BBÖ Tw 20–29

BBÖ Tw 20–29
SB Tw 20–29 / BBÖ Tw 20–29 / DRB ET 198 / DRB EB 198
SB Tw 28 mit Beiwagen
Nummerierung: SB Tw 20–29
BBÖ Tw 20–29
DRB ET 198.01–02
DRB EB 198.01–02
Anzahl: 10
Hersteller: Graz
Ganz & Cie/Budapest, Siemens & Halske
Baujahr(e): 1903
Achsformel: Bo
Spurweite: 1000 mm
Länge über Kupplung: 8,850 m
Länge: 7,940 m
Höhe: 3,265 m
Breite: 2,200 m
Gesamtradstand: 3,000 m
Leermasse: 8,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
Raddurchmesser: 750 mm
Stromsystem: 550V =
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Sitzplätze: 21
Stehplätze: 24
Fußbodenhöhe: 895 mm

Die SB Tw 20–29 waren elektrische Schmalspur-Triebwagen der österreichischen Südbahn (SB).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Fahrzeuge wurden 1903 für den Betrieb auf der Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl beschafft. Sie wurden erforderlich, weil die aus 1883 stammenden acht Triebwagen der Reihe SB Tw 1–15 nicht mehr ausreichten, den Verkehr zu bewältigen. Gleichzeitig erfolgte ein Umbau der Stromversorgung in der Kraftzentrale in Mödling. Darüber hinaus wurde die Oberleitung so umgestaltet, dass nur mehr eine Leitung notwendig war und die Rückleitung über die Schienen erfolgte. Die acht alten Triebwagen wurden in Beiwagen umgebaut.

Tw 26

Als 1924 die BBÖ den Betrieb auf der Lokalbahn übernahm, behielt sie die Betriebsnummern der Fahrzeuge bei. Nach der Stilllegung der Bahn 1932 wurden die Fahrzeuge abgestellt.

Verbleib nach 1932

Nach dem Anschluss Österreichs setzte die Deutsche Reichsbahn vier der seit 1932 abgestellten Triebwagen zur sächsischen Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal um. Im Einzelnen handelte es sich hierbei um die Triebwagen 20, 21, 26 und 27. Sie wurden ab 1939 in Sachsen eingesetzt, jedoch wurden die beiden Wagen 26 und 27 aufgrund ihrer schwachen Leistung nur noch als Beiwagen verwandt. Die vier Wagen wurden wie folgt umbenannt:

  • Tw 20 = ET 198 01
  • Tw 21 = ET 198 02
  • Tw 26 = EB 198 01
  • Tw 27 = EB 198 02

1944[1] oder 1946[2] erhielt der ET 198 02 (ex Tw 21) im Reichsausbesserungswerk Dessau einen neuen geschlossenen Wagenkasten, als Besonderheit verfügte er nach seinem Umbau jedoch nur noch auf einer Fahrzeugseite über Türen – dies war nur deshalb möglich weil sich bei der Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal alle Bahnsteige auf der gleichen Seite befanden. Nach der in den Jahren 1956 bis 1958 erfolgten Modernisierung des Fahrzeugparks wurden die österreichischen Fahrzeuge in Klingenthal entbehrlich und wurden mit Ausnahme des modernisierten Wagens ET 198 02 (der als Reservefahrzeug im Bestand verblieb) bis spätestens 1959 ausgemustert und verschrottet. Nach der 1964 erfolgten Betriebseinstellung der Klingenthaler Bahn gelangte der ET 198 02 zusammen mit den Neubaufahrzeugen der Klingenthaler Bahn zur Straßenbahn Plauen wo er jedoch nicht mehr eingesetzt wurde (und auch keine neue Nummer erhielt). Vielmehr wurde er 1967 aufgearbeitet (und mit der historisch falschen Nr. 22 versehen) und kehrte noch im gleichen Jahr als Geschenk der Plauener Stadtverwaltung in seine österreichische Heimat zurück. Dort wurde er auf einem kurzen Schienenstück gegenüber der Pfarrkirche in Hinterbrühl als Denkmal aufgestellt[3]. Aufgrund laufender Beschädigungen durch Witterung und Vandalismus kam er dann jedoch 1998 zum Österreichischen Omnibusmuseum (ÖOM) nach Ternitz, dort ist er seither unzugänglich in einer Halle hinterstellt[4].

Die restlichen Triebwagen wurden an die Straßenbahn in Teplitz-Schönau (heute: Teplice/Tschechien) verkauft. Die Wagen 24 und 25 kamen von dort ziemlich bald nach Brüx (heute: Most), wo sie als Ersatzfahrzeuge nur selten eingesetzt wurden. Von den verbliebenen vier Wagen wurden zwei in Arbeitstriebwagen umgebaut. Als keine Ersatzteile für die elektrischen Anlagen mehr zu erhalten waren, wurden drei Triebwagen in Beiwagen umgebaut.

Ein Wagen (der Beiwagen mit der Nr. 14) blieb bis 1982 verschollen, nachdem ihn ein Eisenbahner aus den Beständen der Bahn, die noch bis 1939 am Bahnhof Mödling abgestellt waren, entfernt hatte. Heute gehört er dem Mödlinger Stadtverkehrsmuseum (welches in der ehemaligen Fahrzeughalle der Lokalbahn eingerichtet wurde), zu Zeit befindet er sich jedoch in Amstetten wo er rekonstruiert wird[5].

Literatur

  • Manfred Hohn, Dieter Stanfel, Hellmuth Figlhuber: Mödling–Hinterbrühl – Die erste elektrische Bahn Europas für Dauerbetrieb. Verlag Slezak, Wien 1983, ISBN 3-85416-079-8. 

Einzelnachweise

  1. www.tramways.at
  2. www.elektrische-plauen.de
  3. www.elektrische-plauen.de
  4. www.tramways.at
  5. [1]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • BBÖ Kh — BBÖ Kh / StLB Kh / ÖBB 499 Nummerierung: BBÖ Kh.1, StLB Kh.101, Kh.111, ÖBB 499.01 Anzahl: BBÖ: 1 StLB: 2 ÖBB: 1 Hersteller: Kr …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ VT 42 — BBÖ VT 42 ÖBB 5042 Nummerierung: BBÖ VT 42.01–14 ÖBB 5042.01–15 (mit Lücken; siehe Text) Anzahl: BBÖ: 14 ÖBB: 9+1(Ub) …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ VT 44 — ÖBB 5044 Nummerierung: BBÖ VT 44.01–16 ÖBB 5044.02–23 (mit Lücken; siehe Text) Anzahl: BBÖ: 16(bestellt)+10(DRB) ÖBB: 9 Hersteller: Simmering Baujahr(e): 1938–1940 Ausmusterung: 1988 Achsformel: Bo 2 …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ 81 — BBÖ 81 / JDŽ 29 / ÖBB 58 Nummerierung: BBÖ 81.01–55, 400–415, 450–451 ÖBB 58.701–773 (mit Lücken) Anzahl: BBÖ: 73 JDŽ: 37 (27 von BBÖ) ÖBB: 53 Hersteller: Wr. Neustadt (14),… …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ 12 — BBÖ 12, DRB Baureihe 69.0 ÖBB 69 Nummerierung: BBÖ 12.01–02 DRB 69 001–002 ÖBB 69.02 Anzahl: 2 Hersteller: Floridsdorf Baujahr(e): 1934, 1937 Bauart: 1A1 n2t Spurweite: 1435 mm (Normalspur) …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ ET 21 — BBÖ ET 21 Nummerierung: BBÖ: ET 21.001–002, 101–106 Anzahl: 4 Hersteller: AEG, Akkumulatoren Fabriks AG/Wien Baujahr(e): 1921 Ausmusterung: Mitte 1930er Jahre Achsformel: Bo …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ ET 10 — BBÖ ET 10 / ÖBB 4041 Nummerierung: BBÖ: ET 10.001–008 ÖBB: 4041.01–08 Anzahl: 8 Hersteller: ELIN, Krauss/Linz Baujahr(e): 1928 29 Ausmusterung: 1973 Achsformel: 3 (Ao1Ao) …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ VT 10 — Nummerierung: BBÖ VT 10.01 Anzahl: 1 Hersteller: Warchalowski/Wien Baujahr(e): 1925 Ausmusterung: 1939 Achsformel: 1A Spurweite: 1435 mm (Normalspur) …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ VT 11 — / ÖBB 5029 Nummerierung: BBÖ VT 11.01–02 ÖBB 5029.01 Anzahl: BBÖ: 2 ÖBB: 1 Hersteller: Warchalowski/Wien Baujahr(e): 1927 Ausmusterung: 1968 Achsformel: 1A Spurweite …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ ET 11 — BBÖ ET 11 / ÖBB 4042 / StLB ET 11–12 Nummerierung: BBÖ: ET 11.001–002 ÖBB: 4042.01–02 StLB ET 11–12 Anzahl: 2 Hersteller: AEG/Wien, Simmering/Wien Baujahr(e): 1936 Achsformel: 2 Bo …   Deutsch Wikipedia

  • BBÖ ET 30 — BBÖ ET 30 / ÖBB 4060 / MBS ET 10.106 Nummerierung: BBÖ: ET 30.001–002 ÖBB: 4060.01–02 MBS ET 10.106 Anzahl: 2 Hersteller: Siemens, Brown Boveri, ELIN/Wien, Floridsdorf/Wien Baujahr(e): 1936… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”