- Salt (Girona)
-
Gemeinde Salt Wappen Karte von Spanien Basisdaten Autonome Gemeinschaft: Katalonien Provinz: Girona Comarca: Gironès Koordinaten 41° 59′ N, 2° 48′ O41.9752.791666666666783Koordinaten: 41° 59′ N, 2° 48′ O Höhe: 83 msnm Fläche: 6.59 km² Einwohner: 30.304 (1. Jan. 2010)[1] Gemeindenummer (INE): 17155 Verwaltung Amtssprache: Kastilisch, Katalanisch Bürgermeister: Iolanda Pineda i Balló Daten der Generalitat: MuniCat 2008 Sitze im Gemeinderat: Kommunalwahl 2007 Webpräsenz der Gemeinde Salt ist eine Stadt in der Provinz Girona der autonomen Region Katalonien im Nordwesten Spaniens mit 30.304 Einwohner (Stand 2010). Es ist eine der am dichtesten besiedelten Gemeinde der Comarca Gironès.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Salt liegt am Fluss Ter, der die Stadt von Westen nach Osten durchfließt, in unmittelbarer Nähe der Stadt Girona. Es ist die zweitgrößte Gemeinde im Stadtgebiet von Girona.
Geschichte
Die ersten Bewohner der Region waren vermutlich die Iberer. Die Region, über die die Westgoten herrschten, würde durch die Mauren im 7. Jahrhundert erobert. Im Jahre 785 wurde die Stadt Girona von Karl den Großen – in der unmittelbaren Nähe von Salt – erobert und zu einer der vierzehn ursprünglichen Grafschaften Kataloniens gemacht (siehe auch Grafschaft Girona). Die Region um Girona wurde im Jahre 793 von Hischam I., dem Emir von Córdoba gebrandschatzt und entvölkert.
Erstmalig wird Salt (Salto) im Jahre 823, in einem der ältesten Dokument der Region, erwähnt. Für die Herkunft des Namens Salt gibt es zwei Hypothesen: Die erste Hypothese leitet Salt vom spanischen Wort "Salto" für Wasserfall[2] ab. Im Italischen bedeutet das Wort Salto zudem „Wasserfallhöhe einer Mühle“, somit wäre Salt ein Ort an dem eine Wassermühle betrieben würde. Laut der zweiten Hypothese steht der Name Salt (Saltu) für einen Ort, an dem mit Salz gehandelt wurde (1166, 1182, 1245, 1305, 1362…).
Während des Mittelalters war die Gemeinde ausschließlich bäuerlich geprägt. Die Bevölkerung wohnte in Masias, den für die Region Katalonien typischen Bauernhäusern, entlang des Acequia del Monars. Die Region blieb bis zum 18. Jahrhundert landwirtschaftlich geprägt, wobei die Einwohnerzahl von Salt sehr klein blieb.
Im 19. Jahrhunderts siedelten sich mehrere Textilfabriken entlang des Bewässerungskanals Acequia del Monars an. Im Jahre 1910 wurde Joan de Coma i Cros alleiniger Eigentümer aller drei Textilfabriken in Salt, die eine grundlegende Reform der industriellen Infrastruktur zwischen 1910 und 1923 einleitete: Genannt sei hier die Erweiterung der Textilfabrik Coma i Cros, heute Sitz des college ERAM für neue Medien[3] und der Bau des Elektrizitätswerkes Montfullà.
In der Zeit der Zweiten Republik und des Spanischen Bürgerkrieges erlebte die Gemeinde eine bemerkenswerte kulturelle Phase, mit den Publikationen El Poble de Salt (1930) und L’amic del poble (1931). Zudem konsolidiert sich der Anarchismus in Salt. Vor der Einnahme der Stadt flohen viele republiktreue Einwohner nach Frankreich. Nach der Einnahme der Stadt am 5. Februar. 1939 durch Francos Truppen wurde der Anarchosyndikalismus in Salt durch repressive Maßnahmen[4] brutal beendet wurde.
Durch den Bau von Wohnquartieren für Arbeitskräfte aus Andalusien und der Extremadura, ohne Parks oder Grünanlagen, verringerte sich ab 1974 die Lebensqualität in Salt dramatisch. Im Jahre 1975, während der faschistischen Regentschaft Francos, wurde Salt mit der Stadt Sarrià de Ter in die Stadt Girona eingemeindet. Im Jahre 1983 wurde Salt, nach einem intensiven Ringen um die Körperschaft des öffentlichen Rechts, erneut selbständig und wieder von der Gemeinde Girona getrennt.
Einwohnerentwicklung der Stadt Salt
Die Bevölkerung von Salt wuchs im zwanzigsten Jahrhundert von 2.000 auf über 20.000 Einwohner an und ist heute die am dichtesten besiedelte Region des Gemeindeverbundes Girona (4249 Personen pro km², nach Daten aus 2004). Die Ursache war vor allem die gute Prosperität der Textilindustrie. Durch den Zuzug von Arbeitskräften aus Andalusien und der Extremadura stieg die Einwohnerzahl von 1960 bis 1970 von 7.077 auf 11.467. Bis zum Anfang des Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl weiter auf 22.017 durch einen weiteren Zuzug von Arbeitskräften aus Marokko (4852 Einwohner), Gambia (1780) und Lateinamerika. Aufgrund des nicht zu vernachlässigen Wegzuges der einheimischen Bevölkerung und des Zuzugs von ausländischen Arbeitskräften ließ die Zahl der Einwohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit besonders in den letzten 10-Jahren - laut der Tageszeitung El Pais - von 10 % (2000) auf 43% (2010) ansteigen.[5]
1497 1553 1717 1787 1857 1877 1887 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1981 1990 2000 2010 Einwohnerzahl 20 23 122 255 1.316 1.619 2.105 2.280 3.125 4.185 5.360 5.321 5.956 7.077 11.467 – 21.738 22.017 30.304 Eingemeidung der Stadt Salt in die Körperschaft des öffentlichenrechten Rechts der Stadt Girona von 1975 bis zum 3. März 1983.
Politik
Stadtratswahl
Stadtratswahl 2007 Partei Kandidat Stimmen Sitze Partit dels Socialistes de Catalunya - Progrés Municipal Iolanda Pineda 2.974 9 Convergència i Unió Jaume Torramadé 2.798 8 Esquerra Republicana de Catalunya - Acord Municipal Joan Boada 661 2 Partit Popular de catalanya[6] Antonio González 519 1 Independents per Salt-Candidatura d'Unitat Popular[7] Ramon Muñoz 489 1 Esquerra Unitària - 219 0 Esquerra Unida-Izquierda Unida - 122 0 Democracia Nacional[8] - 15 0 Bürgermeisterwahl
Bürgermeisterwahl Bürgermeister Legislatur Partei Narcís Devesa i Coll 1979-1983 Partit dels Socialistes de Catalunya Salvador Sunyer i Aymerich 1983-1987 Partit dels Socialistes de Catalunya Salvador Sunyer i Aymerich 1987-1991 Partit dels Socialistes de Catalunya Xavier Corominas i Mainegre 1991-1995 Partit dels Socialistes de Catalunya Xavier Corominas i Mainegre 1995-1999 Partit dels Socialistes de Catalunya Jaume Torremadé i Ribas 1999-2003 Convergència i Unió Jaume Torremadé i Ribas 2003-2007 Convergència i Unió Iolanda Pineda i Balló 2007-2011 Partit dels Socialistes de Catalunya Nachbargemeinden
Nachbargemeinden von Salt sind neben Girona die Gemeinden Sant Gregori, Bescanó und Vilablareix.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt Salt würdigte Willy Brandt, dem ehemaligen Präsidenten der Sozialistischen Internationale für seine Verdienste mit der Benennung der Straße „Carrer de Willy Brandt“.
Innenstadt [Bearbeiten]
Sehenswert sind die vielen Denkmäler der Salt[9].
Bildung
Seit dem Jahre 2010 schult das Haus des Handwerks, durch einen Beschluss des Stadtrates, junge Menschen in verschieden handwerklichen Berufen. Der erste Kurs begann mit 30 Jungen Menschen zwischen 16 bis 24 Jahren ohne ESO-Abschluss. Ziel ist die Qualifikation der Jungen Menschen für handwerkliche Berufe sowie deren Integration in den regulären Arbeitsmarkt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Salt ist die Heimat des auf Off-Road-Motorrädern spezialisierten Herstellers GasGas Motos S.a.. Die Produktpalette der Firma GasGas Motos S.a. mit rund 350 Beschäftigten umfasst Offroad-Motorrädern für die Disziplinen Trial, Motocross, Enduro, Supermoto sowie Quads. 2005 betrug der Marktanteil in Europa bei den Trialmotorrädern 40,8 % und bei Zweitakt-Enduro-Motorrädern 28,8 %.
Verkehr
Auch das Radfahren wird in Salt durch die Schaffung eines umfangreiches Radwegenetz gefördert. Zudem verläuft durch den Auwald von Salt ein privilegierter Teil des autofreien Radwanderweges Via Verde del Carrilet[10]. Der Bahntrassenradweg folgt über einer Distanz von 55 km der alten und im Jahre 1969 stillgelegten Schmalspurbahn von Girona nach Olot.
Salt ist über den internationalen Flughafen Girona, der nur 8 km südlich von Salt liegt, gut über die Autobahn AP7 angebunden.
Städtepartnerschaften
Lingen (Ems), Niedersachsen, Deutschland
Quilalí, Nicaragua
Söhne und Töchter der Stadt
- Carles de Camps i Olzinellas (1860-1939), Ingenieur und Katalanischer Regionalpolitiker
- Jaume Roca i Delpech (1910-1968), Maler und Musiker
- Adrià Puntí (1963), Musiker, Ehemaliger Leadsänger der Gruppe Umpah-Pah
- Agustí Cabruja i Auguet (1911-1983), Katalanischer Schriftsteller
- José Antonio Escuredo (1970), ehemaliger spanischer Bahnradsportler
- Delfí Geli (1969), Fußballer
- Francesc Vilardell i Gratacós (1828-1889), Textil-Industrieller
Einzelnachweise
- ↑ Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.
- ↑ http://travel.webshots.com/album/275417148UoPOAf
- ↑ http://www.eramcollege.com/environment/f3c/
- ↑ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/851097/
- ↑ http://www.elpais.com/articulo/reportajes/Salt/olla/presion/elpepusocdmg/20100307elpdmgrep_1/Tes
- ↑ http://ca.wikipedia.org/wiki/Partit_Popular_de_Catalunya
- ↑ http://ca.wikipedia.org/wiki/Candidatura_d%27Unitat_Popular
- ↑ http://ca.wikipedia.org/wiki/Democracia_Nacional
- ↑ http://www.saltlavila.cat/index_vila.htm
- ↑ http://www.viesverdes.org/rutes.php?idm=3&pagina=1&canvi=&codi_ruta=2
Weblinks
- Ajuntament de Salt (Katalanisch)
Aiguaviva | Bescanó | Bordils | Campllong | Canet d’Adri | Cassà de la Selva | Celrà | Cervià de Ter | Flaçà | Fornells de la Selva | Girona | Juià | Llagostera | Llambilles | Madremanya | Quart | Salt | Sant Andreu Salou | Sant Gregori | Sant Joan de Mollet | Sant Jordi Desvalls | Sant Julià de Ramis | Sant Martí Vell | Sant Martí de Llémena | Sarrià de Ter | Vilablareix | Viladasens
Wikimedia Foundation.