- Satzenhofen
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Die Familie von Sazenhofen (auch Satzenhofen) ist ein altes ursprünglich niederbayerisches Adelsgeschlecht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als erster urkundlich nachweisbarer Vertreter des Geschlechts erscheint im Jahre 1164 Gissilolt de Saczenhoven. Er wird als Zeuge in einer Urkunde des Kosters Schäftlarn im Isartal genannt. Später ließen sich Angehörige der Familie nicht nur in Niederbayern, auch in der Oberpfalz hauptsächlich in der Umgebung von Regensburg nieder. Im Bistum Regensburg wurde ihnen die Kämmererwürde übertragen.
Im 15. Jahrhundert besaß das Geschlecht die Herrschaft Fuchsberg (heute eine Gemarkung der Gemeinde Teunz). Dort bildete sich eine Hauptlinie die noch heute besteht, während die Linien zu Miesbach-Oedt, zu Wildenau-Plößberg und Püchersreuth-Pertolzhofen wieder erloschen sind.
Im Jahre 1717 erhielt die Familie ein Reichsfreiherrendiplom und ein Teil der Linie Püchersreuth-Pertolzhofen 1732 den Grafenstand. Der Zweig Rothenstadt der Linie Fuchsberg wurde 1815 bei der Freiherenklasse der Adelsmatrikel im Königreich Bayern eingetragen.
Oberpfalz – Hofmark Wildenau und Plößberg
Die Familie von Sazenhofen kommt 1653 mit Christoph Albrecht von Sazenhofen an Burg und Hofmark Wildenau und ist in dessen Besitz bis zum Aussterben der Linie 1782.
Christoph Adam von Sazenhofen bzw. seine Gemahlin Anna Renate Gräfin von Götz aus Böhmen gelten als Stifter der Kapelle St. Thaddäus 1709. Die Wildenau benachbarte Hofmark Plößberg verkaufen die Sazenhofener am 20. März 1711 an Johann Christoph Erdmann von Lindenfels auf Thumsenreuth. Christoph Adam zieht mit seiner Frau auf die offenbar lukrativeren böhmischen Güter.
Burg Kreuzberg
Über die älteste Tochter des Freiherr Wilhelm Wierich Dietrich von Bernsau zu Schweinheim Maria Anna kam die Burg Kreuzberg an deren Ehemann Graf Carl Martin Ferdinand von Sazenhofen. Das Paar ließ 1760 den Wohnbau der Burg neu errichten. Zu jener Zeit existierte auch ein Bau an der Südseite der Kernburg, der auf einer Tuschezeichnung des wallonischen Künstlers Renier Roidkin von 1725 deutlich zu sehen ist.
Verbreitung
Oberpfalz
- Besitzungen: Michelsneukirchen, Plößberg, Treffelstein, Wildenau
- Die Familie von Sazenhofen hat auf der Keckenburg, auf dem Gelände einer alten Wallanlage, bei Weiden in der Oberpfalz im Ortsteil Rothenstadt eine neugotische Gruftkapelle von 1863 errichtet.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber drei rote Balken. Auf dem Helm ist ein silberner, dreimal rotgestreifter Brackenrumpf. Die Helmdecken sind rot-silbern.
Die roten Balken auf silbernen Grund aus dem Familienwappen erscheinen noch heute in einigen oberpfälzischen Gemeindewappen.
Gemeindewappen von Treffelstein
Gemeindewappen von Teunz
Persönlichkeiten
- Franz Sigismund Friedrich Graf von Satzenhofen auf Berzoldzhofen und Bettendorf († 28. März 1748 mit 64 Jahren): Landkomtur der Deutschordensballei Franken des Deutschen Ordens (1744–1748), Bautätigkeiten wie Rathaus oder Ausbau der Schlosskirche in Ellingen
- Clara, eine geborene Freiin von Sazenhofen: Frau des Widerstandskämpfers Ludwig Freiherr von Leonrod
- Baronin Isabelle von Sazenhofen: Frau des Neurologen Robert Wartenberg
- Hans Sazenhofer auf Frauenstein: Teilnehmer an der Schlacht bei Hiltersried unter Johann von Pfalz-Neumarkt am 21. September 1433 gegen die Hussiten
- Caroline von Satzenhofen (geb. 1728): Äbtissin des Vilicher Damenstiftes, seit 1760 heimliche Beziehung zu Caspar Anton von Belderbusch (siehe auch Schloss Miel)
Siehe auch
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1928. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1928.
- Harald Stark: Die Familie Notthafft - auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben. Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X
Weblinks
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