SMS Prinz Adalbert (1901)

SMS Prinz Adalbert (1901)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
Prinzadalbert.jpg
Schiffsdaten
Schiffstyp: Großer Kreuzer
Schiffsklasse: Prinz-Adalbert-Klasse
Stapellauf (Schiffstaufe): 22. Juni 1901 in Kiel
Indienststellung: 12. Januar 1904
Bauwerft: Kaiserliche Werft Kiel
Bau-Nr.: 27
Baubezeichnung: Großer Kreuzer B
Besatzung: 35 Offiziere und 551 Mann
als Divisionsflaggschiff:
44 Offiziere und 595 Mann
Baukosten: 16.371.000 Mark[1]
Verbleib: Am 23. Oktober 1915 vom britischen U-Boot E 8 vor Libau versenkt
Technische Daten
Vermessung: 6.070 BRT
3.087 NRT
Wasserverdrängung: Konstruktion: 9.087 t
maximal: 9.875 t
Länge: KWL: 124,9 m
über alles: 126,5 m
Breite: 19,6 m
Tiefgang: 7,3 m
Antrieb:
Schrauben: Mittelwelle:
1 dreiflügelig \varnothing 4,5 m
Außenwellen:
2 vierflügelig \varnothing 4,8 m
Maschinenleistung: Dauerbetrieb: 16.200 PSi
Probefahrt: 17.272 PSi
Höchstgeschwindigkeit: 21 kn
Bunkervorrat: 750–1630 t Kohle
Fahrbereich: 4970 sm bei 12 kn
Bewaffnung:
  • 4 Sk 21 cm L/40
    340 Schuss, 168 hm
  • 10 Sk 15 cm L/40
    1500 Schuss, 137 hm
  • 12 Sk 8,8 cm L/35
    1800 Schuss
  • 4 Torpedorohre \varnothing 45 cm
    1 Bug, 1 Heck, 2 Seiten (alle unter Wasser)
Panzerung:
  • Deck: 40–80 mm
  • Böschungen: 50–80 mm
  • Gürtel: 80–100 mm
  • Kommandostand:
    horizontal: 30 mm
    vertikal: 150 mm
  • Kasematten: 100 mm
  • Zitadelle: 100 mm
  • Türme:
    Decken: 30 mm
    Seiten:100–150 mm

SMS Prinz Adalbert war ein Großer Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine. Benannt war das Schiff nach Prinz Adalbert von Preußen (1811–1873), dem Begründer und ersten Oberbefehlshaber der kaiserlichen Marine.

Die Prinz Adalbert war das Typschiff einer Klasse von zwei Einheiten. Das Schwesterschiff war die Friedrich Carl. Die Prinz Adalbert war als Ersatzbau für die SMS König Wilhelm geplant, während die Friedrich Carl ein Vermehrungsbau war.

Inhaltsverzeichnis

Bau und technische Aspekte

Das Schiff wurde im April 1900 mit der Baunummer 27 bei der Kaiserlichen Werft in Kiel auf Stapel gelegt und lief dort am 22. Juni 1901 vom Stapel. Die Schiffstaufe wurde von Prinzessin Irene, der Gattin des Prinzen Heinrich von Preußen, vorgenommen. Der Kreuzer wurde am 12. Januar 1904 in Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen 16.371.000 Goldmark.

Die Prinz Adalbert und ihr Schwesterschiff waren der vorher gebauten SMS Prinz Heinrich sehr ähnlich, hatten allerdings drei Schornsteine, und die zwei 24-cm-Geschütze der Prinz Heinrich wurden durch vier 21-cm-Schnellladegeschütze in zwei Doppeltürmen ersetzt, deren Feuergeschwindigkeit erheblich höher war als die der alten 24-cm-Geschütze. Wie bei vielen Schiffen der damaligen Zeit waren die sechs unteren Kasemattgeschütze der Sekundärartillerie nur bei ruhiger See brauchbar. Die beiden Schiffe hatten gute Fahrqualität, die jedoch bei abnehmender Bunkerladung merklich nachließ.

Laufbahn

Die Prinz Adalbert diente zunächst als Artillerieschul- und -versuchsschiff bei der Inspektion der Schiffsartillerie in Sonderburg.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Prinz Adalbert dem III. Aufklärungsgeschwader der Hochseeflotte zugeteilt. Im November 1914 wurde sie in die Ostsee verlegt, um dort als Teil der Aufklärungsgruppe Ostsee unter Konteradmiral Behring, der seine Flagge auf der Friedrich Carl setzte, gegen die russische Ostseeflotte zu operieren.

Am 16./17. November 1914 nahmen die beiden Schwesterschiffe an einem Angriff auf die durch Minenfelder gesicherte russische Marinebasis Libau teil, die zwar von der russischen Marine größtenteils geräumt worden war, von der die deutsche Marineführung jedoch annahm, dass sie als Stützpunkt für britische U-Boote genutzt werden sollte. Bei diesem Unternehmen lief die Friedrich Carl am Morgen des 17. November 30 Seemeilen vor Memel auf zwei Minen und musste gegen 6:30 Uhr aufgegeben werden. Sie kenterte und sank um 7:15 Uhr. Sieben Mann ihrer Besatzung kamen ums Leben. Der geplante Angriff auf Libau wurde abgebrochen.

Am 24. Januar 1915, bei einem erneuten Vorstoß nach Libau, um die dortige Marinebasis zu beschießen, lief die Prinz Adalbert bei Steinort auf Grund, konnte aber wieder flottgemacht werden.

Erste Torpedierung

Als die Prinz Adalbert und die Prinz Heinrich am 2. Juli 1915 von Danzig aus den bei der Insel Gotland von russischen Einheiten im sog. Gotland-Raid überraschten deutschen Schiffen SMS Roon, SMS Augsburg und SMS Albatross zu Hilfe eilten, wurde die Prinz Adalbert auf der Höhe des Leuchtturms Rixhöft nordwestlich der Halbinsel Hela von dem britischen U-Boot E9 unter Max Kennedy Horton, der im Oktober 1914 in die Ostsee eingedrungen war und seitdem von Reval aus operierte, torpediert und beschädigt,[2] konnte aber mit eigener Kraft nach Kiel zurückkehren. Die bei diesem Angriff getöteten zehn Besatzungsmitglieder wurden auf dem Kieler Nordfriedhof bestattet; ihr Gemeinschaftsgrab befindet sich dort im Feld N, unter Nr. 89 A, zwischen den Gräbern der Männer des Torpedoboots S 126 und des Hilfsschiffs Binz.[3][4]

Untergang

Am Morgen des 23. Oktobers 1915, um 8:34 Uhr, wurde die Prinz Adalbert nach dem Auslaufen aus dem inzwischen von deutschen Truppen besetzten Libau etwa 20 Seemeilen vor Libau von dem britischen U-Boot E8 mit einem Torpedo aus etwa 1200 m Distanz getroffen. Der Torpedo traf das Munitionsmagazin im Vorderschiff. Die Explosion riss das Schiff in zwei Teile, die sofort sanken. Nur drei Mann der 675-köpfigen Besatzung konnten gerettet werden.

Das Wrack

Das Wrack wurde erst im Juni 2007 von schwedischen Tauchern der Deep Sea Productions in 80 m Tiefe auf der Position 56° 33′ N, 20° 18′ O56.5520.3 entdeckt.[5]

Einzelnachweise

  1. http://www.worldwar1.co.uk/armoured-cruiser/sms-prinz-adalbert.html
  2. http://www.uboat.net/allies/personnel/horton.htm
  3. http://www.kiel.de/leben/friedhoefe/nordfriedhof/marine/prinzadalbert.php
  4. http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/kiel_sms_prinz_adalbert_wk1_sh.htm
  5. Abendblatt, 23. November 2007: Das dunkle Geheimnis der „Prinz Adalbert“

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung und Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.
  • John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 – Band 1: Großbritannien/Deutschland. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1983, ISBN 3-7637-5402-4.

Weblinks


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