SMS Friedrich Carl (1902)

SMS Friedrich Carl (1902)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
Prinzadalbert.jpg
Das Schwesterschiff SMS Prinz Adalbert
Klassendetails
Schiffstyp: Großer Kreuzer
Schwesterschiff
SMS Prinz Adalbert
Technische Daten
Länge:
  • zwischen den Loten: 124,9 m
  • über alles: 127,1 m
  • Wasserlinie: 126,5 m
Breite: 19,6 m
Tiefgang: 7,3 Meter
Verdrängung:
  • Konstruktionsverdrängung: 9.087 t
  • Einsatzverdrängung: 9.875 t
Antrieb:
  • 14 Dürr-Dampfkessel
  • 3 stehende 3-Zylinder-
    Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
  • 17.000 PSi auf drei Wellen
  • 18.541 PSi tatsächliche Leistung bei Versuchsfahrten
Geschwindigkeit: 20,5 kn
Bunkerkapazität: 750 Tonnen Kohle (normal), maximal 1.630 Tonnen
Aktionsradius: 5.000 sm bei 12 kn
Besatzung: 35 Offiziere, 551 Mannschaften
Bewaffnung:
  • 4 × 21-cm-L/40-Schnelladekanonen in zwei Doppeltürmen, einer vorn, einer achtern
  • 10 × 15-cm-L/40-Schnelladekanonen; sechs in Mittschiffskasematten, vier in Einzeltürmen
  • 12 × 8,8-cm-L/35-Schnelladekanonen
  • 4 × 8-mm-Maschinengewehre
  • 4 × 45-cm-Unterwasser-Torpedorohre, eines im Bug, eines im Heck, je eines seitlich hinter dem vorderen Turm
Panzerung
  • Gürtel: 80–100 mm
  • Geschütztürme: 150 mm
  • Deck: 40–80 mm

SMS Friedrich Carl war ein Großer Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine, des zweite Schiff einer Klasse von zwei Einheiten. Typschiff war SMS Prinz Adalbert. Die Prinz Adalbert war als Ersatzbau für die SMS König Wilhelm geplant, während die Friedrich Carl ein Vermehrungsbau war.

Inhaltsverzeichnis

Bau und Technische Aspekte

Die Friedrich Carl wurde 1901 mit der Baunummer 155 bei Blohm & Voss in Hamburg auf Kiel gelegt und lief dort am 21. Juni 1902 vom Stapel. Der Kreuzer wurde 1903 fertig gestellt und am 12. Dezember 1903 in Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen 15.665.000 Goldmark.

Die beiden Schiffe waren der vorher gebauten SMS Prinz Heinrich sehr ähnlich, hatten allerdings drei Schornsteine, und die zwei 24-cm-Geschütze der Prinz Heinrich wurden durch vier 21-cm-Schnellladegeschütze in zwei Doppeltürmen ersetzt, deren Feuergeschwindigkeit erheblich höher war als die der alten 24-cm-Geschütze. Wie bei vielen Schiffen der damaligen Zeit waren die sechs unteren Kasemattgeschütze der Sekundärartillerie nur bei ruhiger See brauchbar. Die beiden Schiffe hatten gute Fahrqualität, die jedoch bei abnehmender Bunkerladung merklich nachließ.

Laufbahn

Das Schiff begleitete Kaiser Wilhelm II. auf dessen Spanien- und Mittelmeerreise auf dem Passagierdampfer König Albert von März bis Mai 1904 und wurde danach den Aufklärungskräften der Flotte zugeteilt. Von Juni bis August 1904 unternahm es Ausbildungsfahrten in englische, niederländische und norwegische Häfen, gefolgt von der Teilnahme an den Herbstmanövern der Flotte im August in Nord- und Ostsee. Damit waren die Probe- und Ausbildungsfahrten beendet.

Von März bis Mai 1905 diente die Friedrich Carl unter dem Kommando von Kapitän zur See Hugo von Cotzhausen wiederum als Eskorte für des Kaisers Mittelmeereise auf der Hamburg. Dabei kollidierte das Schiff im April im Hafen von Gibraltar mit dem britischen Linienschiff Franz Hipper sein Kommandant.

Am 5. März 1908 wurde die Friedrich Carl vorübergehend außer Dienst gestellt, um am 1. März 1909 als Torpedoversuchs- und Schulschiff zum Torpedoversuchskommando in Kiel zu treten. Im Winter 1911/12 diente sie zeitweise als Eisbrecher in der Ostsee. Von 31. Juli bis 21. August 1914 war sie zu Reparaturen in der Werft. Im September 1914 wurde sie der Ostseeflotte zugeteilt, wo sie als Teil der Aufklärungsgruppe Ostsee unter Konteradmiral Behring, der seine Flagge auf der Friedrich Carl setzte, an verschiedenen Operationen gegen die Baltische Flotte der russischen Marine teilnahm. Bei ihren Vorstößen in den Finnischen Meerbusen führte sie bis zu vier Wasserflugzeuge mit, die (soweit das Wetter es zuließ) täglich zur Aufklärung starteten.

Untergang

Am 16./17. November 1914 nahmen die Friedrich Carl unter Fregattenkapitän Loesch und ihr Schwesterschiff Prinz Adalbert an einem geplanten Angriff auf die durch Minenfelder gesicherte russische Marinebasis Libau teil, die von der russischen Marine größtenteils geräumt worden war, von der die deutsche Marineführung jedoch annahm, dass sie als Stützpunkt für britische U-Boote genutzt werden sollte. Dabei lief die Friedrich Carl am Morgen des 17. November etwa 30 Seemeilen vor Memel auf zwei Minen und musste gegen 6:30 Uhr aufgegeben werden. Sie kenterte und sank um 7:15 Uhr. Sieben Mann ihrer Besatzung im Hecktorpedoraum kamen ums Leben. Der gesamte Rest der Besatzung wurde von dem Kleinen Kreuzer SMS Augsburg aufgenommen. Auch die vier an Bord befindlichen Flugzeuge gingen verloren. Der Angriff auf Libau wurde abgebrochen.

Weblinks

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung und Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.
  • John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 – Band 1: Großbritannien/Deutschland. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1983, ISBN 3-7637-5402-4.

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