- Schloss Nový Zámek
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Nový zámek, auch Nový Vítkovec (deutsch Neuschloß) wird das Renaissance-Schloss in Zahrádky u České Lípy (Neugarten) in Nordböhmen (Tschechien) genannt. Das Schloss ist von einer der bedeutendsten englischen Parkanlagen in Tschechien umgeben. Im Jahre 2003 wurde das Schlossgebäude durch einen Großbrand fast völlig zerstört.
Geschichte
Im Jahre 1376 wurde erstmals die Burganlage Nový Vítkovec (Neu-Weyttenberg) als Neues Haus auf dem Felssporn über dem Robitzer Bach erwähnt. Eigentümer waren die Herren von Mnichov, welche die Burg nach 1480 an die Herren von Wartenberg verkauften. Diese bauten die Anlage in den Jahren 1547–1550 um und errichteten das noch heute bestehende stattliche Renaissanceschloss, das zu dieser Zeit als das größte und prächtigste in Böhmen galt. 1575 wurde der Herrschaftssitz, der 1547 zum Lehen der böhmische Krone gewandelt worden war, wieder zum freien Allodbesitz und erhielt den Namen Neuschloß.
Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde Johann Georg von Wartenberg, der 1617 seine Ansprüche auf die Herrschaft nach längerem Streit gegen andere Familienmitglieder durchgesetzt hatte, enteignet. 1623 wurde Albrecht von Waldstein Eigentümer, der einige barocke Umbauten vornahm und die schnurgerade Lindenallee über die Fasanerie ins Gründeltal anlegen ließ. Nach dessen Ermordung war Neuschloß das einzige seiner Besitztümer, das seiner Witwe Isabella Katharina belassen wurde. Über Wallensteins Tochter Maria Elisabeth, die 1645 Rudolf Freiherr von Kaunitz heiratete, gelangte es an das Geschlecht derer von Kaunitz, das 1711 die Fideikommissherrschaft Neuschloß-Leipa errichtete. Durch Erbschaft gelangte es schließlich im 20. Jahrhundert in den Besitz der Brüder Emanuel und Johannes Liechtenstein.
Weitere barocke Umbauten erfolgten im 17. und 18. Jahrhundert unter Michael Karl Josef Graf von Kaunitz sowie dessen Sohn Vinzenz, der ein großer Förderer der Naturwissenschaften war und den Astronomen Alois Martin David mehrmals als Gast des Hauses aufnahm.
Im 19. Jahrhunderts wurden auch Teile der Umgebung im romantischen Sinne umgestaltet. Ein typisches Beispiel dafür ist die künstliche Felsenburg Jiljov (Veilchenburg). Auch der nahe Höllengrund wurde mit Wegen erschlossen und eine Kahnfahrt durch die Felsenschlucht eingerichtet.
1945 wurde die Familie Liechtenstein entschädigungslos enteignet und der tschechoslowakische Staat Eigentümer der gesamten Schlossanlage. Der Wirtschaftshof des Schlosses wurde zu einem Staatsgut umgewandelt, das Schloss selbst wurde fortan von der Karlsuniversität Prag als Schulungs- und Fortbildungsstätte genutzt. Als solche war das Schloss für die Öffentlichkeit nur teilweise zugänglich. 1992 wurde im Schloss ein Hotel eingerichtet.
Am 30. Januar 2003 brach im Dachstuhl ein Brand aus, welcher in kürzester Zeit den gesamten Dachbereich erfasste. Durch herabstürzende Trümmer und eindringendes Löschwasser wurde das gesamte Schlossgebäude fast vollständig zerstört. Teilweise brachen durch die Wucht des einstürzenden Dachbereiches die Geschossdecken bis zum Erdgeschoss durch. Der entstandene Schaden wird auf über 100 Millionen Tschechische Kronen (ca. 3,5 Mill. Euro) geschätzt.
Die Wiederherstellung des Schlosses beschränkt sich bis jetzt nur auf Sicherungsmaßnahmen, so wurde noch im Jahre 2003 ein Notdach errichtet. Von der Gemeinde Zahrádky wurde eine Spendensammlung für den Wiederaufbau ins Leben gerufen.
Schlosspark
Der Schlosspark gehört zu den bedeutendsten seiner Art in Tschechien. Er beherbergt 20 Arten von Nadelbäumen und 17 verschiedene Laubbaumarten. Die Westhälfte des Parkes wurde nach 1945 Eigentum des Staatsgutes, ein hoher Eisenzaun teilt die Anlage seitdem in zwei Hälften. Dieser Teil des Parkes ist heute verwildert und als solcher nicht mehr erkennbar.
Der Wiederaufbau der Orangerie an der Nordseite des Parks wurde 2002 begonnen, jedoch wurden nach dem Brand im Schloss alle derartigen Arbeiten abgebrochen.
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