, um etwa 10 m erhöht.

Hauptzufluss ist die Ennepe. Diese mündet in Hagen in die Volme, welche 4 km weiter in die Ruhr fließt. Ein Vorbecken und sechs Seitenbecken reinigen das zulaufende Wasser u.a. der Bäche Ennepe, Bosseler Bach, Hoster Bach, Borbach und Umbecke von Sedimenten und sorgen in den Zulaufbereichen für einen Wasserstand.

Zur Errichtung wurde eigens eine acht km lange Kleinbahnstrecke vom Staatsbahnhof an der Wuppertal-Bahn im Radevormwalder Zentrum zur Staumauer errichtet. Zuerst ausschließlich zum Materialtransport genutzt, wurde auf Antrag der Bauleitung schnell vom Regierungspräsidium die Genehmigung zum Personentransport erteilt, da sich die Baustelle einer großen touristischen Beliebtheit erfreute. Zum Ende der Bauzeit wurde die Bahnstrecke wieder abgebaut.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 unternahmen britische Bomber in der so genannten Operation Chastise einen Großangriff mit Spezial-Rollbomben auf deutsche Talsperren. Auch die Ennepetalsperre gehörte in jener Nacht zu den Angriffszielen. Weil sie aber so versteckt liegt und schlecht zu orten war, blieb sie unbeschädigt erhalten, während ihre viel größeren Schwestern an Eder und Möhne mit verheerenden Folgen getroffen wurden.

Im Jahre 1997 wurde die Ennepetalsperre vom Ruhrverband, Essen übernommen.

Die Talsperre ist im Bereich der Staumauer weitläufig umzäunt. Die Stauwurzel liegt verkehrstechnisch recht abgeschieden, erfreut sich bei Wanderern aber gerade deshalb einer großen Beliebtheit. Eine Umwanderung des Stausees ist nicht möglich.

Die Staumauer wurde von 1997 bis 2007 instandgesetzt. Dabei wurde mit einer Tunnelbohrmaschine im bergmännischen Vortrieb ein Kontrollgang durch das Fundament der Sperrmauer aufgefahren. Die untere Hälfte seines Querschnitts liegt hierbei im gewachsenen Fels, auf dem die Mauer steht, und die andere Hälfte liegt in der Mauer. Dies erforderte großen technischen Aufwand, da der Kontrollgang sowohl der Wölbung der Mauer als auch dem Profil des Tals folgen musste, um immer entlang der Nahtstelle von Mauer und Untergrund zu verlaufen. Die Aufgabe des Kontrollgangs ist die Ableitung von Sickerwasser, das zwischen Mauer und Felsen sowie in die Mauer selbst eintrat. Auf diese Weise soll der Sohlenwasserdruck der Sperrmauer verringert werden.

Nach der Instandsetzung wurde die Krone für den zuvor erlaubten Straßenverkehr gesperrt.

Seit Anfang 2006 ist an der Ennepetalsperre eine Wasserkraftanlage installiert. Die vorhandene Durchströmturbine hat ein Schluckvermögen von maximal 1,4 m³/s. Die mittlere Jahreserzeugung beträgt 1,4 Millionen kWh (Strombedarf für ca. 400 Haushalte), die in das Stromnetz eingespeist werden. Betreiber der Wasserkraftanlage ist die Lister-Lenne-Kraftwerke GmbH in Olpe, eine 100%ige Tochter des Ruhrverbands, Essen.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Ennepetalsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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