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Mettma Verlauf der Mettma hervorgehoben
Daten Gewässerkennzahl DE: 2198814 Lage Baden-Württemberg (Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald);
DeutschlandFlusssystem Rhein Abfluss über Schlücht → Wutach → Rhein → Nordsee Quelle westlich Faulenfürst, Gemeinde Schluchsee Quellhöhe ca. 1.027 m ü. NN
(Gewann Fohrenbühl)Mündung östlich von Berau in die Schlücht 47.6954166666678.2809722222222530Koordinaten: 47° 41′ 44″ N, 8° 16′ 51″ O
47° 41′ 44″ N, 8° 16′ 51″ O47.6954166666678.2809722222222530Mündungshöhe ca. 530 m ü. NN Höhenunterschied ca. 497 m Länge ca. 18,6 km Einzugsgebiet 40,1 km² Abflussmenge[1] MQ: 700 l/s Durchflossene Stauseen Mettmastausee Kleinstädte Ühlingen-Birkendorf Gemeinden Schluchsee, Grafenhausen Gefälle: 2,7 % im Mittel Die Mettma ist ein Nebenfluss der Schlücht im Südschwarzwald in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Topografie
Die Mettma verläuft zwischen den parallelen Tälern der Schwarza im Westen und der oberen Schlücht in generell südsüdöstlicher Richtung, der Abdachungsrichtung des östlichen Hotzenwaldes folgend. Sie entspringt gut 1 km östlich des Schluchsees und knapp 1 km westlich der Ortschaft Faulenfürst (Gemeinde Schluchsee) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die höchstgelegene Quelle liegt im Gewann Fohrenbühl auf ca. 1027 m ü. NN.
Die Mettma erreicht nach knapp 3 km, zunächst durch ein Hochtal in Fortsetzung des Schluchsees in Richtung Osten fließend, das Gebiet des Landkreises Waldshut und ändert dann kurz vor Rothaus (Gemeinde Grafenhausen) die Fließrichtung scharf abknickend nach Süden. Im weiteren Flussverlauf bis zur Mündung in die Schlücht verengt sich das Tal und bildet im Grundgebirge des Schwarzwaldes ein 100 bis fast 200 m tiefes Kerbtal. Bei der Mündung in die Schlücht führt die Mettma trotz fast gleich großen Einzugsgebietes etwas mehr Wasser, vor allem, weil sie etwas höhere Niederschlagssummen erhält.
Seen im Flussverlauf
Bei Kilometer 4,2 oberhalb der Mündung wird der Fluss durch eine Staumauer zum Mettmabecken aufgestaut. Der Stausee erreicht bei Vollstau eine Länge von ca. 1,5 km und eine Breite von ca. 125 m.
Nutzung und Erschließung
Das Tal wird überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Touristisch wird das reizvolle Tal wenig genutzt, auch wenn die östliche Route des Mittelweges dem Tal folgt. Der Mettmastausee steht für Freizeitnutzungen nicht zur Verfügung.
Wasserkraft
Der Mettmastausee, der zum östlichen Seitenarm des Pumpspeicher-Netzwerkes Schluchsee gehört, dient der Wasserkraftnutzung im Verbund mit der Hauptachse des dreistufigen Pumpspeicher-Kraftwerkes zwischen Schluchsee und Rhein und dem westlichen Seitenarm, der das Albtal mit dem Albstausee einbindet. Dieses Netzwerk ist eine von zwei großen Pumpspeicheranlagen der Schluchseewerke AG im Südschwarzwald.
Verkehr
Für den öffentlichen Verkehr mit Kraftfahrzeugen ist das Tal der Mettma, abgesehen von querenden Gemeindeverbindungen, fast auf der gesamten Länge nicht zugänglich.
Der Oberlauf der Mettma wird auf einer kurzen Strecke von der Landesstraße 170 begleitet, die zwischen Seebrugg (Gemeinde Schluchsee) und Bonndorf die B 500 mit der B 315 verbindet. An der Mündung überquert die Schlüchttalsstraße (L 157) von Gurtweil (Stadt Waldshut-Tiengen) nach Rothaus (Gemeinde Grafenhausen) die Mettma. Dazwischen wird das Tal von drei Gemeindeverbindungsstraßen, Berau–Riedern am Wald (Ortsteile von Ühlingen-Birkendorf), Brenden (Ühlingen-Birkendorf)–Buggenried (Grafenhausen) und Schönenbach (Grafenhausen)–Grafenhausen gequert.
Mineralien
Im Mettmatal gibt es, besonders am Bergrücken zwischen Schwarza und Mettma, Vorkommen von Flussspat, das der Herstellung von Fluor und Fluorverbindungen dient, und von Bleiglanz, vergesellschaftet mit Silber. Sie werden heute nicht mehr abgebaut (siehe unten).
Geschichte
Bergbau
Im Mettmatal wurden sicher schon im Mittelalter, wahrscheinlich aber schon deutlich früher, die an den Abhängen zu Tage tretenden Erzgänge abgebaut. Das eigentlich begehrte Metall war das Silber, das aber nicht gediegen vorkommt und darum den Abbau des silberhaltigen Bleiglanzes erforderte. Der Gewannname Silberberg unterhalb des Ortes Buggenried (Gemeinde Grafenhausen) geht auf diesen Abbau zurück.
Der Abbau wurde im Mittelalter vom Kloster St. Blasien betrieben oder mit einer Abgabe belegt, wobei auch die Regierung von Vorderösterreich beteiligt war. Der abgebaute Bleiglanz wurde danach im Wurkehof in Todtnau verhüttet und das gewonnene Rohsilber in einer Hütte in Freiburg im Breisgau zu höherem Feingehalt gebracht. Belegt ist die Verwendung des Silbers als Münzmetall in der Freiburger Münze. Blei wurde im Mittelalter unter anderem beim Bau von Fenstern, Steinverbindungen oder Blechen verwendet.
Der Abbau der Mineralien kam mit Importen billigeren Silbers schon am Ende des Mittelalters mehr und mehr zum Erliegen. Im 20. Jahrhundert (besonders um 1900, zwischen 1922 und 1926 und um 1939) wurden Probeschürfungen vorwiegend im Mettmatal, aber auch im Schwarzatal vorgenommen. Sie führten jedoch nicht zu erneutem Abbau.
Wasserkraft
Die Wasserkraft der Mettma wurde durch mehrere Getreide- bzw. Sägemühlen, namentlich die Löchmühle, die Heidenmühle, die Klausenmühle und die Schaffhauser Säge, genutzt.
Im Mittelalter wurde über das Berauer Wuhr Wasser am westlichen Talhang entlang bis nach Berau geführt, um dort unter anderem die Wasserkraft nutzen zu können.
Quellen
- Landkreis Waldshut (Hrsg.), Jahrbuch des Landkreises Waldshut 2002, Bd. XXVII, DRW-Verlag Karlsruhe, 2002.
- Rudolf Metz: Geologische Landeskunde des Hotzenwaldes, Moritz Schauenburg Verlag, Lahr, 1980.
- Topograpfische Karten des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg Nr. 8115 u. 8215, Maßstab 1 : 25.000.
Einzelnachweise
- ↑ Angenäherter Wert aus Daten des Schlücht-Einzugsgebietes unterhalb der Schwarza-Einmündung (Regierungspräsidium Freiburg: Wutach (20), Anlagenband zur Begleitdokumentation, Umsetzung der EG Wasserrahmenrichtlinie, Freiburg März 2009), Daten zum oberen Schwarza-Einzugsgebiet ([1]) und den Einzuggebieten von Mettma, Schlücht und Schwarza
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