- SV Lippstadt 08
-
SV Lippstadt 08 Voller Name Spielverein Lippstadt 08 e.V. Gegründet 4. Juni 1997 Stadion Am Waldschlösschen Plätze 4.250 Präsident Dr. Forusan Madjlessi Trainer Daniel Farke Homepage www.svlippstadt08.de Liga Westfalenliga, Staffel 1 2010/11 7. Platz Der SV Lippstadt 08 (vollständiger Name: Spielverein Lippstadt 08 e.V.) ist ein Fußballverein aus der Stadt Lippstadt im Kreis Soest. Der Verein wurde am 4. Juni 1997 durch die Fusion der Vereine Teutonia und Borussia Lippstadt gegründet. Die Vereinsfarben sind schwarz und rot.
Die erste Herrenmannschaft spielt aktuell in der Westfalenliga. Zwischen 1998 und 2008 spielte die Mannschaft in der damals viertklassigen Oberliga Westfalen. Heimspielstätte ist das Stadion Am Waldschlösschen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Teutonia Lippstadt
Anfang März 1908 gründeten sechs junge Männer den 1. Lippstädter Fußballclub „Teutonia“, der drei Jahre später in den Westdeutschen Spielverband aufgenommen wurde. Im Jahre 1913 erreichte die Teutonia mit dem Aufstieg in die B-Klasse der erste sportliche Erfolg. 1921 schloss sich der Verein SV Westfalia Lippstadt der Teutonia an. Am Himmelfahrtstag wurde das Stadion Am Waldschlößchen eingeweiht.[1]
Im Jahre 1927 stieg die Teutonia in die Ostgruppe der Bezirksliga Westfalen auf, die damals die höchste Spielklasse darstellte. Zwei Jahre später wurde die Mannschaft Tabellendritter hinter Arminia Bielefeld und der Hammer SpVg und qualifizierte sich für die Sonderliga Gesamtwestfalen, die jedoch nur ein Jahr Bestand hatte. Nach einigen Jahren im Mittelfeld der Tabelle verpasste die Teutonia 1933 die Gauliga Westfalen.[2]
In der zweitklassigen Bezirksliga Ostwestfalen erreichten die Lippstädter im Jahre 1942 die Meisterschaft. In der anschließenden Aufstiegsrunde scheiterte die Teutonia wie Preußen Münster am STV Horst-Emscher.[3] Zur Saison 1944/45 wurde die Teutonia ohne sportliche Qualifikation in die Gauliga aufgenommen. Der Spielbetrieb wurde wegen des Zweiten Weltkrieges abgebrochen, noch bevor die Teutonia zum ersten Mal spielte. Ab Oktober 1944 bildete die Teutonia mit den Lokalrivalen Borussia und Luftwaffensportverein Lipperbruchbaum eine Kriegsspielgemeinschaft.
Nach Kriegsende wurde am 22. September 1945 der Turn- und Sportverein Lippstadt als Zusammenschluss aller örtlichen Vereine gebildet. Kurze Zeit später wurde die Teutonia wiedergegründet, die 1947 den Aufstieg in die zweitklassige Landesliga schaffte. Mit zwei Punkten Rückstand auf Preußen Münster wurde die Teutonia Vizemeister. Ein Jahr später lehnte der Verein das Vertragsspielertum ab und verzichtete auf den Start in der II. Division.[1] Im Jahre 1956 verpasste die Teutonia die neu eingeführte Verbandsliga Westfalen.
Erst ein Jahr später gelingt der Mannschaft nach einer Aufstiegsrunde der Sprung in die höchste westfälische Amateurliga. Dem Abstieg in die Landesliga 1959 folgte der Abstieg in die Bezirksliga drei Jahre später. Erst 1964 gelang die Rückkehr in die Landesliga. 1969 wurde die Teutonia Vizemeister hinter den Amateuren von Borussia Dortmund. Nach zwei zwischenzeitlichen Abstiegen folgte 1975 der Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Die Teutonia wurde zu einer Fahrstuhlmannschaft. 1977 stieg die Mannschaft in die Landesliga ab, ehe zwei Aufstiege in Folge den Verein in die Oberliga Westfalen bugsierten.
Mit dem elften Platz in der Saison 1980/81 erreichte die Teutonia die beste Platzierung in ihrer Oberligazeit. Nachdem fünf Stammspieler zum Lokalrivalen Borussia wechselten stieg die Mannschaft zwei Jahre später ab. Der Abwärtstrend setzte sich fort. 1986 konnte die Teutonia nur durch einen 2:1-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den VfB Waltrop den Klassenerhalt sichern.[4] Zwei Jahre später folgte der Abstieg in die Landesliga.
Das Auf und Ab ging weiter. 1990 gelang die Rückkehr in die Verbandsliga. Ein Jahr später rettete sich die Teutonia nach einem 2:0-Sieg nach Verlängerung gegen Rot-Weiß Unna vor dem Wiederabstieg. 1992 war die Teutonia sportlich abgestiegen, verlieb jedoch nach einer Entscheidung am Grünen Tisch in der Verbandsliga.[5] Nach einem erneuten Landesliga-Gastspiel in der Saison 1993/94 spielte die Teutonia bis zur Fusion in der Verbandsliga.
Borussia Lippstadt
Am 24. März 1908 wurde der Sportverein Borussia 08 Lippstadt gegründet. Die Gründerväter waren Schüler des Ostendorf-Ratsgymnasiums im Holländer Hof an der Langen Straße. Bereits zwei Jahre nach der Gründung stieg die Mannschaft aus der untersten Spielklasse auf. 1911 verbot der Schulleiter des Ostendorf-Ratsgymnasiums seinen Schülern die Mitgliedschaft bei der Borussia.[1] Zwei Aufstiege in Folge brachten die Borussia 1935 in die zweitklassige Bezirksliga Ostwestfalen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte die Borussia 1952 den Aufstieg in die Landesliga. Mit fünf Punkten Rückstand auf den SV Brackwede verpasste die Mannschaft 1956 die Qualifikation für die neu eingeführte Verbandsliga. Ein Jahr später gelang der Aufstieg, jedoch folgte der sofortige Wiederabstieg. Im Jahre 1960 musste die Borussia in die Bezirksliga absteigen.
Zwischen 1963 und 1966 und von 1967 bis 1970 kehrte die Borussia in die Landesliga zurück. Erst ab 1973 konnte sich der Verein längerfristig in der Landesliga etablieren. 1974 wurde die Borussia Vizemeister hinter dem BV Brambauer. Im Jahre 1993 endete die Landesligaära mit dem Abstieg als Tabellenletzter. Zwei Jahre später begann die Borussia, im Jugendbereich mit der Teutonia zu kooperieren, ehe es 1997 zur Fusion der beiden Vereine kam.[1]
SV Lippstadt 08
In der Saison 1997/1998 folgte unter Trainer Heinz Knüwe der Aufstieg in die Oberliga Westfalen. Nach einem 1:0 beim SC Herford stand der SV 08 am letzten Spieltag als Tabellenzweiter fest und stieg zusammen mit Eintracht Rheine auf. Sowohl in der Saison 1998/99 als auch in der folgenden Spielzeit wurden die Lippstädter jeweils Dritter. Im Jahre 2002 erreichten die Lippstädter das Halbfinale im Westfalenpokal. Durch die Niederlage gegen die Sportfreunde Siegen verpasste die Mannschaft die Qualifikation für den DFB-Pokal.[1]
In der Saison 2002/03 wurde Daniel Farke mit 28 Toren Torschützenkönig der Oberliga.[6] Zwei Jahre später gelang Wojciech Pollok mit 22 Toren das gleiche Kunststück.[7] Sportlich konnte die Mannschaft nur aufgrund des besseren Torverhältnis gegenüber der TSG Sprockhövel und Vorwärts Kornharpen die Klasse halten. Zur Saison 2006/07 kehrte Heinz Knüwe auf die Lippstädter Trainerbank zurück.
Eine Serie von elf Spielen ohne Niederlage brachte der Mannschaft die Herbstmeisterschaft. In der Rückrunde blieben die Lippstädter acht Spiele in Folge ohne Sieg, so dass der SVL nur Vierter wurde. In der folgenden Spielzeit verpassten die Lippstädter als Drittletzter die Qualifikation für die neu eingeführte NRW-Liga und musste in die Westfalenliga absteigen. Der direkte Wiederaufstieg misslingt. Dafür gelingt der höchste Sieg der Vereinsgeschichte, als im Achtelfinale des Kreispokalwettbewerbs Hellas Lippstadt mit 34:0 besiegt wird.[1]
In der Saison 2009/10 wurde der SVL mit acht Punkten Rückstand auf Westfalia Rhynern Vizemeister der Westfalenliga. Stürmer Manuel Eckel erzielt dabei 40 Saisontore.[1]
Persönlichkeiten
Ehemalige Spieler
- Musemestre Bamba, 2007 (SVL)
- Dettmar Cramer, (Teutonia)
- Dieter Hecking, (Borussia)
- Michael Henke, 1978–1980 (Teutonia)
- Issa Issa, 2006–2008 (SVL)
- Ralf Kellermann (SVL)
- Heinz Knüwe, 1975–1976 (Borussia )
- Jens Langeneke, –2000 (Teutonia/SVL)
- Dirk Langerbein, 1986–1994 (Borussia), 1995–1997 (Teutonia)
- Patrick Neumann, 2002–2003, 2006–2008 (SVL)
- Karl-Heinz Rummenigge, 1963–1974 (Borussia)
- Michael Rummenigge, 1970–1981 (Borussia)
- Sören Seidel, 2007 (SVL)
- Benno Schmied, 1949– ? (Borussia)
Ehemalige Trainer
- Uwe Erkenbrecher, 1984-1986 (Teutonia), 1986-1988 (Borussia)
- Hans-Jürgen Gede, 1999-2001 (SVL)
- Heinz Knüwe, 1997-1999, 2006-2007 (SVL)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g svlippstadt08.de: Chronik
- ↑ Kirschneck, Uhlig u. a.: DSC Arminia Bielefeld. 100 Jahre Leidenschaft. Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-479-0, S. 230.
- ↑ Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON Sportverlag, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 217.
- ↑ teutonia-lippstadt.de: Die 80er Jahre
- ↑ teutonia-lippstadt.de: Die 90er Jahre
- ↑ zaffi.de: Statistik Saison 2002/03
- ↑ zaffi.de: Statistik Saison 2004/05
Kategorien:- Verein im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen
- Lippstadt
- Fußballverein aus Nordrhein-Westfalen
Wikimedia Foundation.