- Schatten-Klasse
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Die Schatten-Klassen, nach Robert Schatten, sind spezielle Algebren von Operatoren, die im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis untersucht werden. Sie haben viele Eigenschaften mit den Folgenräumen gemeinsam.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Ist ein kompakter linearer Operator zwischen unendlichdimensionalen separablen Hilberträumen, so gibt es eine monoton fallende Folge (sn)n reeller Zahlen mit und orthonormale Folgen (en)n in H und (fn)n in G, so dass
- für alle gilt und
- die Operatoren für in der Operatornorm gegen T konvergieren.
Das ist die sogenannte Schmidt-Darstellung. Die Zahlenfolge (sn)n ist im Gegensatz zu den orthonormalen Folgen eindeutig durch T bestimmt. Man schreibt daher sn(T) für das n-te Folgenglied und nennt diese Zahl auch den n-ten singulären Wert von T. Man kann zeigen, dass die Quadrate dieser Zahlen die monoton fallende Eigenwertfolge des kompakten Operators bilden.
Für ist die p-te Schatten-Klasse kompakter Operatoren von H nach G durch
definiert. Dabei ist der Folgenraum der zur p-ten Potenz summierbaren Folgen. Für definiert man die p-Norm des Operators durch die Formel
- .
Die p-Norm des Operators ist also genau die -Norm der zugehörigen Folge der singulären Werte des Operators.
Für den Fall G = H schreibt man abkürzend . Oftmals nennt man nur diese Räume Schatten-Klassen.
Spezialfälle
Für p = 1 entspricht der Raum der Menge der Spurklasseoperatoren.
Für p = 2 entspricht dem Hilbertraum der Hilbert-Schmidt-Operatoren.
Eigenschaften
- Die Schatten-Klassen haben viele Eigenschaften mit den -Räumen gemeinsam. ist mit der p-Norm ein Banachraum. Für gilt und daher . Ferner gilt stets , wobei die Operator-Norm von T ist.
- ist mit der Operator-Multiplikation sogar eine Banachalgebra mit isometrischer Involution, wobei die Involution die Adjunktion ist. Sind und stetige lineare Operatoren auf H, so ist und es gilt . Die Schatten-Klassen sind daher zweiseitige Ideale in L(H).
- Seien mit konjugierte Zahlen. Sind dann und , so ist das Produkt TS ein Spurklasse-Operator, und es gilt . Jedes definiert daher durch ein stetiges lineares Funktional ψS auf . Man kann zeigen, dass die Abbildung ein isometrischer Isomorphismus von auf den Dualraum von ist, oder kurz . Man hat also auch hier ganz ähnliche Verhältnisse wie bei den Folgenräumen. Insbesondere sind die Schatten-Klassen für reflexiv, sie sind sogar gleichmäßig konvex. Wie bei den Folgenräumen ist dies für nicht der Fall. Die Verhältnisse für sind im Artikel Spurklasseoperator näher beschrieben.
Quellen
- R. Schatten: Norm Ideals of Completely Continuous Operators. Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete, 2. Folge, ISBN 3-540-04806-5.
- Dunford, Schwartz: Linear Operators, Part II, Spectral Theory. ISBN 0-471-60847-5.
- R. Meise, D. Vogt: Einführung in die Funktionalanalysis, Vieweg, 1992 ISBN 3-528-07262-8
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