- Schlagde
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Unter einer Schlagde, Schlagd oder Schlachte versteht man aus Pfählen, Gatterwerk oder Mauerung hergestellte historische Befestigung eines Flusses um Mühlen zu betreiben oder eine Anlegemöglichkeit für Schiffe zu schaffen, damit die Waren umgeschlagen werden konnten und die Stadt ihr Stapelrecht wahrnehmen konnte. Der Begriff findet sich besonders in Norddeutschland und hier speziell im Flussgebiet der Weser und ihrer Quellflüsse.
Wortherkunft
Der Begriff „Schlagde“, „Schlagd“ oder „Schlachte“ leitet sich vom niederdeutschen Wort „slait“ (= „schlagen“) ab: Zur Befestigung von Flussuferbereichen wurden schwere Holzstämme in den Grund geschlagen, um einen stabilen Anlegeplatz für die Flussschiffe zu schaffen.
Straßennamen
Schlagden finden sich in Straßennamen noch heute in folgenden Orten:
- Bad Karlshafen, „An der Schlagd“ ⊙51.6427679.449889
- Bad Oeynhausen, „In der Schlagde“
- Bodenfelde, „Zur Schlagd“
- Bremen, siehe Schlachte (Bremen) ⊙53.0764458.801851
- Hann. Münden, „Bremer Schlagd“, „Kasseler Schlagd“, „Wanfrieder Schlagd“ ⊙51.4188149.649966
- Kassel, „Die Schlagd“ ⊙51.3146199.505398
- Minden, „Schlagde“ am Weserufer am zentralen Punkt der Stadt ⊙52.2908828.923323
- Wanfried, „Auf der Schlagd“ ⊙51.18451410.165378
- Witzenhausen, „An der Schlagd“ ⊙51.3439379.856732
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