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Die Via Flaminia war eine Römerstraße, die von Rom nach Ariminum (Rimini) führte und die wichtigste Verbindung in den Norden der italienischen Halbinsel darstellte. Die moderne Via Flaminia (SS 3) führt auf fast identischem Streckenverlauf von Rom bis Fano.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sie wurde im Auftrag des Zensors Gaius Flaminius im Jahr 220 v. Chr. gebaut und während der Kaiserzeit mehrmals renoviert. Augustus, der die Straßen Italiens einzelnen Senatoren zuwies, reservierte die Via Flaminia für sich selbst und ließ alle Brücken, mit Ausnahme der Milvischen Brücke (Pons Mulvius), mit der sie den Tiber drei Kilometer nördlich von Rom überquert (und die vom älteren Marcus Aemilius Scaurus aus dem Jahr 109 v. Chr. stammt) und eines unbekannten Pons Minucius, erneuern. Triumphbögen wurden zu seinen Ehren auf der ersten Brücke errichtet sowie in Ariminum, wo er bis heute erhalten ist. Vespasian ließ im Jahr 77 einen neuen Tunnel durch den Intercisa-Pass (Furlo) errichten und Trajan, wie Inschriften zeigen, einige Brücken entlang der Straße renovieren.
Im Mittelalter war die Via Flaminia als Ravenna-Straße bekannt, da sie zu der nun wichtigeren Stadt Ravenna führte, geriet aber mit dem Ende des Exarchats von Ravenna und während der Blütezeit der Lombardei außer Gebrauch, wurde dann in der Renaissance wiederhergestellt und blieb bis zur Ära Napoleons von militärischer Bedeutung. Seitdem ist sie nur noch von archäologischem Interesse.
1946 wurden in der Nähe der Kreuzung der Via Flaminia und der Via Salaria Gallica hunderte kleiner Bronzestücke gefunden, die restauriert wurden und als Goldene Bronzen von Cartoceto di Pergola bekannt geworden sind.
Strecke
Die Via Flaminia begann im Norden Roms, wo erhebliche Reste ihrer Pflasterung in den modernen Straßen erhalten sind, führte östlich der etruskischen Ausgrabungsstätte Falerii (Civita Castellana) vorbei, durch Ocriculi (Otricoli) und Narnia (Narni). Hier überquert sie den Fluss Nera mit Hilfe einer großartigen vierbögigen Brücke, die bei Martial (Epigr. vii. 93, 8) erwähnt wird und von der noch ein Bogen und alle Pfeiler erhalten sind. Weiter geht sie die moderne Straße nach San Gemini mit zwei gut erhaltenen alten Brücken entlang, nach Carsulae und Mevania (Bevagna) bis nach Forum Flaminii. Später wurde eine andere Strecke von Narnia nach Forum Flaminii gewählt, die über Interamna (Terni), Spoletium (Spoleto) und Fulginium (Foligno) führt und von der eine Abzweigung nach Perusia (Perugia) abgeht, eine Strecke, die den Weg um etwa 21 Kilometer verlängert. Die Straße führte nun nach Nuceria (Nocera Umbra), wo eine Abzweigung nach Septempeda und dann entweder nach Ancona oder Tolentinum (Tolentino) und Urbs Salvia (Urbisaglia) ging, und Helvillum, überquert dann den Hauptkamm der Apenninen, wo ein Tempel des Jupiter Apenninus auf der Passhöhe stand. Anschließend ging die Straße hinunter nach Cales (Cagli), wandte sich nach Nordosten, und führte über den Intercisa-Pass nach Forum Sempronii (Fossombrone) und Fanum Fortunae (Fano), wo sie die Adriaküste erreichte. Von hier aus verlief sie nordwärts über Pisaurum (Pesaro) nach Ariminum (Rimini).
Die Länge der Via Flaminia betrug 315 Kilometer (213 römische Meilen) auf der älteren und 328 Kilometer (222 Meilen) auf der jüngeren Strecke. Die Straße gab ab dem 2. Jahrhundert einem italienischen Verwaltungsbezirk ihren Namen, dem früheren Gebiet der Senonen, das anfangs zu Umbrien gehörte (mit dem es unter Augustus die 6. Region Italiens bildete), und unter Konstantin I. dann Picenum zugeschlagen wurde.
Siehe auch
Literatur
Arnold Esch: Römische Straßen in ihrer Landschaft. Das Nachleben antiker Straßen um Rom, Mainz 1997.
Gerhard Binder: Von Rom nach Rimini. Eine Reise auf der Via Flaminia. Zaberns Bildbände zur Archäologie, Mainz 2008
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