Schloss Kochberg

Schloss Kochberg
Gesamtensemble
Das Hohe Haus
Gartenbrücke
Blumenbeet im Schlosspark

Das ehemalige Rittergut Schloss Kochberg liegt in Südthüringen in Großkochberg in der Nähe von Rudolstadt und ist vor allem durch mehrere Besuche Goethes bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Besitzer

Die Anlage ist um einen zentralen Platz, den „Plattenhof“, gruppiert. Ältester Gebäudeteil ist das „Hohe Haus“ im Südosten, das auf die erstmals 1380 erwähnte Wasserburg zurückgeht. Die früheste ausführliche Beschreibung des Schlosses stammt aus dem Jahr 1659. Darin ist von einer Quelle im Schlosspark die Rede sowie von einer Röhrenleitung, die den viereckigen Burggraben aus dem so genannten Bergteich speiste. Der vermutlich einzige Zugang zum Schloss war in dieser Zeit eine Zugbrücke im Osten. Das heute dominierende Bauwerk, das „Hohe Haus“ im Westen der Anlage, stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist im Stil der Renaissance errichtet. Später wurde im Westen und Norden des Schlosses ein Park angelegt, den eine Brücke mit dem zentralen Gebäudeensemble verbindet. Eine weitere Brücke führt nach Süden zum Wirtschaftshof.

Ein gleichnamiges Adelsgeschlecht, das vermutlich auf diese Burg zurückgeht, ist bereits für das 13. Jahrhundert nachgewiesen. 1506 starb Hartmann von Kochberg. Seine Witwe heiratete Siegfried von Schönberg, der dadurch auch das Schloss erhielt. Dessen Erbe Georg von Schönberg verkaufte das Schloss an Balthasar von Kochberg. 1733 kamen die Freiherren von Stein in den Besitz des Schlosses. Durch die Freundschaft zu Charlotte von Stein war Johann Wolfgang von Goethe mehrfach zu Besuch auf Schloss Kochberg, erstmals am 6. Dezember 1775 und zum letzten Mal am 5. September 1788. 1938 starb der letzte Erbe Charlottes, Felix von Stein. Der heutige Besitzer ist die Klassik Stiftung Weimar.

Nutzung

Am 27. August 1949 wurde eine Goethe-Gedenkstätte eingeweiht. Nach einer umfassenden Restaurierung wurde das Schloss 1975 wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Bis zur Wende war das Schloss ein Erholungsheim des Kulturfonds der DDR. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde ein Versuch unternommen, das Schloss als Hotel zu betrieben. 2011 war das Schloss wegen Restaurierungsarbeiten für die Öffentlichkeit geschlossen. Im Schloss befinden sich ein Restaurant und ein Schlossmuseum.

Das Liebhabertheater

Liebhabertheater

Am Eingang zum Schlosspark liegt das Liebhabertheater, das Carl von Stein um 1800 errichten ließ, wobei er das ursprüngliche zweigeschossige barocke Gartenhaus umbauen, erweitern und durch einen Säulenportikus sowie einen großen hellen Bühnenraum ergänzen ließ. Der Innenraum wurde mit Marmorpapier ausgestaltet. Seit der Wiedereröffnung nach der Restaurierung 1975 findet hier zwischen Ostern und dem Spätherbst ein reges Theater- und Konzertleben mit international renommierten Künstlern statt. Das Theater verfügt über 75 Sitzplätze und bietet damit eine ganz eigene, intime Atmosphäre für Theater- und Opernaufführungen, kammermusikalische Ereignisse und Lesungen. 1993 fand hier die Uraufführung von Philipp Christoph Kaysers Goethe-Oper Scherz, List und Rache (1787) statt.

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