- Luxemburger Weinstraße
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Gekeltert werden im luxemburgischen Anbaugebiet fast ausschließlich trockene, sortenreine Weißweine. Wein aus Luxemburg ist zu ca. 45 % aus der hier Rivaner genannten Müller-Thurgauer-Traube gekeltert. Der Elbling macht einen weiteren großen Anteil am Luxemburger Wein aus.
Andere Weißweinreben ergänzen die Palette: etwa Auxerrois, Riesling, Pinot Gris und Gewürztraminer. Rotweine, meist Pinot Noir, sind selten. Ein nicht unerheblicher Anteil der Weißweintrauben wird zudem zu Schaumwein oder Crémant verarbeitet.
Das Weinanbaugebiet Luxemburg ist größtenteils das Moselgebiet und besitzt die auch für die deutsche Mosel typischen steilen Hänge und Gesteinsböden. Weinbaugebiet Luxemburg heißt deshalb eigentlich Luxemburger Mosel.
Heute bewirtschaften rund 450 Haupt- und Nebenerwerbswinzer 1300 ha Weinberge. Die Weine werden erzeugt durch die Mitglieder der Kellereigenossenschaften „Domaines de Vinsmoselle“ (58 % der Landesproduktion), die Privatwinzer (28 % der Produktion), sowie den Weinhandel (14 % der Produktion).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Weinbaus in Luxemburg
Die Weinbaugeschichte Luxemburgs ist eng mit dem geschichtlichen Geschehen an der Untersauer und Mosel verbunden.
An der Untersauer wird in Rosport in der „Hoelt“ Weinbau betrieben, welches den östlichsten Punkt des Grossherzogtums bildet.
Die Mosel bildet auf einer Länge von 36 km die Grenze zu Deutschland. Am gegenüber liegenden Ufer liegt das deutsche Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Die Geschichte der beiden Regionen ist eng miteinander verknüpft, hier wie dort reicht der Anbau von Reben bis in die Römerzeit zurück. Die Römer brachten im 1. Jahrhundert v. Chr. den Weinbau in dieses Gebiet.
Im Mittelalter erfolgte durch die Gründung von zahlreichen Klöstern ein Aufschwung des Weinbaus im gesamten Land. Erst mit dem sehr strengen Winter 1709 wird im ganzen Land mit Ausnahme des Moseltals der Rebbestand zerstört.
Zu 90 % wurden in der Folgezeit Reben der Sorte Elbling angepflanzt, die fast exklusiv als Fassware für den Verschnitt in das deutsche Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer exportiert wurden. Erst im 20. Jahrhundert wollte der luxemburger Staat die Identität der eigenen Weine stärken. Dies gelang durch den Einfluss der Zollunion mit Belgien 1922, der Gründung eines Weinbauinstituts 1925 in Remich sowie der Gründung 1935 des Qualitätswein-Systems der Marque nationale des vins de la moselle luxembourgeoise.
Rebsorten
Die Großherzogliche Verordnung vom 6. Mai 2004 gestattet die Weinherstellung (Tafelwein sowie Qualitätswein) mit folgenden Rebsorten:
- Müller-Thurgau, hier Rivaner genannt : 377,1 ha (29,0 %)
- Auxerrois: 184,2 ha (14,2 %)
- Grauburgunder), hier Pinot Gris genannt: 177,5 ha (13,7 %)
- Riesling: 165,8 ha (12,8 %)
- Weißburgunder, hier Pinot Blanc genannt: 143,1 ha (11,0 %)
- Elbling: 122,9 ha (9,5 %)
- Spätburgunder, die hier Pinot Noir genannte Sorte ist die bedeutendste rote Rebsorte : 88,2 ha (6,8 %)
- Gewürztraminer: 18,8 ha (1,4 %)
- Chardonnay: 14,8 ha (1,1 %)
Die angegebenen Flächenanteile beziehen sich auf das Jahr 2006. [1]
In geringerem Umfang werden auch die Sorten Dakapo, Gamay, Muskat-Ottonel, Frühburgunder (Pinot Noir précoce), St. Laurent und Silvaner. Die Rebsorte Dakapo darf allerdings nur in einem Verschnitt von maximal zehn Prozent mit den Rebsorten Pinot Noir, Gamay, Frühburgunder sowie St. Laurent verwendet werden.
Wein-Prädikate und der Luxemburger Qualitätswein
Das Qualitätsweinsystem Marque Nationale des Vins luxembourgeois wurde am 12. März 1935 eingeführt. Ein kleines rechteckiges Zusatzetikett auf der Rückseite der Flasche bestätigt mit der Marque Nationale-Appellation contrôlée die kontrollierte Herkunft und garantiert eine Grundqualität des Weins.
Der Wein wird einer staatlichen Laboranalyse im Institut Viti-Vinicole in Remich unterzogen. Außerdem werden die Weine sensorisch nach den Kriterien Farbe, Klarheit, Geruch und Geschmack in einer Kommission der Marque Nationale des Vins luxembourgeois beurteilt. Das Rückenetikett erhält man bei einer Mindestbewertung von 12 Punkten in einer Skala bis 20. Bei 14 oder mehr Punkten darf der Wein die Qualitätsbezeichnung Vin classé, mit 16 oder mehr Punkten die Bezeichnung Premier Cru und mit 18 - 20 Punkten die Auszeichnung Grand Premier Cru tragen.
Seit dem 8. Januar 2001 wurden die Bezeichnungen Vendanges Tardives (Spätlese), Vin de Glace (Eiswein) und Vin de Paille (Strohwein) eingeführt.
Seit dem 4. Januar 1991 wurde für den Schaumwein die Appellation Crémant de Luxembourg eingeführt. Dieser Schaumwein wird nach der traditionellen Methode der Flaschengärung hergestellt. Der Crémant wird entweder als sortenreiner Wein aus den Rebsorten Elbling, Pinot blanc, Riesling, Pinot Noir oder Chardonnay angeboten, als trockene (brut) oder halbtrockene (demi-sec) Cuvée (also einem Verschnitt mehrerer Rebsorten), oder als Jahrgangsschaumwein. Der Schaumwein rosé besteht hauptsächlich aus Pinot Noir.
Weinbauorte
Der Luxemburger Weinbau verfügt über insgesamt 1350 Hektar Rebfläche. Auf der 42 km langen Strecke zwischen Rosport und Schengen liegen folgende Weinbauorte:
- Ahn mit den Einzellagen Palmberg, Gëllebour oder Göllebour, Heiligenhäuschen, Helenterbour, Hohfels, Pietert, Steinkaul, Vogelsang, Wacholderberg, Weinbour
- Bech-Kleinmacher mit den Einzellagen Enschberg, Falkenberg, Fusslach, Galgenbier, Goldberg, Gottesberg oder Gottesgôf, Hischnerg, Jongeberg, Kurschels, Naumberg, Roetschelt, Scheuerberg, Steinrausch, Stencheswengert, Perdeg, Zehrenberg
- Bous mit der Lage Johannisberg
- Ehnen mit den Einzellagen Bidelt, Brommelt, Dieffert, Ehnerberg oder Einerberg, Heiligenhäuschen, Hutte, Kelterberg, Konwelt, Leitschberg, Mestechberg, Primerberg, Reisselt, Rosemen, Stoudt, Wousselt, Zenner
- Ellange
- Erpeldange
- Gostingen
- Greiveldange mit den Einzellagen Bensberg, Dieffert, Fels,Herrenberg, Hütte,Primerberg
- Grevenmacher mit den Einzellagen Cotes, Fels, Groard, Kraizerberg, Leitschberg, Pietert, Rosenberg
- Hettermillen
- Lenningen
- Machtum mit den Einzellagen Alwengert, Fels, Gollebour, Hohfels, Ongkaf, Schuwer, Widdem
- Mertert mit den Einzellagen Bocksberg, Elterberg, Fels, Herrenberg, Hohfels, Koeppchen, Nussbaum, Ongkaf
- Mondorf
- Niederdonven mit den Lagen Bauschberg, Diedenacker, Fels
- Oberdonven
- Remerschen mit den Einzellagen Jongeberg, Kreitzberg, Kreitchen, Reith, Rodenberg
- Remich mit den Einzellagen Altenberg, Fels, Goldberg, Haelwengert, Hopertsbour, Kirchgarten, Naumberg, Primerberg, Rochers
- Rolling
- Rosport mit der Einzellage „Hoelt“
- Schengen mit den Lagen Fels, Markusberg
- Schwebsange mit den Lagen Dieffert, Hehberg, Kolteschberg, Letscheberg, Steilberg
- Stadtbredimus mit den Lagen Brett, Diefert, Fels, Goldberg, Heide, Hosbusch, Koeppchen, Primerberg, Rousegerb, Wolwergruef
- Wasserbillig
- Wellenstein mit den Lagen Brauneberg, Enschberg, Foulschette, Jongeberg, Knipp, Kurschels, St. Annaberg, Veilchenberg
- Wintrange mit den Lagen Felsberg, Hommelsberg
- Wormeldange mit den Einzellagen Ehnerberg, Elterberg, Gaaschtwengert, Kelterberg, Koeppchen, Mohrberg, Heiligenhäuschen, Niedert, Nussbaum, Pietert, Pieteschwengert, Schengenfels, Stiercherg, Weinbour, Wousselt
Einzelnachweise
- ↑ Le Portail des Statistiques du Luxembourg: Superficies viticoles selon les différents cépages 1975 - 2006, aufgerufen am 14. April 2008
Weblinks
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