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Schlücht Geografische Lage und Verlauf
Daten Gewässerkennzahl DE: 21988 Lage Waldshut; Baden-Württemberg; Deutschland
Region: Südschwarzwald / HochrheinFlusssystem Rhein Abfluss über Wutach → Rhein → Nordsee Quelle bei Rothaus im Schwarzwald
47° 47′ 44″ N, 8° 15′ 6″ O47.7955555555568.2516666666667980Quellhöhe ca. 980 m ü. NN Mündung in Waldshut-Tiengen in die Wutach 47.6205555555568.2606944444445316Koordinaten: 47° 37′ 14″ N, 8° 15′ 39″ O
47° 37′ 14″ N, 8° 15′ 39″ O47.6205555555568.2606944444445316Mündungshöhe ca. 316 m ü. NN Höhenunterschied ca. 664 m Länge 28,6 km(inklusive Schlüchtsee) Einzugsgebiet ca. 240 km² Rechte Nebenflüsse Schwarza, Mettma Durchflossene Seen Schlüchtsee bei Grafenhausen Mittelstädte Waldshut-Tiengen Kleinstädte Ühlingen-Birkendorf Gemeinden Grafenhausen, Weilheim Gefälle: 2,37 % im Mittel Schlücht-Felsdurchbruch kurz unterhalb der Mettmamündung
Die Schlücht ist ein Fluss, der im Südschwarzwald bei Rothaus, Gemeinde Grafenhausen entspringt und in Waldshut-Tiengen in die Wutach mündet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Topografie
Das Quellgebiet der Schlücht liegt auf den Hochebenen des Schwarzwaldes, etwa 20 km östlich des Feldberges. Nach etwa 1,1 km Lauf mündet die noch junge Schlücht in den Schlüchtsee (ca. 917 m ü NN). Im weiteren Verlauf schneidet sich die Schlücht stetig tiefer in das Gelände ein und fließt schon ca. 5 km nach der Quelle durch einen Taleinschnitt von ca. 80 m Tiefe. Wiederum nach ca. 5 km tritt der Fluss kurz vor Ühlingen, dem südlichen Ortsteil von Ühlingen-Birkendorf, wieder in eine flache Talmulde ein. Etwa in der Mitte des Laufes der Schlücht bei Flusskilometer 15 durchbricht das Gewässer das Grundgestein (ältere Granite) des Schwarzwaldes auf einer Strecke von rund 10 km. Dieser Abschnitt des Schlüchttals hat die Ausmaße einer Schlucht mit einem etwa 150 m tiefem und engem Geländeeinschnitt und steilen Felswänden. Die letzten drei Kilometer vor der Mündung verlaufen wieder in einem breiten Tal. Der natürliche Flusslauf in diesem Bereich wurde in der Vergangenheit begradigt und in Dämme gefasst. Dieser Flussabschnitt von der Mündung bis zum Eintritt in die Schlucht nach Gurtweil ist wasserwirtschaftlich als Gewässer 1. Ordnung eingestuft.
Schlüchtsee
Der Schlüchtsee ist ein kleiner künstlicher See, der zu einem Teil zum Baden und Fischen genutzt wird und zum anderen Teil ein Naturschutzgebiet umfasst. Ursprünglich war es wohl ein Fisch- und evtl. auch ein Eisweiher für die seit 1791 nahe gelegene Brauerei in Rothaus. Die Fläche des Sees umfasst ca. 2,8 ha (0,028 km²) bei einem Umfang von knapp 0,73 km.
Talsperren
Der Lauf der Schlücht ist, abgesehen von kleineren Wehren, nur durch eine kleine Staustufe unterbrochen. Bei dieser Staustufe, die sich etwa auf halbem Weg zwischen der Mettma- und Schwarzamündung befindet, wird ein Großteil des Wassers der Schlücht durch einen Stollen im natürlichen Gefälle dem Stausee Witznau im Tal der Schwarza zugeführt und damit für die Wasserkraftgewinnung im Pumpspeicher-Netzwerk der Schluchsee-Werke AG im Verbund von Schluchsee, Stausee Schwarzabruck und Stausee Witznau und dem Kraftwerk Waldshut am Hochrhein nutzbar gemacht. Diese Staustufe fungiert in diesem Netzwerk, wie der Mettma-Stausee und der Albstausee, als Seitenarm.
Nebenflüsse
Alle größeren Zuflüsse der Schlücht treffen aus westlicher Richtung, von den Höhen des Südschwarzwaldes kommend, auf die Schlücht.
Gewässer-
nameMündung
ca. beiMündungshöhe
ü. NN (ca.)Anteil am
Einzugsgebiet (ca.)Haselbach km 3,8 385 m 15,9 km² 6,6 % Schwarza km 7,3 427 m 115 km² 49,9 % Mettma km 10,5 530 m 37,3 km² 15,5 % Verkehrserschließung
Im Mündungsbereich der Schlücht wird der Fluss von der Bundesstraße 34 gekreuzt. Die aus Hohentengen am Hochrhein kommende Landesstraße 161 führt durch das untere Schlüchttal bis Gurtweil. Ab Gurtweil verläuft die Landesstraße 157 bis zum Mündungsgebiet in Rothaus durch das Schlüchttal, wo sie an die L 170 anbindet.
Geschichte
Im Mündungsgebiet der Schlücht hatte der Fluss bis zum 18. Jahrhundert einen gewundenen Lauf und mehrere Seitenarme. Wegen immer wiederkehrender Hochwasserschäden wurden ab 1789 erste größere Maßnahmen zur Eindämmung der Schlücht geplant. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden nach erneutem Hochwasser und zum Schutz der neuen Schlüchtbrücke zwischen Waldshut und Tiengen weiter an den Uferbefestigungen und der Begradigung gearbeitet. Der Bau der Eisenbahnbrücke weiter flussaufwärts zog die vollständige Begradigung und Befestigung zwischen Mündung und Gurtweil nach sich.
Burgen entlang der Schlücht
Das Schlüchttal war im Mittelalter und früher ein strategisch und taktisch bevorzugtes Gebiet für den Bau von Burgen und Wehranlagen. Diese sind:
- Gutenburg (Burgruine)
- Isnegg (Burgruine)
- Schnörringen (Burgruine)
- Berau (frühe Wehranlage)
- Allmut (Burgruine)
Von allen Anlagen sind nur noch Ruinen bzw. Mauerreste erhalten.
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