- Schaukelringe
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Das Ringeturnen ist eine Disziplin im Gerätturnen der Männer.
Inhaltsverzeichnis
Olympisches Ringeturnen
Die beiden Ringe hängen in einer Höhe von 275 cm im Abstand von 50 cm an Drahtseilen, die an einem 575 cm hohen Gerüst drehbar befestigt sind. Die Niedersprungmatten für die Landung beim Abgang sind 20 cm dick.
Kraft ist das eigentliche Hauptelement bei der Bewältigung dieses Geräts. Die Übungen an den Ringen sollten vom Turner so zusammengestellt werden, dass sie zu einem ausgewogenen Verhältnis aus Schwung- und Kraftelementen bestehen. Zwei Handstände (je einer aus dem Vorschwung, einer aus dem Rückschwung) müssen mindestens enthalten sein.
Genügte es vor noch nicht allzu langer Zeit, zwei bis drei Kraftelemente (wie z.B. den Kreuzhang = Hängen an den Ringen mit ausgebreiteten Armen wie die Abbildung des gekreuzigten Jesus) mit guter Schwungtechnik abzuwechseln, werden heute oft mehrere höchstschwierige Kraftelemente direkt aneinandergereiht oder Schwungelemente sogar direkt in Krafthalten beendet. Daher können an den Ringen nur sehr kräftige Turner erfolgreich sein.
Schaukelringe
Eine vor allem in der Schweiz verbreitete Variation sind die Schaukelringe. Sie wurden von A. Spiess im Jahre 1842 entwickelt. Im Gegensatz zum olympischen Ringeturnen (auch Standringe genannt) wird an den Schaukelringen hin und her geschwungen. Die Schaukelbewegung wird mit aktivem Öffnen des Körpers im Sturzhang oder durch angeben mit den Beinen am Boden aufrecht erhalten. Damit der Turner mit den Füßen optimal auf der Matte abstoßen kann, sind die Ringe in der Höhe verstellbar. Das Schwunggeben mit den Füßen erfolgt wie beim Laufen, wobei pro Schwung jeder Fuß nur einmal den Boden berühren darf. Die Schaukelringe sind im Vergleich zu den Standringen vor allem ein Schwunggerät - es gibt sehr wenige Teile, die mit Kraft geturnt werden. Wenn an den Schaukelringen optimal geturnt wird, ist jeder nachfolgende Schwung höher als der vorhergegangene. Die Schwunghöhe kann sogar über die Aufhängung der Ringseile gehen.
Die Ringseile sind oft aus gewobenem Hanf und etwa 2-3 cm dick. An einem Ende des Seils sind die Ringe befestigt, am anderen Ende eine Kette mit etwa 30 Gliedern. Die Kettenglieder werden über einen in der Mauer befestigten Stift gehängt und mit einem Stift vor dem Herausrutschen gesichert. Mit der Kette wird die Ringhöhe eingestellt. Die Ringe bestehen wie beim Ringeturnen aus Holz oder aus einem Metallring, welcher mit einem Elastomer überzogen ist. Die Ringe haben einen Durchmesser von etwa 30 cm und sind zirka 3 cm dick.
Olympiasieger an den Ringen
- 1896: Ioannis Mitropoulos (Griechenland)
- 1924: Francesco Martino (Italien)
- 1928: Leon Štukelj (Jugoslawien)
- 1932: George Gulack (USA)
- 1936: Alois Hudec (Tschechoslowakei)
- 1948: Karl Frei (Schweiz)
- 1952: Grant Schaginjan (UdSSR)
- 1956: Albert Asarjan (UdSSR)
- 1960: Albert Asarjan (UdSSR)
- 1964: Takuji Hayata (Japan)
- 1968: Akinori Nakayama (Japan)
- 1972: Akinori Nakayama (Japan)
- 1976: Nikolai Andrianow (UdSSR)
- 1980: Alexander Ditjatin (UdSSR)
- 1984: Ning Li (VR China) und Koji Gushiken (Japan)
- 1988: Holger Behrendt (DDR) und Dimitri Bilosertschew (UdSSR)
- 1992: Witali Schtscherbo (Vereintes Team/ GUS)
- 1996: Jury Chechi (Italien)
- 2000: Szilveszter Csollany (Ungarn)
- 2004: Dimosthenis Tampakos (Griechenland)
- 2008: Chen Yibing (VR China)
Siehe auch:
Weblinks
- John Gill: The Still Rings... (engl.) - Historisches zum Ringturnen
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