- Fußball-Oberliga
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Als Fußball-Oberliga werden unterschiedlich hohe derzeitige und ehemalige Spielklassen im Fußball der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Außerdem trugen die höchste Spielklasse in der DDR (siehe: DDR-Oberliga) sowie zeitweise die höchsten Spielklassen bis 1933 (z. B. die Oberliga Berlin-Brandenburg von 1923 bis 1933, die Oberliga Schleswig-Holstein von 1929 bis 1933) diesen Namen.
Inhaltsverzeichnis
1945–1963: Oberliga als höchste Spielklasse in der Bundesrepublik
Zunächst war die Oberliga bis zur Einführung der Bundesliga 1963 die höchste Spielklasse. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1945 zunächst in der amerikanischen Besatzungszone die Oberliga Süd gegründet, die erste größere überregionale Liga in Deutschland. Nach ihrem Vorbild entstanden 1946 in der französischen Besatzungszone die erst später so genannte Oberliga Südwest sowie 1947 in der britischen Besatzungszone die Oberliga Nord und die Oberliga West.
Die Meister und teilweise auch Vizemeister der vier Oberligen spielten ab 1948 zusammen mit dem Meister der Berliner Stadtliga den Deutschen Meister nach dem Zweiten Weltkrieg aus. An der ersten Endrunde 1948 sollte auch der Meister der sowjetischen Besatzungszone (SG Planitz) teilnehmen; dieser erhielt jedoch von den Besatzungsbehörden keine Reisegenehmigung.
1963 verloren die Oberligen zugunsten der neu gegründeten Fußball-Bundesliga, für die sich je fünf Vereine aus dem Süden und Westen, drei aus dem Norden, zwei aus dem Südwesten und ein Verein aus Berlin qualifiziert hatten, ihren Status als höchste Spielklasse. Die meisten Vereine aus den alten Oberligen wurden in die, wie sie ab jetzt hießen, Regionalligen übernommen.[1] Das Hauptentscheidungskriterium das über die Aufnahme in die neugeschaffene Bundesliga bestimmte war die im Oktober 1962 vom DFB-Beirat beschlossene Zwölfjahreswertung.
Unterbau
Der Unterbau der Oberliga bestand ursprünglich aus den höchsten Amateurligen der Länder, den Landesligen. Zwischen 1949 und 1951 wurde über diese im Westen, Süden und Südwesten jeweils die II. Division - auch 2. Oberliga oder 2. Liga genannt - gestellt welche der geographischen Organisation der jeweiligen Oberliga entsprach. Fortan wurden die jeweils beiden Oberliga-Absteiger durch die beiden ersten in der jeweiligen II. Division ersetzt. Im Norden wurden die Aufsteiger weiterhin durch eine Aufstiegsrunde der ersten Vereine der vier Landesligen ermittelt.
Die Meister der fünf Oberligen bis 1963
Jahr Nord West Südwest Süd Berlin 1946 – – 1. FC Saarbrücken VfB Stuttgart SG Wilmersdorf 1947 – – 1. FC Kaiserslautern 1. FC Nürnberg SG Charlottenburg 1948 Hamburger SV Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern 1. FC Nürnberg Union Oberschöneweide 1949 Hamburger SV Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern Kickers Offenbach Berliner SV 92 1950 Hamburger SV Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern SpVgg Fürth Tennis Borussia Berlin 1951 Hamburger SV FC Schalke 04 1. FC Kaiserslautern 1. FC Nürnberg Tennis Borussia Berlin 1952 Hamburger SV Rot-Weiss Essen 1. FC Saarbrücken VfB Stuttgart Tennis Borussia Berlin 1953 Hamburger SV Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern Eintracht Frankfurt SC Union 06 Berlin 1954 Hannover 96 1. FC Köln 1. FC Kaiserslautern VfB Stuttgart Berliner SV 92 1955 Hamburger SV Rot-Weiss Essen 1. FC Kaiserslautern Kickers Offenbach BFC Viktoria 1889 1956 Hamburger SV Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern Karlsruher SC BFC Viktoria 1889 1957 Hamburger SV Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern 1. FC Nürnberg Hertha BSC 1958 Hamburger SV FC Schalke 04 FK Pirmasens Karlsruher SC Tennis Borussia Berlin 1959 Hamburger SV Westfalia Herne FK Pirmasens Eintracht Frankfurt SC Tasmania 1900 Berlin 1960 Hamburger SV 1. FC Köln FK Pirmasens Karlsruher SC SC Tasmania 1900 Berlin 1961 Hamburger SV 1. FC Köln 1. FC Saarbrücken 1. FC Nürnberg Hertha BSC 1962 Hamburger SV 1. FC Köln Borussia Neunkirchen 1. FC Nürnberg SC Tasmania 1900 Berlin 1963 Hamburger SV 1. FC Köln 1. FC Kaiserslautern TSV 1860 München Hertha BSC zur Situation im Norden und im Westen 1945–1947 siehe Bezirksmeisterschaftsliga
Oberliga als Amateurspielklasse
1974 bis 1994 – 3. Liga
Elf Jahre später, 1974, wurde in Norddeutschland wieder eine Oberliga eingeführt, nun als 3. Liga unter der 1. und 2. Bundesliga. In den übrigen Regionen Deutschlands wurde die mit den heutigen Verbandsligen vergleichbare Amateurliga noch vier Jahre fortgeführt, ehe 1978 auch dort die Amateur-Oberliga eingeführt wurde. Bis 1994 war sie die höchste Spielklasse im Fußball-Amateurbereich.
Mit der Eingliederung des ostdeutschen DFV in den nun gesamtdeutschen DFB 1991 ergab sich das Kuriosum, dass Stahl Eisenhüttenstadt als Verlierer des ostdeutschen FDGB-Pokal-Finals im nun gesamtdeutschen Ligensystem nur in die drittklassige Oberliga eingegliedert wurde, wegen der Teilnahme des Pokalsiegers Hansa Rostock am Landesmeisterpokal aber gleichzeitig für den internationalen Europapokal der Pokalsieger qualifiziert war. In der ersten Runde unterlag der Drittligist jedoch Galatasaray Istanbul.
1994 bis 2008 – 4. Liga
Im Zuge der Neuordnung des seit 1991 wieder gesamtdeutschen Fußballs und der Einführung der Regionalliga (1994) war die Oberliga bis Sommer 2008 als 4. Liga die zweithöchste Amateur-Spielklasse.
Zunächst wurde in zehn Oberligen gespielt, im Sommer 2004 fusionierten die Oberligen Hamburg/Schleswig-Holstein und Niedersachsen/Bremen jedoch zur Oberliga Nord. Die acht Aufsteiger wurden in den ersten Jahren so ermittelt, dass die sechs Meister aus Westfalen, Nordrhein, Hessen, Südwest, Baden-Württemberg und Bayern direkt aufstiegen, während um die beiden weiteren Plätze Relegationsspiele stattfanden. Die Relegation zwischen Hamburg/Schleswig-Holstein und Niedersachsen/Bremen fiel nach der Fusion weg, bis zur Saison 2004/05 fanden jedoch noch Ausscheidungsspiele zwischen den Meistern der NOFV-Oberligen Nord und Süd statt. Zur Saison 2005/06 wurde den Meistern beider NOFV-Oberligastaffeln ein Aufstiegsrecht eingeräumt.
seit 2008/09 – 5. Liga
Seit der Saison 2008/09 ist die Oberliga aufgrund der Einführung der 3. Liga nur noch die fünfthöchste Spielklasse in Deutschland. Zum Ende der Saison 2007/08 stiegen sieben Vereine aus den Nordost-Staffeln, sechs aus der Oberliga Nord sowie jeweils die vier Erstplatzierten aus den restlichen sechs Oberligen in die dann viertklassige, dreigeteilte Regionalliga auf.
Auf Ebene der Oberligen gab es Reformen im Norden und im Westen. Die bisherigen Oberligen Nordrhein und Westfalen wurden zur neuen NRW-Liga zusammengelegt. Dabei qualifizierten sich nach der Saison 2007/08 die jeweils sieben besten Mannschaften jeder Liga, welche nicht in die Regionalliga aufstiegen, sowie die Sieger der vier Verbandsligen in NRW. Die Oberliga Nord wurde abgeschafft, die restlichen Vereine wurden auf die bisherigen Verbandsligen im Norden (Niedersachsenliga in zwei Staffeln, Hamburg-Liga, Schleswig-Holstein-Liga, Bremen-Liga) verteilt, die in Oberligen umbenannt wurden. Zur Saison 2010/11 wurden die beiden Staffeln der Niedersachsenliga zu einer eingleisigen Oberliga Niedersachsen zusammengelegt.
Seitdem gilt folgende Aufstiegsregelung für die Regionalliga: Aus der NRW-Liga steigen die beiden bestplatzierten Mannschaften, aus den Oberligen Südwest, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und den beiden Staffeln der NOFV-Oberliga steigt jeweils der Meister auf. Die drei Sieger der Oberligen Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein spielen einen weiteren Aufsteiger aus.
In der Saison 2011/12 existieren die folgenden elf Oberligen und Staffeln: (Stand: 1. August 2011)
Baden-Württemberg: Bahlinger SC – TSG Balingen – SV Bonlanden – FSV Hollenbach – FV Illertissen – Kehler FV – VfL Kirchheim/Teck – VfR Mannheim – SpVgg Neckarelz – FC Nöttingen – Offenburger FV – 1. FC Normannia Schwäbisch Gmünd – SSV Reutlingen 05 – SV Spielberg – Stuttgarter Kickers II – SSV Ulm 1846 – FC 08 Villingen – FC-Astoria Walldorf
Bayern: TSV Aindling – 1. FC Eintracht Bamberg – TSV Buchbach – SC Eltersdorf – FSV Erlangen-Bruck – VfL Frohnlach – TSV Gersthofen – TSV Großbardorf – SV Heimstetten – SpVgg Bayern Hof – FC Ismaning – TSV 1896 Rain – SB DJK Rosenheim – TSV 1860 Rosenheim – 1. FC Schweinfurt 05 – SV Seligenporten – SpVgg Unterhaching II – Würzburger FV
Bremen: SG Aumund-Vegesack – Blumenthaler SV – Bremer SV – SV Türkspor Bremen – FC Union 60 Bremen – VfL 07 Bremen – Werder Bremen III – FC Bremerhaven – OSC Bremerhaven – Brinkumer SV – 1. FC Burg – Habenhauser FV – FC Oberneuland – TuS Schwachhausen – TS Woltmershausen – TSV Wulsdorf
Hamburg: Altona 93 – ASV Bergedorf 85 – TSV Buchholz 08 – SV Curslack-Neuengamme – SV Halstenbek-Rellingen – SC Condor Hamburg – SC Victoria Hamburg – USC Paloma Hamburg – Meiendorfer SV – Niendorfer TSV – Eintracht Norderstedt – Oststeinbeker SV – VfL Pinneberg – SV Rugenbergen – TSV Sasel – Germania Schnelsen – SC Vier- und Marschlande – SC Vorwärts-Wacker 04
Hessen: Viktoria Aschaffenburg – KSV Baunatal – 1. FCA Darmstadt – Rot-Weiß Darmstadt – 1. FC Eschborn – FSV 1926 Fernwald – SV Buchonia Flieden – Rot-Weiss Frankfurt – SpVgg Hadamar – TGM SV Jügesheim – FSC Lohfelden – Kickers Offenbach II – TSV Eintracht Stadtallendorf – FC Viktoria 09 Urberach – OSC Vellmar – SC Waldgirmes – SV Wehen Wiesbaden II – Eintracht Wetzlar
Niedersachsen: Eintracht Braunschweig II – VfL Bückeburg - BV Cloppenburg – Kickers Emden – Goslarer SC 08 – RSV Göttingen 05 – TuS Heeslingen – VfV Borussia 06 Hildesheim – SV Holthausen-Biene – SC Langenhagen – FC Hansa Lüneburg – Eintracht Nordhorn – VfB Oldenburg – VfL Osnabrück II – VSK Osterholz-Scharmbeck – TSV Ottersberg – BSV Schwarz-Weiß Rehden – Rotenburger SV
- NOFV-Nord: SV Altlüdersdorf – Türkiyemspor Berlin – Berliner FC Viktoria 1889 – BFC Dynamo – 1. FC Union Berlin II – Brandenburger SC Süd 05 – FSV Union Fürstenwalde – Lichterfelder FC – Malchower SV – 1. FC Neubrandenburg 04 – TSG Neustrelitz – FSV Optik Rathenow – Hansa Rostock II – SV Germania 90 Schöneiche – Torgelower SV Greif – FC Anker Wismar
- NOFV-Süd: FC Erzgebirge Aue II – VfB Auerbach – FSV Budissa Bautzen – Chemnitzer FC II – VfB Fortuna Chemnitz – SC Borea Dresden – Dynamo Dresden II – FC Rot-Weiß Erfurt II – 1. FC Gera 03 – FSV Wacker 03 Gotha – VfL Halle 96 – FC Carl Zeiss Jena II – 1. FC Lokomotive Leipzig – FSV 63 Luckenwalde – FC Grün-Weiß Piesteritz – FSV Zwickau
Nordrhein-Westfalen: Alemannia Aachen II – Rot Weiss Ahlen – SV Bergisch Gladbach 09 – Arminia Bielefeld II – TuS Dornberg – MSV Duisburg II – TuS Erndtebrück – Schwarz-Weiß Essen – Westfalia Herne – VfB Homberg – VfB Hüls – Viktoria Köln – KFC Uerdingen 05 – SV Westfalia Rhynern – SV Schermbeck – Sportfreunde Siegen – VfB Speldorf – SSVg. Velbert
Schleswig-Holstein: Breitenfelder SV – FT Eider Büdelsdorf – SV Eichede – Flensburg 08 – ETSV Weiche – Heider SV – Heikendorfer SV – SV Henstedt-Ulzburg – Husumer SV – Holstein Kiel II – TSV Kropp – VfB Lübeck II – VfR Neumünster – Preetzer TSV – SV Schackendorf – NTSV Strand 08 – FC Sylt – SV Todesfelde
Südwest: SG 06 Betzdorf – SV 07 Elversberg II – SV Gonsenheim – SC Hauenstein – FC 08 Homburg – Sportfreunde Köllerbach – Arminia Ludwigshafen – TuS Mechtersheim – Borussia Neunkirchen – FK Pirmasens – SV Roßbach/Verscheid – 1. FC Saarbrücken II – FSV Salmrohr – Röchling Völklingen – SV Alemannia Waldalgesheim – SpVgg EGC Wirges – SVN Zweibrücken
Siehe auch
Weblinks
Einzelverweise
- ↑ Einige Vorletzte und Letzte mussten sich über Relegationsrunden qualifizieren; hieran scheiterten Eintracht Kreuznach und die Berliner Klubs Viktoria 89 und SC Tegel, die daher drittklassig wurden
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