Schaggi Streuli

Schaggi Streuli

Schaggi Streuli (* 4. Juli 1899 in Bauma; † 3. November 1980 ebenda; eigentlich Emil Kägi) war ein bekannter und populärer Schweizer Drehbuchautor, Kabarettist, Mundartdichter und Dialekt-Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Geboren als sechstes Kind eines alkoholkranken Kleinbauern und Zimmermanns zog seine Mutter nach der Scheidung 1905 mit den Kindern nach Zürich-Höngg. Nach der Schule bekam er eine Lehrstelle auf einer Bank und begann schon bald eigene Theaterstücke zu schreiben. 1928 heiratete er Elisabeth Eigenheer und eröffnete im Tessin ein Wirtshaus, das allerdings bald darauf pleiteging. 1929 kehrte Streuli mit seiner Frau nach Zürich zurück und nahm eine Stelle als Ausläufer in einer Metzgerei in Zürich-Oerlikon an. Nach dem frühen Tod ihres gemeinsamen Kindes Hansruedeli (Hans Rudolf) das 1931 knapp zweijährig starb, trennte er sich 1933 von seiner ersten Frau Lisel Eigenheer und heiratete 1939 Hedwig Obrist.

Streuli lebte mit seiner Frau Hedwig lange Jahre auf einem kleinen Bauernhof im Zürcher Oberland in der Nähe von Wila, wo er sich in seiner Freizeit mit seinem Federvieh und Holzarbeiten beschäftigte. Nach kurzer Krankheit starb er dort am 3. November 1980 um 18.15 Uhr im Spital von Bauma.

Karriere

Vom Typ her eine Art Schweizer Jean Gabin, verkörperte Streuli als Schauspieler den aufrechten, bodenständigen Schweizer mit rauher Schale und weichem Kern. Eine erste Anstellung als Schauspieler erhielt er 1936 am Corso-Theater in Zürich. Weitere Auftritte hatte er in den dreissiger und vierziger Jahren im bekannten Cabaret Cornichon in Zürich und an der Volksbühne. Von 1947 bis in die fünfziger Jahre gehörte Streuli als Autor und Schauspieler auch dem Cabaret Féderal an in dem so bekannte Namen wie Lukas Ammann, Max Haufler, Stephanie Glaser, Blanche Aubry, César Keiser und Margrit Läubli mitspielten.

Von 1939 an benutzte er den Künstlernamen Schaggi Streuli. Seine erste kleine Rolle in einem Film hatte er 1938 im Schweizer Spielfilm Füsilier Wipf. Er wurde vor allem in seiner Paraderolle des Polizischt Wäckerli aus den gleichnamigen 17-teiligen Radio-Hörspiel (1949/1950) und durch den darauf basierenden Spielfilmen (1955 und 1966) und TV-Serie (1963) bekannt, in dem er als Autor, Regisseur und Schauspieler in einem tätig war.

Weitere in der damaligen Zeit äusserst beliebte Hörspielreihen mit Schaggi Streuli als Autor und Hauptdarsteller waren «Landarzt Dr. Hilfiker» (1952), «Oberstadtgass» (1955) und Familie Heiri Aeppli (1960). Diese waren auch als Bühnenstücke 1950 («Polizischt Wäckerli»), und 1953 («Landarzt Dr. Hilfiker») erfolgreich. Die verschiedenen Radiohörspiele, an denen er als Autor und Schauspieler mitwirkte, waren in den fünfziger Jahren wahre Strassenfeger und oftmals Vorlage für erfolgreiche und populäre Spielfilmen wie "Polizist Wäckerli" und "Oberstadtgass".

Mit seinem Theaterensemble tourte Streuli in den fünfziger und sechziger Jahren mit Stücken wie «De Kampf ums Rächt» (1951), «Pinocchio», (1952) der Bühnenadaption seines Hörspiels «Fritz Vollenweider», (1957) und dem Dialektlustspiel «Sie und de Chef», (1960) «Familie Heiri Aeppli» und 1967 dem volkstümlichen Schwank «Vater tut das nicht …!» (1967) durch die Schweiz.

Seine letzte grosse Rolle hatte er 1975 im Spielfilm "De Grotzepuur" von Mark M. Lissi. Darin spielte Streuli einen alten Bauern, der mit dem Versuch, mittels Intensivmast das grosse Geld zu machen, tragisch scheitert.

Im Juli 2004 wurde an seinem letzten Wohnort im zürcherischen Tösstal zu seinem Gedenken und im Beisein von Kabarett-Legende Walter Roderer (dessen Förderer Streuli in den fünfziger Jahren gewesen war) der "Schaggi-Streuli-Wanderweg" eingeweiht. Auf verschiedenen Informationstafeln entlang des Wanderweges wird dabei das Leben und Wirken des Schauspielers gewürdigt.

Filmografie

Weblinks


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