SAR-Klasse GL

SAR-Klasse GL
SAR-Klasse GL
SAR Klasse GL Nr. Nr. 2352 im Museum of Science and Industry in Manchester
Nummerierung: 2350 - 2357
Anzahl: 8
Hersteller: Beyer-Peacock
Baujahr(e): ab 1929
Ausmusterung: 1972
Bauart: (2'D1')(1'D2') h4 (Garratt)
Spurweite: 1067 mm (Kapspur)
Länge über Kupplung: ca. 27.600 mm
Dienstmasse: 214,5 t
Reibungsmasse: 147,1 t
Radsatzfahrmasse: 19 t
Treibraddurchmesser: 1219 mm
Laufraddurchmesser: k.A.
Zylinderdurchmesser: 558 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 138 N/cm²
Rostfläche: 6,92 m²
Strahlungsheizfläche: 31,59 m²
Rohrheizfläche: 282 m²
Überhitzerfläche: 75,1 m²
Zugbremse: Saugluftbremse

Die Lokomotiven der Klasse GL der South African Railways (SAR) sind die größten Garratt-Dampflokomotiven, die jemals für Südafrika gebaut worden sind, und mit einer Zugkraft von mehr als 40 t die zugkräftigsten Dampflokomotiven der südlichen Hemisphäre.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Für die Hauptstrecke zwischen Durban und Cato Ridge wurde bereits 1914 die Elektrifizierung beschlossen. Diese verzögerte sich durch den ersten Weltkrieg, und die Arbeiten begannen erst 1922. Das erste Teilstück wurde 1925 in Betrieb genommen. Für die schwersten Güterzüge wurden drei Lokomotiven der Klasse 1E in Mehrfachtraktion verwendet. Auf dem noch nicht elektrifizierten Abschnitt zwischen Pietermaritzburg und Durban wurden diese Züge von zwei 2'D1'-Dampflokomotiven der Klasse 14 gezogen. Da die Strecke ein Engpass war, beschloss man, zur Überbrückung der Zeit bis zur Vollendung der Elektrifizierung Garratt-Lokomotiven zu beschaffen, die drei Loks der Klasse 1E bzw. zwei der Klasse 14 ersetzen konnten und damit den Vorspannbetrieb vermeiden würden.

Da die geplante Lokomotive 50% leistungsfähiger als alle vorhandenen sein würde und der Kesseldurchmesser mehr als das Doppelte der Spurweite betragen würde, was zu Bedenken hinsichtlich der Standsicherheit führte, wurden zunächst nur zwei Lokomotiven bei Beyer-Peacock bestellt. Die erste wurde im Oktober 1929 in Dienst gestellt und ausgiebig erprobt. Die Lokomotive übertraf mit einem schweren Güterzug nicht nur die Leistung dreier Lokomotiven der Klasse 1E, sondern zeigte auch gute Laufeigenschaften. Nach sieben Wochen Erprobung wurden deshalb sechs weitere Lokomotiven bestellt.

Bis zum Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten im Jahr 1938 blieben die Lokomotiven auf ihrer Stammstrecke im Einsatz; anschließend wurden sie vor Kohlenzügen zwischen Glencoe und Vryheid eingesetzt, wobei sie auf Steigungen bis zu 20‰ 1200 t schwere Züge ziehen mussten - mehr als die bei der Auslegung der Lokomotiven verlangte Leistung.

Auch diese Strecke wurde bis 1968 elektrifiziert, und die GL gelangten auf die Strecke zwischen Stanger und Empangeni. Dort waren sie jedoch nicht ausgelastet und wurden durch die kleineren Garratts der Klasse GMA/GMAM abgelöst. Nachdem ein erwogener Einsatz am Ablaufberg nicht zustande kam, wurden die Lokomotiven 1972 ausgemustert.

Zwei Exemplare (Nr. 2351 und 2352) sind erhalten geblieben. Die Nr. 2351 war noch bis mindestens Ende der 1990er Jahre betriebsfähig; die Nr. 2352 steht im Museum of Science and Industry in Manchester.

Technik

Die Klasse GL hat die Achsfolge (2'D1')(1'D2'), auch "Double-Mountain" genannt. Zylinder- und Treibraddurchmesser waren von der Klasse 14 übernommen worden. Gefeuert wurden die Lokomotiven über einen Stoker mit Kohle. 12,2 t Kohle und 31,8 m³ Wasser konnten mitgeführt werden.

Die Lokomotiven waren für schwierige Krümmungsverhältnisse ausgelegt. Neben einem Minimalradius von 83,8 m gab es auf der Strecke auch bis 114 mm überhöhte Gegenkurven ohne Zwischengerade. Aus diesem Grund wurde der Drehzapfen des vorderen Triebdrehgestells sphärisch ausgeführt, um Verspannungen der 27,6 m langen Lokomotive zu vermeiden.

Literatur

Weblinks


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