- Schloss Asparn
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Das Schloss Asparn liegt in der Marktgemeinde Asparn an der Zaya im Weinviertel in Niederösterreich. Seit 1970 beherbergt es das Museum für Urgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hademar von Sonnberg errichtete in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf den Resten einer bereits 1121 erwähnten Burg ein Schloss. Die Sonnberg halten das Schloss bis 1348, dann die Tursen von Rauheneck-Asparn. 1397 geht Asparn als landesfürstlichen Lehen an die Herren von Walsee, die ab 1421 das Schloss neu bauen lassen. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden massiven Ecktürme, von denen der eine zwei Erker, der andere einen Umgang trägt. 1443 geht Asparn an Ulrich von Eyczing und fällt 1463 an Kaiser Friedrich III. Im 16. Jahrhundert wird die Pfandherrschaft von Asparn von verschiedenen Familien gehalten, darunter den Gall von Loosdorf.
1610 erwirbt Graf Seyfried Christoph von Breuner die Herrschaft ins Eigen und baut das Schloss zu seiner Hauptresidenz aus. Von ihm stammen auch die beiden Sandsteinfiguren vor dem Schlosstor. 1645 verwüsten die Schweden das Schloss, die Wiederherstellungsarbeiten 1651 verleihen dem Schloss sein heutiges Aussehen.
1820 wurde der Nordtrakt des Gebäudes wegen Baufälligkeit abgetragen. 1945 richtete die russische Besatzung vor allem im Inneren große Schäden an.
Schloss Asparn blieb im Besitz der Familie Breuner. Wie das zweite bedeutende Breuner Schloss in Niederösterreich, Grafenegg, fiel es nach Erlöschen der Familie an die Metternich-Sandor, denen Asparn noch heute gehört.
1949 wurde im Schloss das Weinlandmuseum eingerichtet. 1967 mietete das Land Niederösterreichs den Bau, um hier nach einer umfassenden Sanierung das Niederösterreichische Landesmuseum für Urgeschichte zu eröffnen. Im Jahr 2010 kaufte es das Land Niederösterreich und will im zusätzlich investieren. Aus dem Museum Traismauer sollen hierher Ausstellungsstücke übersiedelt werden. Im Jahr 2013 ist hier ein Teil der Landesausstellung gemeinsam mit Poysdorf geplant.[1]
Urgeschichtemuseum
Das Museum wurde als Außenstelle des Niederösterreichischen Landesmuseums gegründet. In 23 Räumen wird mit ca. 3000 Exponaten die Geschichte der schriftlosen Urzeit in Niederösterreich im Rahmen des gesamteuropäischen Geschehens gezeigt. Die urzeitlichen Funde aus Niederösterreich präsentieren die Anfänge der Menschheitsgeschichte mit Objekten aus der Steinzeit bis in die Zeit um Christi Geburt.
2002 wurde das Museum komplett neu gestaltet.
Ein Schwerpunkt der Schausammlung liegt bei der Präsentation menschlicher Wohnformen. Der Schlosspark wurde zur Anlage eines damit verbundenen Freilichtmuseums mit Rekonstruktionen prähistorischer Bauten genutzt.
Seit der Gründung des Museums ist Asparn führend im Bereich experimenteller Archäologie. Vorführungen historischer Handwerkstechniken, Spezialseminare und Workshops wie auch urgeschichtliche Themenveranstaltungen wie Keltenfest, Steinzeitfest oder lange Nacht des keltischen Feuers beleben das Museum.
Direktor des Museums ist der Landesarchäologe für Ur- und Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie Ernst Lauermann.
Literatur
- Otto Adamec: Über das Museum für Urgeschichte in Asparn/Zaya. In: Korneuburger Kulturnachrichten 3, 1970, S. 35-41.
- Gerhard Stenzel: Von Schloss zu Schloss in Österreich. Kremayr & Scheriau, Wien 1976, ISBN 3-218-00288-5, S. 164.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Niederösterreichische Nachrichten Woche 48/2010 Landesteil Seite 19
Weblinks
- Literatur von Schloss Asparn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Museum für Urgeschichte
- Asparn auf www.burgen-austria.com
48.58888888888916.491111111111Koordinaten: 48° 35′ 20″ N, 16° 29′ 28″ OKategorien:- Schloss in Niederösterreich
- Museum in Niederösterreich
- Freilichtmuseum
- Asparn an der Zaya
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