- Aššur-bel-kala
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Aššur-bel-kala (Aššur-bēl-kala; Aschschur-bel-kala, Assur-bel-kala, "Aššur beherrscht alles") war König des Assyrischen Reiches und regierte 1073 bis 1056 v. Chr. Aššur-bēl-kala war ein Sohn des Tukulti-apil-Ešarra I. und folgte seinem Bruder Ašared-apil-ekur auf dem Thron. Er war mit einer Tochter des Aramäers Adad-apal-iddina verheiratet, dem er nach dem Tode von Marduk-šapik-zēr-māti 1068 auf den babylonischen Thron half,[1] den dieser bis 1047 innehatte.
Sein Nachfolger wurde sein Sohn Eriba-Adad II.
Inhaltsverzeichnis
Quellen
Der „zerbrochene Obelisk“, einer der ältesten bekannten assyrischen Obelisken wird Aššur-bēl-kala zugeschrieben.[2] Er bildet eine wichtige Quelle zu seiner Herrschaft. Ungefähr gleichwertig berichtet er über Kriegszüge, Aktivitäten des Königs als Jäger und seine Bauten.
Rykle Borger hat vorgeschlagen, dass eine Lapislazuli-Perle mit Keilinschrift aus dem Grab des Pharao Psusennes I. als Geschenk des Aššur-bēl-kala nach Ägypten gelangte.
Texte aus seiner Regierungszeit sind unter anderem aus Giricano/Dunnu-Ša-Uzibi bekannt.[3]
Titel
Aššur-bēl-kala nennt Ninurta und Nergal als seine Schutzgötter, „die des Königs Priestertum lieben“ (RIMA 2, A 0.89.7:IV)
Herrschaft
Aššur-bēl-kala führte zahlreiche Feldzüge gegen seine Feinde, mit Streitwagen und zu Fuß. Er eroberte die „Länder aller Menschen“, von Babylon und Akkad bis zum Oberen Meer in Amurru und dem Meer von Nairi. In der Folge werden die Bauten des Königs aufgeführt.
Er konnte einige Erfolge gegen die Aramäer erringen, besonders im Gebiet von Tur Abdin (Kašijari). Er zog auch gegen die Muschki. Er griff auch babylonisches Gebiet an, so berichtet er von der Einnahme von Städten im Bezirk von Dur-Kurigalzu, wobei der Statthalter Kadašman-Buriaš, Sohn des Itti-Marduk-balatu gefangen genommen wurde.
Aššur-bēl-kala tat sich auch als Jäger hervor. Er jagte wilde Stiere und Kühe am Fuße des Libanon in der Stadt Araziq im Land Hatti und befuhr in einem Schiff aus Arwad das Mittelmeer, wo er ein Seepferd (nahiru)[4] tötete. Aššur-bēl-kala erhielt eine Äffin und einen „Flussmann“ (amīl nāri, vielleicht ein Ichneumon oder ein Seehund) als Geschenk des ägyptischen Pharaoh.[5] Wildrinder (burḫis und tešēnu) und Kamele handelte er aus den Bergen des Ostens ein.
Bauten
Nach den Annalen von Tukulti-Ninurta II. ließ Aššur-bēl-kala die Wand der Plattform des Könisgpalastes südwestlich der Großen Ziggurat erneuern.[6] Unter Aššur-bēl-kala erhielt Aššur ferner ein bronzebeschlagenes Stadttor.[7] Aššur-bēl-kala ließ ferner am Palast seines Vaters in Assur weitere Wächterfiguren anbringen: dieser besaß damit zwei nahiru aus Basalt aus dem Mittelmeergebiet, sechs burḫiš-Rinder aus dem Iran, vier Löwen aus Basalt und zwei lamassu aus Alabaster.[8]
Literatur
- H. Freydank: Beiträge zur mittelassyrischen Chronologie und Geschichte. Berlin 1991.
- A. K. Grayson: Assyrian rulers of the early first millennium BC, Part I: 1114–859 BC. University of Toronto Press, Toronto 1991 (Royal inscriptions of Mesopotamia, Assyrian periods 2).
Einzelnachweise
- ↑ Kurt Jaritz: The problem of the „Broken Obelisk“. Journal of Semitic Studies 4/3, 1959, S. 214
- ↑ Kurt Jaritz: The problem of the „Broken Obelisk“. Journal of Semitic Studies 4/3, 1959, S. 204–215
- ↑ Karin Radner (Hrsg.): Das mittelassyrische Tontafelarchiv von Giricano / Dunnu-Sha-Uzibi. Subartu 14. Brepols, Turnhout 2004
- ↑ manchmal als Delphin gedeutet, vgl. David M. Fouts: Another look at large numbers in Assyrian Royal Inscriptions. Journal of Near Eastern Studies, 53/3, 1994, S. 210
- ↑ Betina Faist: Der Fernhandel des assyrischen Reiches zwischen dem 14. und dem 11. Jahrhundert vor Christus. AOAT 265, Ugarit, Münster 2001, S. 47
- ↑ Kurt Jaritz: The problem of the „Broken Obelisk“, Journal of Semitic Studies 4/3, 1959, S. 215
E. F. Weidner: Die Annalen des Königs Aššur-bēl-kala von Assyrien, Archiv für Orientforschung 6, 1930, S. 93 - ↑ Andreas Schachner: Bilder eines Weltreichs: kunst- und kulturgeschichtliche Untersuchungen zu den Verzierungen eines Tores aus Balawat (Imgur-Enlil) aus der Zeit von Salmanassar III., König von Assyrien. Brepols, Brüssel 2007, ISBN 978-2-503-52437-5 (Subartu. 20), Tab. 2.
- ↑ Paul Collins: Assyrian palace sculptures. British Museum, London 2008
Vorgänger Amt Nachfolger Ašared-apil-ekur Assyrischer König Eriba-Adad II. Aššur-uballit I. | Enlil-nirari | Arik-den-ilu | Adad-nirari I. | Salmanassar I. | Tukulti-Ninurta I. | Aššur-nadin-apli | Aššur-nirari III. | Enlil-kudurri-usur | Ninurta-apil-ekur | Aššur-dan I. | Ninurta-tukulti-Aššur | Mutakkil-Nusku | Aššur-reš-iši I. | Tiglat-Pileser I. | Ašared-apil-ekur | Aššur-bel-kala | Eriba-Adad II. | Šamši-Adad IV. | Aššur-nâṣir-apli I. | Salmanassar II. | Aššur-nirari IV. | Aššur-rabi II. | Aššur-reš-iši II. | Tiglat-Pileser II. | Aššur-dan II.
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