- Haus Hohe Pappeln
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Das Haus „Hohe Pappeln“ ist das ehemalige Wohnhaus Henry van de Veldes in Weimar und wird heute von der Klassik Stiftung Weimar als Museum genutzt.
1902 kam der belgische Architekt und Designer Henry van de Velde (1863-1957) durch die Vermittlung seines Freundes und Förderers Harry Graf Kessler nach Weimar. Im Auftrag des Großherzogs sollte er hier das thüringische Handwerk in stilistischer Hinsicht beraten und gründete das kunstgewerbliche Seminar, aus dem 1908 die Kunstgewerbeschule Weimar hervorging. 1906-1907 ließ er für sich und seine Familie ein Jugendstil-Landhaus nach eigenen Entwürfen errichten. Das Haus liegt auf der Westseite der Belvederer Allee mit der Nummer 58 und verdankt seinen Namen der Lage am Rande eines Gebiets mit hohen Pappeln.
Van de Velde plante die äußere Gestalt des Hauses aus der inneren Struktur und Funktion der Räume heraus. Seine Gestaltung gilt als beispielhaft für van de Veldes reduzierte, funktionale und elegante Formensprache. Helene von Nostitz aus dem Kreis das Neue Weimar schrieb:
- „Als ob sich der Boden gewölbt hätte, so wächst unter den Kastanienbäumen der Allee van de Veldes Haus, klein, fest und organisch wie eine Pflanze aus der Erde, davor hohe Stauden und das Summen der Bienen.“
Als feindlicher Ausländer während des Ersten Weltkriegs nicht mehr gelitten, verließ van de Velde 1917 Weimar. Das Haus wechselte in den folgenden Jahren oft den Besitzer. 1938 erwarb es die Evangelische Landeskirche Thüringen und stellte es den Deutschen Christen zur Verfügung. 1985 wurde Hohe Pappeln unter Denkmalschutz gestellt, 1990–1994 wurde der Originalzustand des oft umgebauten Gebäudes wieder hergestellt. Als Ende der 1990er Jahre die Villa zum Verkauf stand, konnte mit Hilfe des Vereins der Freunde des Hauses Hohe Pappeln und des Freundeskreises Weimar 1999 e.V. ein privater Eigentümer gewonnen werden, der das kunst- und kulturhistorisch bedeutende Künstlerhaus derzeit an die Klassik Stiftung Weimar vermietet.
Zu besichtigen sind der repräsentative Wohnbereich van de Veldes in der Beletage mit Salon, Speisezimmer, Arbeitszimmer und Wohndiele sowie der idyllische Garten. Die ausgestellten Möbel entwarf van de Velde 1904 für die Familie von Münchhausen, die vorübergehend in Weimar lebte.
Weblinks
- Das Haus Hohe Pappeln auf den Seiten der Klassik Stiftung Weimar
- Das Haus Hohe Pappeln im Werkverzeichnis Henry van de Veldes
- Beitrag zum Haus Hohe Pappeln bei Monumente Online, Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
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