Sam Rivers (Saxophonist)

Sam Rivers (Saxophonist)
2008 Sam Rivers Lake Eola, Orlando

Samuel „Sam“ Carthorne Rivers (* 25. September 1923 in El Reno, Oklahoma) ist ein amerikanischer Jazzmusiker (Tenor- und Sopransaxophon, Piano, Flöte, Komposition).

Leben und Wirken

Rivers stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Großvater veröffentlichte 1882 eine Sammlung von Erweckungshymnen und Melodien, die auf Plantagen gesungen werden. Die Mutter war Pianistin, der Vater war Gospelsänger und sang bei den Fisk Jubilee Singers und beim Silverstone Quartet. Im Alter von fünf Jahren begann Rivers mit dem Piano, lernte dann Geige und Altsaxophon und spielte mit zwölf Jahren in einer Marschkapelle Sopransaxophon. Am texanischen Jarvis Christian College studierte er dann Tenorsaxophon. Nach dem Wehrdienst studierte er ab 1947 am Konservatorium von Boston Komposition, Bratsche und Violine. Nachts arbeitete er derweil in einer Bar als Saxophonist; er spielte auch mit Quincy Jones, Jaki Byard, Joe Gordon, Tadd Dameron und Herb Pomeroy. Zwischen 1955 und 1957 lebte er in Florida, wo er an Jazz & Lyrikprogrammen teilnahm und mit Sängern und Tänzern zusammenarbeitete. Außerdem begleitete er Billie Holiday bei ihren Live-Auftritten. 1958 arbeitete er wieder in Boston bei Herb Pommeroy und hatte ein eigenes Quartett (Schlagzeuger war der junge Tony Williams). Zu Beginn der 1960er setzte sich Rivers mit der Musik von Ornette Coleman und Cecil Taylor auseinander; gleichzeitig leitete er eine Band, die Gastauftritte von B. B. King oder Wilson Pickett begleitete und ging mit T-Bone Walker auf Tournee. 1964 arbeitete er für sechs Monate bei Miles Davis und ging mit diesem auf Tournee (USA, Japan). Anschließend kam er bei Blue Note unter Vertrag und nahm mit Jaki Byard, Herbie Hancock und Freddie Hubbard Platten als Bandleader auf, war aber auch auf Platten von Tony Williams, Andrew Hill, Larry Young und Bobby Hutcherson (Dialogue) zu hören.

1967 zog er nach New York City, um in seinem Loft-Studio in Harlem zu unterrichten. Zwischen 1968 und 1973 spielte er bei Cecil Taylor. Seit 1968 war er zudem Hauskomponist bei der Harlem Opera Society. 1971 erweiterten er und seine Frau Bea ihr Rivbea-Studio zu einem Auftrittsstudio, in dem Rivers Bands befreundeter Musiker aus der Loftszene vorstellte (Wildflowers – The New York Jazz Loft Sessions 1976), aber auch mit seiner eigenen Gruppe und Gastmusikern wie Dewey Redman, Clifford Jordan oder Sonny Fortune auftrat. 1975 arbeitete er mit dem Sinfonieorchester von San Francisco. 1978 konnte er auf dem Newport Jazz Festival die World of Sam Rivers vorstellen. Mit Dave Holland trat er auch in Europa im Duo und im Trio auf. Seit Mitte der 1970er Jahre widmete er sich mehr dem Piano und der Flöte und pflegte häufig in einem Set auf seinen 4 Hauptinstrumenten jeweils ein Stück zu spielen. In den späten 1980ern war er auch mit Dizzy Gillespie unterwegs. Aktuell lebt Rivers bei Orlando, Florida, und arbeitet mit seinem Trio A (Anthony Cole und Doug Matthews).

Rivers war zeitweise auch als Hochschullehrer tätig; so lehrte er an der Wesleyan University.

Diskographische Hinweise

  • Fuchsia Swing Song, Blue Note 1964.
  • Contours, Blue Note 1965.
  • A New Conception, Blue Note
  • Crystals, a large ensemble work, Impulse! Records, 1974
  • Waves, Tomato, 1978.
  • Inspiration, RCA Victor, 1999.
  • Culmination, RCA Victor, 2000.

Weblinks

 Commons: Sam Rivers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sam Rivers — ist der Name von: Sam Rivers (Saxophonist) (* 1923), US amerikanischer Jazz Saxophonist Sam Rivers (E Bassist) (* 1977), US amerikanischer E Bassist von Limp Bizkit Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidun …   Deutsch Wikipedia

  • Sam Rivers (bassist) — See Sam Rivers for the jazz saxophonist. Sam Rivers (born Samuel Robert Rivers, September 21, 1977, Jacksonville, Florida) is the bassist and one of the founding members of the band, Limp Bizkit. He is the cousin of the band s drummer, John Otto …   Wikipedia

  • Sam (Name) — Sam ist ein männlicher oder weiblicher Vorname und auch als Şam ein Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Rivers (Begriffsklärung) — Rivers steht für: Rivers, Bundesstaat in Nigeria Rivers ist der Familienname folgender Personen: Augustus Pitt Rivers (1827–1900), britischer Ethnologe und Archäologe David Rivers (* 1965), US amerikanischer Basketballspieler Doc Rivers (* 1961) …   Deutsch Wikipedia

  • Contrasts (Sam Rivers album) — Contrasts Studio album by Sam Rivers Released 1979 …   Wikipedia

  • Colours (Sam Rivers album) — Colours Studio album by Sam Rivers Winds of Manhattan Released 1982 Recorded Se …   Wikipedia

  • Larry Rivers — (* als Yitzhok Loiza Grossberg am 17. August 1923 in New York City; † 14. August 2002 ebenda) war ein US amerikanischer Musiker und Künstler. Er gilt als einer der Gründerväter der Pop Art. Leben Rivers wurde in der Bronx als Yitzhok Loiza… …   Deutsch Wikipedia

  • Larry Rivers — Infobox Artist bgcolour = #6495ED name = Larry Rivers imagesize = caption = birthname = birthdate = birth date |1923|8|17| location = Bronx, New York deathdate = death date and age |2002|8|14|1923|8|17| deathplace = nationality = American field …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Riv — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Steve Coleman And Five Elements — Steve Coleman in Paris, Juli 2004 Stephen Steve Coleman (* 20. September 1956 in Chicago) ist ein US amerikanischer Jazz Musiker, Alt Saxophonist, Bandleader und Komponist. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”