- Schale (Westfalen)
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Schale Gemeinde HopstenKoordinaten: 52° 27′ N, 7° 38′ O52.4461111111117.6252777777778Koordinaten: 52° 26′ 46″ N, 7° 37′ 31″ O Fläche: 33,95 km² Einwohner: 1.362 (2008) Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 48496 Vorwahl: 05457 Schale ist ein Ortsteil der Gemeinde Hopsten im nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt mit 1.362 Einwohnern.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schale (alt: Scaldi) war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie mehrere Hügelgräber und Urnenfunde belegen. Der Ort wird erstmals 890 im Werdener Urbar, später auch im Corveyer Heberegister erwähnt. 1278 wurde in Schale ein Zisterzienserinnenkloster gegründet. Durch die Reformation und bedingt dadurch, dass die Grafen von Tecklenburg evangelisch wurden, kaufte Graf Konrad von Tecklenburg das Kloster mit anhängenden Ländereien auf und wandelte es in ein evangelisches Kirchspiel um. Das Klosters fiel wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg einem Brand zum Opfer. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde zum 1. Januar 1975 die Gemeinde Schale mit den beiden anderen Gemeinden (Halverde und Hopsten) des gleichzeitig aufgelösten Amtes Hopsten zur neuen Gemeinde Hopsten zusammengelegt.
Geographie
Schale liegt in der Nordspitze des Tecklenburger Landes. Im Süden grenzt Hopsten an, im Osten Halverde. Zum Niedersächsischen Emsland grenzen Schapen und Freren an Schale. Im Osnabrücker Land (ebenfalls Niedersachsen) grenzt Fürstenau an. Die Wiechholzer Aa und die Schaler Aa durchfließen den Ort und verbinden sich in ihm.
Naturschutzgebiete
Rund 20 Prozent der Fläche des Ortes stehen unter Naturschutz. Wichtige Naturschutzgebiete sind:
- Das Koffituten, ein intaktes Hochmoor.
- Das Waldgebiet Wiechholz, sehr alter naturbelassener Baumbestand.
- Das Finkenfeld, ein Feuchtwiesengebiet.
Wappen
Der damaligen Gemeinde Schale (Westfalen) ist mit Urkunde der Bezirksregierung Münster vom 4. Dezember 1969 die Genehmigung erteilt worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen.
- Blasonierung
- „In Rot eine silberne schräge Leiter, begleitet oben von einem silbernen Seerosenblatt.“
Die Leiter ist ein Hinweis auf das Kloster Schale, dessen Name ad Scalam dei der Ursprung des Ortsnamens ist. Übersetzt bedeutet dies „zur Himmelsleiter“ oder „zur Leiter Gottes“. Das Rosenblatt ist eine Anspielung auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft Tecklenburg.
Infrastruktur
Schale ist fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt.
Arbeitsplätze
- Land- und Forstwirtschaft: 102
- Handwerk und Gewerbe: 115
- Handel und Dienstleistungen: 60
Schulen
Im Ort befindet sich eine evangelische Grundschule. Die weiterführenden Schulen sind in Hopsten (Haupt- oder Realschule und Gymnasiale Oberstufe) und in Recke (Haupt-, Realschule und Gymnasium), zu denen es einen Busverkehr gibt.
Besonderheiten
In der Gaststätte „Zur alten Post“ in Schale sollen schon Friedrich der Große und Napoléon Bonaparte genächtigt haben. Napoleons Pferd soll unter einem einsamen Baum am Napoleonsdamm begraben liegen. Die Übernachtung „des alten Fritz“ verdeutlicht noch ein Spruch, der in dem Gasthof im Giebel eingeschrieben ist.
Schale ist neben dem anderen Hopstener Ortsteil Halverde der einzige Ort, in dem in Deutschland zwei unterschiedliche Volksbanken (Volksbank Tecklenburger Land und Volksbank Spelle-Freren) eine Filiale haben. Gund dafür war der angekündigte Abzug der Volksbank Tecklenburger Land aus Schale. Die Volksbank Spelle-Freren hatte sich auf Nachfrage Schaler Bürger bereit erklärt, eine Filiale außerhalb Niedersachsens zu eröffnen. Daraufhin hatte die Volksbank Tecklenburger Land darauf verzichtet, die Schaler Filiale aufzugeben. Da die Mietverträge allerdings schon gekündigt waren und die Volksbank Spelle-Freren diese übernommen hatte, musste die Volksbank Tecklenburger Land notgedrungen ein neues Gebäude errichten.
Messlage
Die Messlage kennzeichnet das Dreiländereck Tecklenburg. Hier treffen sich Tecklenburg, Lingen und Osnabrück. Diese Stelle erinnert an eine Notkapelle, in der im 18. Jahrhundert Notgottesdienste stattfanden.
Literatur
- Gottfried Busse et al.: 1100 Jahre Schale. Aus 7 Jahrhunderten einer ehemaligen Klosterkirche und ihres Kirchspiels. Herausgegeben von der Gemeinde Hopsten, Hopsten 1978, 259 S.
- Christa Tepe (red.) et al.: Schale. Ein Dorf stellt sich vor. Herausgegeben von der Gemeinde Hopsten. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 1991, 280 S., ISBN 3-921290-54-6.
Weblinks
Commons: Schale – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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