- Scarlett Marie Johansson
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Scarlett Marie Johansson (* 22. November 1984 in New York City, New York) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Familie
Johanssons Vater Karsten ist ein dänischer Architekt, ihre Mutter Melanie Sloan entstammt einer aschkenasisch-jüdisch[1]-amerikanischen Familie aus der Bronx, die ursprünglich polnischer Herkunft war. Da ihre Eltern geschieden waren, lebte sie einige Zeit bei ihrem Vater in New York und einige Zeit bei ihrer Mutter in Los Angeles. Sie hat einen Zwillingsbruder namens Hunter sowie eine ältere Schwester, Vanessa, und einen älteren Bruder, Adrian. Sie ist Enkelkind des Schriftstellers Eijner Johansson. Johanssons Eltern wählten ihren Vornamen Scarlett (englisch „scarlet“ = „scharlachrot“) nach Scarlett O'Hara, der Protagonistin aus dem Roman Vom Winde verweht.
Als Kind besuchte Johansson die Schauspielschule Lee Strasbergs in New York. Im Jahr 2002 machte sie ihren Abschluss an der Professional Children's School in Manhattan. Ihre Schauspielkarriere begann 1992 in Los Angeles in dem Off-Broadway-Theaterstück Sophistry, in dem sie mit Ethan Hawke auf der Bühne stand.
Im Mai 2008 wurde bekannt, dass Johansson sich mit dem Schauspieler Ryan Reynolds verlobt hat.[2] Die beiden haben am 27. September 2008 in Kanada geheiratet.[3]
Schauspielkarriere
Johansson gab ihr Schauspieldebüt mit einer kleineren Rolle in dem Film North aus dem Jahr 1994. Danach spielte sie in den wenig beachteten Filmen Just Cause und Wenn Lucy springt mit. Im Jahr 1996 bekam sie für ihre erste Hauptrolle in Manny & Lo erstmals größere Aufmerksamkeit und eine Nominierung als Beste Hauptdarstellerin bei den Independent Spirit Awards im Jahr 1997.
Durch ihre Rolle in der 1998 gedrehten Verfilmung des Romans Der Pferdeflüsterer von und mit Robert Redford konnte sie ihren Bekanntheitsgrad weiter steigern. Redford war begeistert von der damals 14-Jährigen. Hierfür gewann sie den Young Star Award für den besten Auftritt einer jungen Schauspielerin in der Kategorie Drama. Danach spielte sie unter anderem in Immer Ärger mit Schweinchen George (1999), Ghost World (2000), The Man Who Wasn’t There (2001) und Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster (2002) kleinere Rollen.
Mit Lost in Translation (2003) von Sofia Coppola gelang ihr an der Seite von Bill Murray der internationale Durchbruch. Johansson, deren Markenzeichen ihre rauhe Stimme ist, spielte dort eine frisch verheiratete junge Frau, die sich ebenso wie der deutlich ältere Schauspieler Bob Harris in Tokio verloren fühlt. Trotz des Altersunterschiedes beginnen die beiden, eine ungewöhnliche Beziehung zueinander aufzubauen. Die Presse war ebenso begeistert wie die Regisseurin: „Ohne Scarlett hätte es diesen Film nie gegeben.“ Für diesen Film bekam sie einige Auszeichnungen, unter anderem den britischen BAFTA-Award und eine Nominierung für den Golden Globe.
Eine zweite Golden-Globe-Nominierung erhielt sie im selben Jahr für das Historiendrama Das Mädchen mit dem Perlenohrring (2003), wo sie die Figur der Griet, die vom Maler Jan Vermeer gemalt wird, verkörperte. Es folgten die Filme Voll gepunktet (2004), eine seichte Teenagerkomödie, und das Drama Good Woman – Ein Sommer in Amalfi (2004). Ihre Rolle im Film A Love Song for Bobby Long (2004) brachte ihr ihre dritte Golden-Globe-Nominierung ein.
Im Sommer 2005 hatte sie neben Ewan McGregor mit dem Actionfilm Die Insel von Michael Bay einen kommerziellen Erfolg. In Woody Allens Filmdrama Match Point aus dem Jahr 2005 spielte sie eine arbeitslose, US-amerikanische Schauspielerin, die sich in London auf eine Affäre mit einem Briten einläßt, der in die Oberschicht eingeheiratet hat. Für diese Rolle wurde sie abermals für den Golden Globe nominiert. 2006 arbeitete sie wieder mit Regisseur Woody Allen für den Film Scoop – Der Knüller zusammen. Ihre Rolle als Muse von Woody Allen wird ebenso in seinem neuesten Film Vicky Cristina Barcelona bestätigt, der im Sommer 2007 mit den Schauspielern Javier Bardem, Penélope Cruz und Patricia Clarkson gedreht wurde.
Im März 2006 war sie neben Keira Knightley und Tom Ford nackt auf dem von Annie Leibovitz gestalteten Titelcover des US-amerikanischen Magazins Vanity Fair zu sehen. Für das Flaunt Magazine ließ sie sich im gleichen Jahr zusammen mit der Strip-Künstlerin Dita Von Teese in Fetisch-Kleidung ablichten. Im selben Jahr drehte sie ein Musikvideo zu dem Lied „When the Deal Goes Down...“ von Bob Dylan. Im Jahr 2007 spielte Johansson in dem Musikvideo zu "What goes around... comes around" von Justin Timberlake mit. Johansson war bei einer Werbekampagne für das Calvin-Klein-Parfüm Eternity Moment dabei und stand Modell für die französische Luxusmarke Louis Vuitton. Seit 2007 wirbt sie außerdem für Reebok. Gemeinsam mit dem Sportartikelhersteller veröffentlicht Johansson dort Ihre eigene Modekollektion „Scarlett Hearts Rbk“.[4]
Musikkarriere
2006 erschien in den USA das Album Unexpected Dreams. Songs From The Stars, auf dem Johansson mit dem Titel Summertime vertreten ist. 2007 spielte sie im Musik-Clip What Goes Around... Comes Around... von Justin Timberlake mit. Johansson singt zusammen mit Will.i.am und anderen den Song Yes We Can, der Barack Obamas Präsidentschaftskampagne unterstützte. Im April 2008 stellte sie in London ihr Album Anywhere I Lay My Head vor, das am 16. Mai 2008 erschienen ist und aus Coverversionen von Tom-Waits-Liedern besteht.[5]
Soziales Engagement
2007 reiste Johansson mit der Entwicklungshilfsorganisation Oxfam nach Asien, um sich ein Bild von der Situation der dort lebenden Menschen zu machen. In Sri Lanka besuchte sie Projekte, die sich um Überlebende des Tsunami kümmern, in Indien verbrachte sie einen Tag an einer von Oxfam gegründeten Mädchenschule in Uttar Pradesh. Um die Reise antreten zu können, verzichtete sie darauf, Feiern zur Oscar-Verleihung zu besuchen.[6]
Anfang 2008 ließ Johansson über eine Online-Auktion ein Date mit sich versteigern; der Erlös betrug 40.000 US-Dollar und kam Oxfam zugute.[7]
Filmografie
Kinofilme
- 1994: North – Eltern, nein danke! (North)
- 1995: Im Sumpf des Verbrechens (Just Cause)
- 1996: Wenn Lucy springt (If Lucy Fell)
- 1996: Manny & Lo
- 1997: Fall
- 1997: Wieder allein zu Haus (Home Alone 3)
- 1998: Der Pferdeflüsterer (The Horsewhisperer)
- 1999: Immer Ärger mit Schweinchen George (My Brother the Pig)
- 2000: Ghost World
- 2001: The Man Who Wasn’t There
- 2001: An American Rhapsody
- 2002: Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster (Eight Legged Freaks)
- 2003: Lost in Translation
- 2003: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Girl with a Pearl Earring)
- 2004: Voll gepunktet (The Perfect Score)
- 2004: Lovesong for Bobby Long (A Love Song for Bobby Long)
- 2004: Good Woman – Ein Sommer in Amalfi (A Good Woman)
- 2004: Reine Chefsache (In Good Company)
- 2005: Die Insel (The Island)
- 2005: Match Point
- 2006: Scoop – Der Knüller (Scoop)
- 2006: The Black Dahlia
- 2006: Prestige – Die Meister der Magie (The Prestige)
- 2007: Nanny Diaries (The Nanny Diaries)
- 2008: Die Schwester der Königin (The Other Boleyn Girl)
- 2008: Vicky Cristina Barcelona
- 2008: The Spirit
- 2009: Er steht einfach nicht auf Dich (He’s Just Not That Into You)
Fernsehen
- 1995: Der Klient (Pilotfolge der Fernsehserie)
- 2005: Robot Chicken [Stimme] (drei Folgen der Fernsehserie: „A Piece of the Action“, „Toyz in the Hood“ und „ Joint Point“)
Synchronisation
Scarlett Johansson hat mehrere Synchronstimmen. Seit dem Film Match Point wird sie von der deutschen Schauspielerin Luise Helm gesprochen.
Diskographie
- 2008 Anywhere I Lay My Head (Atco/Rhino Records)
Auszeichnungen
- Golden Globe
- 2004 Beste Hauptdarstellerin in einem Spielfilm – Musical/Komödie: Lost in Translation (Nominierung)
- 2004 Beste Hauptdarstellerin in einem Spielfilm – Drama: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Nominierung)
- 2005 Beste Hauptdarstellerin in einem Spielfilm – Drama: A Love Song for Bobby Long (Nominierung)
- 2006 Beste Nebendarstellerin in einem Spielfilm: Match Point (Nominierung)
- YoungStar Awards
- 1998 Beste Jungschauspielerin in einem Spielfilm – Drama: Der Pferdeflüsterer
- Toronto Film Critics Association Awards
- 2001 Beste Nebendarstellerin: Ghost World
- Chlotrudis Awards
- 2002 Beste Nebendarstellerin: Ghost World
- 2002 Gertrudis Award
- 2004 Beste Schauspielerin: Lost in Translation (Nominierung)
- Young Artist Awards
- 1999 Beste junge Hauptdarstellerin: Der Pferdeflüsterer (Nominierung)
- 2002 Bestes Filmensemble: An American Rhapsody
- 2002 Beste junge Hauptdarstellerin: An American Rhapsody
- Internationale Filmfestspiele von Venedig
- 2003 Beste Darstellerin: Lost in Translation
- Hollywood Film Festival
- 2003 Schauspielnewcomerin
- Boston Society of Film Critics Awards
- 2003 Beste Schauspielerin: Lost in Translation
- BAFTA Awards
- 2004 Beste Hauptdarstellerin: Lost in Translation
- 2004 Beste Hauptdarstellerin: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Nominierung)
- Los Angeles Film Critics Association Awards
- 2004 New Generation Award
- Palm Springs International Film Festival
- 2004 Rising Star Award
- Sant Jordi Awards
- 2005 Beste Auslandsschauspielerin: Lost in Translation
- Hasty Pudding Theatricals
- 2007 Frau des Jahres
- Independent Spirit Awards
- 1997 Beste Hauptdarstellerin: Manny & Lo (Nominierung)
- Blockbuster Entertainment Awards
- 1999 Beliebteste Nebendarstellerin – Drama/Romanze: Der Pferdeflüsterer (Nominierung)
- British Independent Film Awards
- 2004 Beste Schauspielerin: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Nominierung)
- Broadcast Film Critics Association Awards
- 2004 Beste Nebendarstellerin: Lost in Translation (Nominierung)
- Irish Film and Television Awards
- 2004 Beste internationale Schauspielerin: Lost in Translation (Nominierung)
- Satellite Awards
- 2004 Beste Nebendarstellerin – Musical/Komödie: Lost in Translation (Nominierung)
- MTV Movie Awards
- 2004 Beste Schauspielnewcomerin: Lost in Translation (Nominierung)
- Chicago Film Critics Association Awards
- 1999 Vielversprechendste Schauspielerin: Der Pferdeflüsterer (Nominierung)
- 2004 Beste Schauspielerin: Lost in Translation (Nominierung)
- 2006 Beste Nebendarstellerin: Match Point (Nominierung)
- Phoenix Film Critics Society Awards
- 2004 Beste Hauptdarstellerin: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Nominierung)
- 2004 Beste Hauptdarstellerin: Lost in Translation (Nominierung)
- 2004 Beste Newcomerin – on screen: Lost in Translation (Nominierung)
- Online Film Critics Society Awards
- 2002 Beste Nebendarstellerin: Ghost World (Nominierung)
- 2004 Beste Schauspielerin: Lost in Translation (Nominierung)
- People’s Choice Award
- 2007 Beliebteste Hauptdarstellerin (Nominierung)
- London Critics Circle Film Awards
- 2004 Beste Schauspielerin: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Nominierung)
- Teen Choice Awards
- 2004 Beliebteste Schauspielnewcomerin: Voll gepunktet (Nominierung)
- 2005 Beliebteste Schauspielerin – Drama: Reine Chefsache (Nominierung)
- 2006 Beliebteste Schauspielerin – Drama: Prestige – Die Meister der Magie (Nominierung)
- 2008 Beliebteste Schauspielerin – Drama: Die Schwester der Königin (Nominierung)
Einzelnachweise
- ↑ s. Interview zusammen mit Natalie Portman im stern, Ausgabe Nr. 11 in 2008: http://www.stern.de/magazin/heft/612996.html?
- ↑ AFP: Scarlett Johansson verlobt sich mit Schauspieler-Kollege Reynolds, vom 5. Mai 2008, Abgerufen am 5. Mai 2008
- ↑ people: Scarlett Johansson and Ryan Reynolds Wed in Canada, vom 28. September 2008, Abgerufen am 28. September 2008
- ↑ 2009 wirbt sie außerdem noch für Make up der italienischen Marke Dolce&Gabbana Scarlett Johansson Stars for Reebok
- ↑ Fee auf Hustensaft
- ↑ Johansson in Indien
- ↑ Focus Online: Das 40.000-Dollar-Date
Weblinks
- Scarlett Johansson in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Scarlett Johansson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Johansson, Scarlett ALTERNATIVNAMEN Johansson, Scarlett Marie (voller Name) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Schauspielerin GEBURTSDATUM 22. November 1984 GEBURTSORT New York City, USA
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