SMS Kaiserin Elisabeth

SMS Kaiserin Elisabeth
SMS Kaiserin Elisabeth vor dem Umbau 1906

SMS Kaiserin Elisabeth war ein Kleiner Kreuzer der Kaiser Franz Joseph I.-Klasse der k.u.k. Kriegsmarine.

Namensgeberin war Elisabeth aus dem Hause Bayern-Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als zweites Schiff dieser Klasse und als Antwort auf die italienischen Kreuzer der Giovanni Bausan- und Etna-Reihe, legte man die SMS Kaiserin Elisabeth als Torpedo-Rammkreuzer am 1. Juli 1888 im Seearsenal Pola auf Kiel. Der Stapellauf erfolgte am 25. September 1890, die Indienststellung am 24. Januar 1892.

Angesichts der rasanten Entwicklung im Bereich der Waffentechnologie veralteten die beiden Schiffe dieser Klasse sehr schnell, auch machten bauartbedingte Mängel eine Modernisierung zwingend notwendig. Die Hauptartillerie wurde ausgetauscht, die Kasemattgeschütze der Mittelartillerie, wegen der ungünstigen Anbringungen zu dicht über der Wasseroberfläche und daher nur bei ruhiger See einsetzbar, wurden an Oberdeck verlegt. Im Gegensatz zum Typschiff erhielt die Kaiserin Elisabeth keine Geschütztürme, sondern behielt die nur schwach gepanzerten Geschützplattformen an Bug und Heck. Nach dem Abschluss der Umbauarbeiten wurde das Schiff 1908 zum Kreuzer 2. Klasse umklassifiziert. Im Jahre 1911 erfolgte eine erneute Umklassifizierung zum Kleinen Kreuzer.

Der Wert des Schiffes darf als zweifelhaft angesehen werden. In Fachkreisen der k.u.k. Kriegsmarine wurde diese Klasse in Anlehnung an den damaligen Marineoberbefehlshaber, Admiral Maximilian Daublebsky von Sterneck, abfällig als „Sternecks Sardinenbüchsen“ bezeichnet.

Fahrten, Einsätze, Verbleib

  • 1892-93: Weltreise des Zweiten in der Thronfolge, Erzherzog Franz Ferdinand (ab 1896 Thronfolger)
  • 1895: Im k.u.k. Schiffsverband Freundschaftsbesuch in Kiel anlässlich der Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals.
  • 1895: Demonstrationsfahrt in die Levante
  • 1896: Levantereise
  • 1899: Stationsschiff in Ostasien
  • 1900-02: Im internationalen Eingreifverband anlässlich des Boxeraufstandes
  • 1904-05: Stationsschiff in Ostasien
  • 1906: Ausbildungsreise ins Mittelmeer
  • 1907: Ausbildungsreise ins Mittelmeer
  • 1908: Ausbildungsreise ins Mittelmeer
  • 1908-10: Stationsschiff in Ostasien
  • 1911: Ausbildungsreise ins Mittelmeer
  • 1912: Ausbildungsreise ins Mittelmeer
  • 1913: Stationsschiff in der Levante
  • 1914: Stationsschiff Ostasien
  • 22. Juli 1914: Verlegung nach Tsingtau. Überlegungen, das Schiff dem deutschen Ostasiengeschwader des Grafen Spee zuzuteilen, konnten wegen der geringen Höchstgeschwindigkeit des Schiffes nicht ausgeführt werden.
  • 14. August 1914: Befehl zur Abrüstung des Kreuzers, Mannschaft wird nach Tientsin beordert.
  • 26. August 1914: Befehl zum Ausbau und der Aufstellung von Bug- und Heckgeschütz an der Landfront. Kaiserin Elisabeth beschießt mit der verbliebenen Artillerie Landziele.
  • 2. November 1914: Nach Verbrauch der Munition Selbstversenkung in der Hafenbucht von Tsingtau. Die Besatzung geht mit der deutschen Garnison nach der Belagerung von Tsingtau in japanische Gefangenschaft und wird 1920 entlassen.

Technische Daten

  • Wasserverdrängung: 4063 ts
  • Länge: 102,56 Meter
  • Breite: 14,72 Meter
  • Tiefgang: 5,7 Meter
  • Antrieb:
  • Leistung: 8000 PSi
  • Höchstgeschwindigkeit: 19,17 Knoten
  • Bewaffnung:
2 x 24 cm Krupp L35/C86 Kanonen
6 x 15 cm Krupp L35/C86 Kanonen
5 x 4,7 cm Hotchkiss L44 Schnellfeuerkanonen (SFK)
4 x 4,7 cm Hotchkiss L33 SFK
2 x 3,7 cm Hotchkiss L33 SFK
4 x 40 cm Überwasser-Torpedorohre
  • Nach Umbau 1905/06
2 x 15 cm Skoda L40 Kanonen
6 x 15 cm Krupp L35/C86 Kanonen (aptiert)
14 x 4,7 cm Skoda L44 SFK
2 x 4,7 cm Skoda L33 SFK
4 x 40 cm Überwasser-Torpedorohre
  • Panzerung:
Deck: 3,8 cm
Böschung: 5,7 cm
Barbetten: 9 cm
24 cm Geschützplattform: 4 cm
Erker für Kasemattgeschütze: 4 cm
Schild für 15 cm Decksgeschütze: 4- 6 cm
Kommandobrücke: 4,5-5 cm
  • Anmerkung:

Der Authentizität wegen werden die Ortsnamen in der Schreibweise der k.u.k. Kriegsmarine aufgeführt. Die Verlinkungen verweisen auf die heutigen Gegebenheiten.

Museale Rezeption

Die Geschichte der k.u.k. Kriegsmarine ist im Marinesaal des Heeresgeschichtlichen Museum in Wien im Detail dokumentiert, wobei sich in der Ausstellung auch Schiffsmodelle sowie zeitgenössische Darstellungen in Gemälden und Fotografien der SMS Kaiserin Elisabeth befinden, darunter auch ein hochqualitatives Gemälde des Marinemalers Alexander Kircher.[1]

Quelle

  • Marine Arsenal Band 27 / Podzun-Pallas Verlag 1996

Einzelnachweise

  1. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000, S. 84 f.

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